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Fahrplan: Berufswahl – gewusst wie!

Orientieren, Entscheiden, Bewerben: Für die drei Etappen der Berufswahl gilt, ein strukturiertes und planvolles Vorgehen ist wichtig. Erfahren Sie, wie Sie Ihre Schülerinnen und Schüler auf diesem Weg unterstützen können.

Ein junger Mann sitzt an einem Arbeitsplatz im BIZ Fürth.

Schritt 1: Orientieren

Stärken und Interessen erkunden

Es ist sinnvoll, bereits in der neunten Klasse mit der Berufsorientierung zu beginnen. Der erste wichtige Schritt für Ihre Schülerinnen und Schüler besteht darin, die eigenen Stärken und Interessen zu ermitteln. Sie als Lehrkraft können dabei aktiv unterstützen. Fragen Sie zum Beispiel nach Hobbys, Freizeitaktivitäten und Lieblingsfächern in der Schule. Regen Sie zu einem Austausch untereinander an: Wie schätzen die Schülerinnen und Schüler sich selbst und die anderen ein?

Schlagen Sie ein Gespräch mit der Berufsberatung vor oder einen Selbsterkundungstest, zum Beispiel Check-U.

Berufs- und Studienfelder entdecken

Ausgehend von ihren Stärken und Interessen können sich die Schülerinnen und Schüler in passenden Berufs- und Studienfeldern auf abi.de umschauen. Sensibilisieren Sie bei der Suche nach passenden Ausbildungsberufen oder Studiengängen dafür, über den eigenen Tellerrand zu blicken. Dies gilt sowohl in Bezug auf alternative berufliche Ideen, als auch auf vermeintlich geschlechtsspezifische Berufe. Eine gute Gelegenheit dazu bietet der Girls’Day, beziehungsweise der Boys’Day.

Empfehlen Sie Ihren Schülerinnen und Schülern für eine klischeefreie Berufswahl das abi» Heft „Typisch Frau, typisch Mann?“, zu finden im Heftarchiv.

Schritt 2: Entscheiden

Die Entscheidung treffen

In der zweiten Etappe entscheiden sich die Schülerinnen und Schüler für einen passenden Ausbildungsberuf oder Studiengang. Dabei ist es wichtig, dass sie diese Entscheidung hinreichend prüfen. Das kann etwa über Praktika erfolgen, über ein Schnupperstudium oder über Self-Assessments. Auch die Berufsberatung kann bei diesem Schritt helfen. Von Anfang an sollten Alternativen mitgedacht und ausprobiert werden, falls es mit Plan A nicht klappt.

Sie können den Schülerinnen und Schülern die Scheu vor der Entscheidung nehmen, indem Sie verdeutlichen: Ein Ausbildungs- oder Studienabschluss ist erst der Beginn der beruflichen Laufbahn. In der beruflichen Tätigkeit und durch Weiterbildung lassen sich bei Bedarf andere berufliche Schwerpunkte setzen. Für den Abgleich von Fähigkeiten mit Anforderungen in Studiengängen können Ihre Schülerinnen und Schüler den Studiencheck der Bundesagentur für Arbeit nutzen.

Ausbildungs- oder Studienplatz finden

Mit der Suche nach Ausbildungsstellen sollten Ihre Schülerinnen und Schüler frühzeitig starten, bis zu eineinhalb Jahre vor Schulabschluss. Die Berufsberatung unterstützt bei der Stellensuche, regional und überregional. Auch nach Studienplätzen sollte man sich rechtzeitig umsehen, um etwa für die Zulassung geforderte Praktika ableisten zu können oder Termine für Eignungsprüfungen nicht zu verpassen.

Schritt 3: Bewerben

Bewerbungsverfahren meistern

Der dritte Schritt ist die Bewerbung. Hierbei kann ebenfalls die Berufsberatung unterstützen. Sie hilft, Unterlagen zu erstellen und gibt Tipps für die Vorbereitung aufs Vorstellungsgespräch. Im Berufsinformationszentrum (BiZ) gibt es PCs, Drucker und Scanner für Bewerbungszwecke. Machen Sie darauf aufmerksam, dass Bewerbungen nicht nur für Ausbildungsplätze, sondern auch für duale Studienplätze und unter Umständen auch für zulassungsbeschränkte Studiengänge erforderlich sind. Bewerbungsunterlagen wie Lebenslauf und Motivationsschreiben zu erstellen erfordert etwas Übung und vor allem viel Sorgfalt.

Weisen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler auch auf die Rubrik Bewerbung auf abi.de hin.

Ausbildungs- oder Studienstart vorbereiten

Damit sich Ihre Schülerinnen und Schüler nach erfolgreicher Bewerbung ganz auf ihre Ausbildung oder das Studium konzentrieren können, sollten sie die Zeit vorab sinnvoll nutzen. Themen wie Wohnen, Finanzen und Versicherungen sowie offene Fragen, etwa zur Einschreibung oder zum Ausbildungsvertrag, müssen rechtzeitig geklärt werden.

Überbrückungsmöglichkeiten

Sollte es mit dem gewünschten Ausbildungs- oder Studienplatz nicht auf Anhieb klappen, dann gibt es sinnvolle Überbrückungsmöglichkeiten. Ob Freiwilligendienst, Au-pair oder Praktikum: Je nach Art der Überbrückung sammeln die Schülerinnen und Schüler Erfahrungen, die sie bei ihrer Berufswahl und in ihrer Persönlichkeit weiterbringen. Und das Beste: Das neu erworbene Praxiswissen steigert womöglich die Chancen in der nächsten Bewerbungsrunde.

Weiterbildung und Karriere

Digitalisierung, Forschung, Globalisierung – zeigen Sie Ihren Schülerinnen und Schülern auf, dass die Arbeitswelt einem stetigen Wandel unterliegt. Nach Abschluss der Ausbildung oder des Studiums hört das Lernen nicht auf. Schlagwörter sind hier zum Beispiel „Lebenslanges Lernen“ und „Weiterbildung“. Das steigert die Karrierechancen und ermöglicht einen Wechsel in andere Berufssparten.

Kontakt zur Berufsberatung

Ermutigen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler, einen Termin für ein kostenloses Gespräch mit der Berufsberatung ihrer Agentur für Arbeit zu vereinbaren. Das geht telefonisch über die gebührenfreie Rufnummer 0800 4 5555 00 oder online mit dem Kontaktformular unter:
web.arbeitsagentur.de/portal/kontakt/de/terminvereinbarung/berufsberatung