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Berufsorientierung mit Praktika – Übersicht: Das richtige Praktikum in jeder Lebensphase

Ob für den Lebenslauf oder für das Leben an sich: Ein Praktikum öffnet neue Berufswege, gibt Orientierung und erweitert das Netzwerk. Von der Schulzeit bis zum Studienende können junge Menschen eine Reihe an Praktikumsmöglichkeiten für sich entdecken.

Studentin gestaltet ein Layout am Laptop mit Grafik-Tablet.

Praktika während der Schulzeit

Die Schulzeit eines jeden wird in der Regel von mindestens einem Praktikum begleitet, da die Berufsorientierung fest zum Lehrplan gehört. Das verpflichtende Schülerbetriebspraktikum gewährt Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I und der gymnasialen Oberstufe einen ersten Einblick in das Berufsleben. Zusätzlich dazu bieten einige Schulen die Möglichkeit, ein freiwilliges Praktikum bei einer sozialen Einrichtung zu absolvieren. An der Fachoberschule (FOS) füllt das verpflichtende Fachpraktikum sogar die Hälfte des Schuljahres in der 11. Klasse. Der Praxisteil ist dann nicht am Stück zu absolvieren, sondern wechselt sich mit dem Schulunterricht ab.

Orientierungspraktika nach der Schule

Da Schulpraktika in der Regel sehr kurz sind, erfreuen sich Orientierungspraktika zwischen Schule und Studium oder Ausbildung mittlerweile großer Beliebtheit. Ob als Überbrückung oder zur Berufsorientierung, eignen sich die praktischen Erfahrungen, um erste berufliche Kontakte zu knüpfen und den Traumberuf mit der Realität abzugleichen.

Viele Studiengänge – wie etwa Lehramt, Soziale Arbeit oder auch Ingenieurwesen – setzen ein sogenanntes Vorpraktikum für das Studium sogar voraus. Die Studieninteressierten sollten das Praktikum am besten vor Studienbeginn oder im ersten Studienabschnitt absolvieren, um zu weiteren Prüfungsleistungen zugelassen zu werden. Damit soll gewährleistet werden, dass Studienanfängerinnen und -anfänger ihre Eignung für die angestrebte Fachrichtung früh genug überprüfen können. Die Dauer des Praktikums wird von der jeweiligen Hochschule vorgegeben.

Pflichtpraktika im Studium

Neben einem Vorpraktikum, das bei einigen Studiengängen verlangt wird, müssen Studierende auch während des Studiums oftmals ein Praktikum absolvieren. An Fachhochschulen ist dafür in der Regel ein ganzes Praxissemester vorgesehen. Das Pflichtpraktikum gibt Studierenden die Chance, gelernte Theorie in der Praxis anzuwenden und einen Fuß in die Tür des potenziellen Arbeitgebers zu bekommen.

Ein Anspruch auf Vergütung besteht bei einem Pflichtpraktikum nicht. Die Entscheidung, ob und in welchem Maß die Praktikantin oder der Praktikant dennoch bezuschusst wird, liegt im Ermessen des Unternehmens.

Anerkennungspraktika

Bestimmte Berufe – gerade im sozialen und medizinischen Bereich – erfordern vor dem Berufsstart ein zusätzliches Anerkennungspraktikum, um staatlich anerkannt zu werden. Ob und in welchem Rahmen es absolviert werden muss, ist von der jeweiligen Hochschule und dem Bundesland abhängig.

Freiwillige Praktika vor, während und nach dem Studium

Wenn in der Studienordnung kein Praktikum vorgeschrieben ist, empfiehlt es sich, trotzdem eins zu machen. Freiwillige Praktika bieten sich sowohl vor als auch im oder nach dem Studium an. Dabei bereichern sie nicht nur den Lebenslauf, sondern bringen einen persönlich näher an den Wunschberuf. Gerade im geisteswissenschaftlichen Bereich erweisen sich Praktika beim Arbeitgeber als wichtiges Auswahlkriterium. Wer bereits im Studium den Grundstein für seine Karriere legen will, kann die Semesterferien oder ein Urlaubssemester dafür nutzen.

Praktika nach dem Studium gehören zwar eher zur Ausnahme, geben Absolventinnen und Absolventen aber die Möglichkeit, dem zukünftigen Arbeitgeber die eigenen Fähigkeiten zu beweisen oder eine völlig neue Berufsrichtung auszuprobieren. Anders als bei einem Pflichtpraktikum haben freiwillige Praktikantinnen und Praktikanten Anspruch auf den Mindestlohn, sobald ihr Praktikum länger als drei Monate dauert. Liegt die Dauer des Praktikums unter drei Monaten, entscheidet das Unternehmen über die Bezahlung.