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Betriebswirtin – Verkehr/Logistik: Doppelter Logistik-Abschluss

Davina Gauer hat parallel zur dualen Ausbildung zur Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung einen Lehrgang mit dem Abschlussziel Betriebswirt/in – Verkehr/Logistik am Bremer Institut für Handel und Verkehr e. V. (BIHV) begonnen. Diese doppelt qualifizierende Ausbildung empfindet die motivierte 23-Jährige als ideale Grundlage für ihre spätere Karriere in der Branche.

Containerterminal am Bahnhof mit Verlade-Kran und Zügen

Container und Paletten aus aller Welt per See- und Luftfracht importieren, sich um die korrekte Verzollung der Waren kümmern, den Weitertransport zu den Kunden per LKW organisieren – das sind die täglichen Aufgaben von Davina Gauer. Sie arbeitet im Import bei der Hanseatic Logistic Solutions Germany GmbH, einem kleinen Logistikdienstleister in Bremen. Hier startete sie im Jahr 2019 ihre Ausbildung zur Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung.

Nach ihrem ersten Ausbildungsjahr erfuhr sie von der Möglichkeit, noch in einen ausbildungsbegleitenden Lehrgang mit dem Abschluss „Betriebswirt/in – Verkehr/Logistik“ am Bremer Institut für Handel und Verkehr e. V. (BIHV) einzusteigen, und musste nicht lange überlegen: „Ich habe mich mit der Arbeit in meinem Ausbildungsbetrieb sehr wohlgefühlt und wusste schon, dass ich dabeibleiben will. Und der Abschluss Betriebswirt ist in unserer Branche sehr angesehen. Also habe ich die Chance ergriffen.“

  • Davina Gauer

    Ich habe mich mit der Arbeit in meinem Ausbildungsbetrieb sehr wohlgefühlt und wusste schon, dass ich dabeibleiben will. Und der Abschluss Betriebswirt ist in unserer Branche sehr angesehen. Also habe ich die Chance ergriffen.

    Davina Gauer

Ausbildung + Lehrgang = doppelte Qualifikation

Bei dem dreijährigen Lehrgang, den Davina Gauer 2020 begonnen hat, handelt es sich um eine sogenannte doppelt qualifizierende Erstausbildung, die sich an Auszubildende mit Hochschulreife richtet und deshalb auch als „Abiturientenausbildung“ bekannt ist. Sie führt parallel zu zwei Abschlüssen: einerseits im dualen Ausbildungsberuf zur Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung, andererseits zur Zusatzqualifikation Betriebswirtin – Verkehr/Logistik.

Die Komplexität der Vorgänge in der Logistik ist hoch. Bei ihrer Arbeit in der Spedition braucht Davina Gauer Fachwissen, Sorgfalt und die Fähigkeit, immer den Überblick zu behalten: „Wenn man die Container im Hafen nicht rechtzeitig abnimmt, entstehen schnell Mehrkosten, die muss man natürlich vermeiden“, weiß sie. Auch beim Verzollen darf nichts schiefgehen, alle Anforderungen müssen immer ganz genau beachtet werden: „Verantwortung, Zuverlässigkeit und Sicherheit sind in diesem Job ganz, ganz wichtig.“ Häufig hat Davina Gauer auch mit chinesischen Geschäftspartnern zu tun. Mails schreiben und telefonieren auf Englisch gehören daher zum Arbeitsalltag.

Ausbildungsinhalte gehen Hand in Hand

Die Vorlesungen und Seminare am BIHV sind auf zwei Abende und gelegentliche Wochenend-Veranstaltungen gelegt. Und es gibt für die meisten Teilnehmenden – in Absprache mit ihrem Ausbildungsbetrieb – einen freien Nachmittag pro Woche. So lassen sich die Lehrveranstaltungen mit den Arbeitszeiten im Betrieb und dem Unterricht in der Berufsschule vereinbaren. Semesterbeginn und -ende sind an den Schulferien der Berufsschule ausgerichtet.

Die Lehrgangsinhalte ergänzen und vertiefen die Inhalte der Berufsausbildung. Dabei steht fachübergreifender Unterricht auf dem Programm wie Politik, Recht, Rechnungswesen, Kommunikations- und Informationstechnik, Marketing und Unternehmensführung. Hinzu kommt spezielles Fachrecht der Verkehrswirtschaft/Logistik mit ausgewählten Rechtsfragen aus den Bereichen Verkehrs- und Speditionsrecht, Zollrecht und Transportversicherung. Spezielle Fachbetriebslehre der Verkehrswirtschaft/Logistik mit Betriebsabrechnung und Kalkulation, umweltbewusstes Transportmanagement und Gefahrguttransporte runden den Stundenplan ab.

Abgefragt wird das erworbene Wissen wie in anderen Lehrgängen auch: „Pro Fach schreiben wir ein bis zwei Klausuren – das können dann insgesamt schon fünf oder sechs pro Semester sein“, erzählt die 23-Jährige. Den Aufwand für die doppelt qualifizierende Erstausbildung sollte man nicht unterschätzen.

Abschluss in Sicht

Davina Gauer hat es in keinem Moment bereut, sich auf die große Herausforderung eingelassen zu haben. Ihre Berufsausbildung hat sie bereits nach zweieinhalb Jahren abgeschlossen, ihren Lehrgang wird sie demnächst beenden. Ihre Abschlussarbeit, die hinsichtlich Anforderungen und Umfang mit einer Bachelorarbeit vergleichbar ist, hat sie bereits abgegeben. Nun stehen noch eine Klausur, eine mündliche Prüfung und die Präsentation zur Abschlussarbeit an.

Nach ihrem Abschluss hat Davina Gauer die Möglichkeit, in einem Zusatzstudium den Abschluss Bachelor of Business Management zu machen. Aber darüber will die angehende Betriebswirtin jetzt noch nicht nachdenken. Erst mal will sie ganz normal arbeiten: „Der Job macht mir viel Spaß. Ich bin hier im richtigen Beruf und auch im richtigen Unternehmen. Was später kommt, wird sich zeigen.“

So kann ein Ausbildungstag aussehen >>

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 aktuellen Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Betriebswirt/in (Ausbildung) – Verkehr/Logistik)

www.arbeitsagentur.de/berufenet

BERUFE.TV

Filmportal der Bundesagentur für Arbeit

www.berufe.tv

Bremer Institut für Handel und Verkehr e.V. (BIHV)

www.bihv.org

Rudolf-Rempel-Berufskolleg Bielefeld

www.rrbk.de

DSLV Bundesverband Spedition und Logistik e.V.

www.dslv.org/de/berufe-in-der-logistik

Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV)

www.vdv.de/