zum Inhalt

Jobben im Ausland: Know before you go – so findest du einen Job im Ausland

Claudia Süß, Beraterin der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (ZAV), spricht mit abi» darüber, was beachtet werden muss, wenn man nach dem Abi eine Zeit lang im Ausland jobben will.

Viele Schilder vor dem Auswärtigen Amt in Berlin, auf denen Städte von deutschen Botschaften mit ihrer Entfernung stehen.

abi» Frau Süß, in welchen Bereichen können Abiturientinnen und Abiturienten einen Job im Ausland finden?

Claudia Süß: Klassischerweise sind das Saisonjobs in der Gastronomie und Hotellerie. Infrage kommen auch Tätigkeiten, bei denen muttersprachliche Kenntnisse gesucht werden, etwa bei Callcentern, die deutschsprachige Kunden betreuen. Wer seine Berufswahlentscheidung überprüfen will, kann fachspezifisch suchen. Allerdings sollte man berücksichtigen, dass man als Hilfskraft gesehen wird, wenn noch keine Qualifizierung und Berufserfahrung vorhanden ist.

abi» Wo findet man Jobangebote?

Claudia Süß: Mit der Jobsuche der Bundesagentur für Arbeit findet man auch internationale Angebote. Zudem kann man bei der nationalen Arbeitsverwaltung des Ziellands recherchieren. Das EURES-Netzwerk, in dem alle europäischen Arbeitsverwaltungen zusammenarbeiten, bietet ebenfalls ein Stellenportal.

abi» Was ist bei der Bewerbung zu beachten?

Claudia Süß: Idealerweise formuliert man sie in der Landessprache. Es sei denn, die Ausschreibung ist auf Englisch. Man sollte stets erklären, was die Motivation ist, die Tätigkeit gerade im Ausland machen zu wollen. Allein dafür ist es wichtig zu überlegen, welches Ziel man mit dem Jobaufenthalt vorrangig verfolgt: Berufserfahrung sammeln, Sprachkenntnisse verbessern, andere Kulturen kennenlernen? Solche Gedanken sollte man sich auch einmal in Ruhe offline machen und sich beraten lassen, zum Beispiel von der ZAV.

abi» Was gibt es organisatorisch zu tun?

Claudia Süß: Vor allem wer ins außereuropäische Ausland geht, sollte früh mit der Stellensuche und der Bewerbung anfangen, da es einiges zu regeln gibt. Insbesondere die Visa-Erteilung kann länger dauern. Auch das Thema Sozialversicherung ist wichtig. Im EU-Ausland sind die Systeme weitgehend harmonisiert. Bei anderen Ländern muss man sich informieren, ob es Abkommen gibt, und sich eventuell freiwillig versichern. Auch die Kosten müssen bedacht werden: Anreise, Unterkunft, Verpflegung müssen finanziert werden, meist reicht der Lohn dafür nicht aus.

abi» Wie bereite ich mich persönlich vor?

Claudia Süß: Das EURES-Motto lautet: „Know before you go“. Man sollte sich über die Lebens- und Arbeitsbedingungen vor Ort informieren. Grundkenntnisse in der Landessprache sind wichtig, nur so kommt man mit Menschen in Kontakt. Ganz im Sinne von Networking!

Zur Person

Portraitfoto von Claudia Süß Portraitfoto von Claudia Süß

Claudia Süß

Claudia Süß ist Beraterin der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (ZAV).