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Mit einem Blick in seinen Terminkalender startet Dennis (30) in den Tag. Drei Interviews stehen heute an. Dennis ist aber weder Promi noch arbeitet er in den Medien. Er ist seit Januar 2022 als Personaldienstleistungskaufmann in der Recruiting-Abteilung bei der Nürnberger add-on-Gruppe tätig.
„Das Interviewführen ist das A und O unserer Arbeit im Recruiting. Es ist wichtig, sehr viel über die Bewerber zu wissen, damit man sie möglichst passgenau zu den Stellenausschreibungen unserer Kunden vermitteln kann“, sagt Dennis. Gerade hat er den Hörer aufgelegt. Im Telefonat hat er die berufliche Qualifikation und die Bereitschaft des Bewerbers zum Schichtdienst abgefragt, und was ihm bei einem Arbeitgeber besonders wichtig wäre. Zudem hat er vorgefühlt, ob das spezielle Qualifizierungsprogramm der add-on-Gruppe auf Interesse stößt.
Die add-on-Gruppe ist Dennis' Arbeitgeber. Hier ist er für das Recruiting zuständig. Das heißt, er sucht für Kundinnen und Kunden geeignete Mitarbeitende. „Vor Corona wurden die Interviews persönlich geführt. Jetzt machen wir das in der Regel nur noch telefonisch, denn die Terminfindung und die Erreichbarkeit ist so deutlich einfacher. Außerdem entfällt die Anreise für die Bewerber“, erzählt der junge Personaldienstleistungskaufmann. Mit drei Interviews und dem anschließenden Einpflegen der erfragten Daten ins unternehmensinterne System vergehe dann schon mal ein halber Tag, berichtet Dennis. Daneben verfasst er auch Stellenanzeigen. „Die stelle ich online auf verschiedene Portale. Andere Stellenanzeigen, die nicht mehr aktuell sind, weil das Unternehmen über uns einen Mitarbeitenden gefunden hat, nehme ich wieder raus.“ Häufig arbeitet sein Unternehmen mit dem Arbeitgeberservice der örtlichen Arbeitsagentur zusammen.
Das Interviewführen ist das A und O unserer Arbeit im Recruiting. Es ist wichtig, sehr viel über die Bewerber zu wissen, damit man sie möglichst passgenau zu den Stellenausschreibungen unserer Kunden vermitteln kann.
Dennis
Immer wichtiger, sagt Dennis, werde für seinen Beruf das aktive Netzwerken. So gehört es zu seinem Arbeitsalltag, auf Jobportalen wie XING oder LinkedIn selbst aktiv zu sein. Er knüpft Kontakte, sucht Wechselwillige und schreibt sie eventuell direkt an. Manchmal wird er auch über Empfehlungen Dritter auf potenzielle Bewerberinnen oder Bewerber aufmerksam.
Dennis arbeitet im Team mit drei Kolleginnen und Kollegen. „Diese Zusammenarbeit macht viel Spaß und wir helfen einander aus. Wenn der eine mal mehr zu tun hat, dann nimmt man ihm auch mal eine Aufgabe ab und unterstützt ihn, das ist ganz selbstverständlich“, erzählt der Personaldienstleistungskaufmann. Außerdem sind er und seine Kolleginnen und Kollegen regelmäßig bei Berufs- und Ausbildungsmessen vertreten und informieren dort über die Personal- und Qualifizierungsdienstleistungen ihres Arbeitgebers.
„Während unserer Ausbildung sind wir darauf vorbereitet worden, eigenverantwortlich zu arbeiten. Das mag ich sehr an meinem Job. Als Personaldienstleistungskaufmann hat man viel Verantwortung und man muss diese auch übernehmen wollen. Schließlich geht es um die Zukunft der Menschen, die wir betreuen. Wenn man einen guten neuen Job für sie gefunden hat, weniger Motivierte wieder auf die richtige Spur gebracht oder andere von einer Qualifizierungsmaßnahme überzeugt hat, dann ist das schon ein cooles und gutes Gefühl“, erzählt Dennis.
Neben Verantwortungsbewusstsein findet er Geduld, Mitdenken und Flexibilität ganz wichtig in seinem Beruf. „Personaldienstleistung ist ein schnelllebiges Geschäft, immer wieder verändert sich was. Dafür ist keiner meiner Arbeitstage gleich, denn auch wenn ich jeden Tag Interviews führe – jede Bewerbung ist anders und jeder Mensch hat seine eigene Geschichte, auf die man individuell eingehen muss. Das gefällt mir sehr gut.“
Vor seiner Ausbildung zum Personaldienstleistungskaufmann hat Dennis zunächst Sozialökonomie studiert. Aber die Statistik-Vorlesung sagte ihm nicht zu, weshalb er sich nach Alternativen umschaute – und eine Ausbildungsstelle in seinem jetzigen Beruf bei add-on fand. Aufgrund dieser Erfahrung ist sein Tipp an alle mit Abitur, nicht nur Studiengänge, sondern auch Ausbildungen in Betracht zu ziehen. „Man braucht nicht unbedingt eine akademische Ausbildung für eine anspruchsvolle und herausfordernde Tätigkeit, um gut zu verdienen und seine Karriere voranzubringen“, findet Dennis.
Er selbst hat Anfang dieses Jahres mit einer berufsbegleitenden Weiterbildung zum Personalfachkaufmann begonnen, die er im April 2024 mit einer IHK-Prüfung abschließen möchte. Der Abschluss Personalfachkaufmann entspricht dann einem Bachelor-Abschluss.
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Die Webseite der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Personaldienstleistungskaufmann/-frau).
Unternehmens- und Arbeitgeberverband, Branchenvertretung und Tarifpartner, auf nationaler und internationaler Ebene tätig
Gemeinsame Infoseite zur Ausbildung des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister e.V. und des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen e.V.
Stand: 01.03.2023
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