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Ausbildungsberufe rund um den Hausbau: Nachhaltig, digital, umweltbewusst

Eine Ausbildung in der Bauwirtschaft bietet vielfältige Perspektiven. Umweltschutz, Nachhaltigkeit und technischer Fortschritt sind dabei nicht nur Bestandteile der Ausbildung, sondern auch der weiteren Karrierewege.

Ein Bauarbeiter steht auf einem Gerüst an einer Hauswand.

„Die Bauwirtschaft ist eine der wichtigsten Branchen der deutschen Volkswirtschaft. In über 20 Bauberufen wird nicht nur angepackt, sondern hier stehen auch Umweltschutz, Energiewende und der nachhaltige Einsatz von Ressourcen im Vordergrund“, erklärt Christiane Karn, Ansprechpartnerin Berufsbildung des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB).

Ein paar Beispiele:

  • Brunnenbauer/innen führen die Brunnen- und Erdwärmebohrungen durch, die für die Nutzung geothermischer Energie notwendig sind.
  • Estrichleger/innen sorgen dafür, dass Gebäude auch nach unten gut gedämmt sind, verhindern Kältebrücken und verringern den Energieaufwand für die Heizung.
  • Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/innen tragen durch den Einbau von Heizestrichen und Klimaböden inklusive Dämmung mit keramischen Belägen mit dazu bei, Gebäude nachhaltiger und klimafreundlicher zu machen.
  • Maurer/innen und Beton- und Stahlbetonbauer/innen bauen, sanieren und modernisieren langlebige, klimaresiliente Bauwerke vom Fundament bis zur Decke, gestalten dabei Lebensräume und schonen durch lange Lebenszyklen Ressourcen.
  • Stuckateure und Stuckateurinnen dämmen und gestalten Gebäude sowohl von außen als auch von innen und sanieren, modernisieren und restaurieren den Gebäudebestand auf dem Weg zur Klimaneutralität.
  • Ausbaufacharbeiter/innen mit dem Schwerpunkt Wärme-, Kälte- und Schallschutzarbeiten dämmen für den Umwelt- und Klimaschutz und sorgen zudem für die Energieeffizienz in der technischen Gebäudeausrüstung und bei betriebstechnischen Anlagen.

„Damit leisten die Bauberufe einen echten Beitrag zur Energiewende – und sind zukunftsweisend“, weiß Christiane Karn.

Arbeiten mit Holz besonders beliebt

Bei Absolventinnen und Absolventen mit Hochschulreife sind vor allem Berufe beliebt, die mit Holz zu tun haben: Zimmer/in oder Tischler/in. Gerade bei den Arbeiten mit Holz gab es in den vergangenen Jahren eine große Veränderung: Fenster, Türen, Treppen und sogar ganze Häuser entstehen heute am Computer. Sie werden mit CAD-Programmen in 3-D modelliert und dann von Maschinen zugeschnitten. Auf der Baustelle selbst sind dann handwerkliche Tätigkeiten gefragt: Den Dachstuhl etwa müssen Zimmerinnen und Zimmerer aufrichten und zusammenbauen.

Fachkräfte mit echter Zukunftsperspektive

Nach erfolgreichem Abschluss der Gesellenprüfung stehen den Absolventinnen und Absolventen in der Baubranche vielfältige Karrieremöglichkeiten offen. „Mit der brancheninternen Aufstiegsfortbildung zum Polier etwa kann das klassische Baustellenmanagement übernommen werden. Und die Meisterprüfung eröffnet den Weg zum eigenen Unternehmen“, führt Christiane Karn aus.

„Die Baubranche zahlt die höchsten Ausbildungsvergütungen und auch danach wird gut bezahlt“, wirbt die Expertin des ZDB. Und auch die Zeiten, in denen in den Wintermonaten auf dem Bau nicht gearbeitet werde, seien größtenteils vorbei. Gibt es dennoch Phasen, in denen keine Arbeit möglich ist, sind die Beschäftigten mit dem sogenannten Saison-Kurzarbeitergeld abgesichert.

Erfüllung im Handwerk

Bernhard S. Bernhard S.

Bernhard Strasser

In vielen Punkten kann Berufsberater Bernhard Straßer von der Agentur für Arbeit Traunstein zustimmen – vorausgesetzt das Handwerk liegt einem: „Der Beruf muss immer dem Talent entsprechen.“ In der Beratung erlebt er jedoch immer wieder, dass Abiturientinnen oder Abiturienten, für die ein handwerklicher Beruf perfekt wäre, sich diesen Gedanken verbieten. „Sie haben oft eine Art Denkblockade und meinen, wenn sie Abitur haben, können sie keine Ausbildung machen.“ Nach einem Studienabbruch finden dann manche im zweiten Anlauf den Weg in einen Ausbildungsberuf.

Bernhard Straßer sieht in einer Ausbildung auf dem Bau viele Vorteile, auch für ein späteres Studium: „Wer Architekt oder Bauingenieur werden will, punktet immer mit einer Ausbildung, sei es als Bauzeichner, Maurer oder Zimmerer. Sie wissen sowohl im Studium als auch im späteren Berufsleben, wie auf der Baustelle tatsächlich gearbeitet wird.“ Eine Ausbildung rund um den Hausbau sei ohnehin Lernen fürs Leben, auch privat: „Das sind alles Fähigkeiten, die ein Leben lang nützlich sind.“ Abiturientinnen und Abiturienten können zudem bei vielen Berufen die Ausbildungsdauer verkürzen. „Wer sich unsicher ist, sollte in jedem Fall ein Praktikum machen“, gibt Bernhard Straßer als Tipp mit.

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 aktuellen Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchworte: .z.B. Hausbau, Handwerk)

www.arbeitsagentur.de/berufenet

Ausbildungsplatzsuche

In der Ausbildungsplatzsuche der Bundesagentur für Arbeit kannst du nach dualen Ausbildungsplätzen in ganz Deutschland suchen.

www.arbeitsagentur.de/ausbildungsplatzsuche

Berufsausbildung und mehr

In diesem Angebot der Bundesagentur für Arbeit kannst du nach schulischen Ausbildungen suchen.

www.arbeitsagentur.de/berufsausbildung

BERUFE.TV

Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet 350 Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge.

www.berufe.tv

Deutscher Handwerkskammertag (DHKT) e. V.

www.handwerk.de

Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V.

www.zdb.de