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Etwa fünf Prozent aller Studierenden erhalten ein Stipendium. Geförderte bekommen dabei nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern können sich in Workshops austauschen und Kontakte für den Berufseinstieg knüpfen. Aber wie kommt man da ran? abi» zeigt Schritt für Schritt, wie du ein passendes Stipendium finden kannst.
Die 13 Begabtenförderungswerke unter dem Dach des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sind die größten und bekanntesten Stipendiengeberinnen. Darunter fallen neben sechs politisch orientierten vier konfessionsgebundene Förderwerke, eine gewerkschaftliche und eine wirtschaftsnahe Stiftung sowie das Breitenstipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Die Stipendienhöhe orientiert sich am BAföG-Satz, wobei alle Geförderten mindestens eine Studienkostenpauschale von 300 Euro monatlich erhalten. Eine ideelle Förderung (beispielsweise Workshops, Regionaltreffen oder Bildungsreisen) ergänzt das Programm.
Seit 2011 fördert das BMBF Studierende außerdem mit dem Deutschlandstipendium. 300 Euro gibt es als monatliche Unterstützung. Dieses Leistungsstipendium gehört nicht zu den 13 Begabtenförderungswerken. Es wird zur einen Hälfte vom BMBF und zur anderen Hälfte von privaten Fördernden wie Unternehmen, Stiftungen, Alumni und anderen Privatpersonen finanziert.
Darüber hinaus fördern mehr als 1.750 kleinere Stiftungen junge Menschen in Studium und Ausbildung. Es gibt Stipendien für Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen, beispielsweise die „aktion luftsprung“, oder speziell für Frauen in MINT-Studiengängen, etwa von der Claussen-Simon-Stiftung.
Auslandsaufenthalte werden unter anderem vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert. Darüber hinaus gibt es spezielle Förderungen für einzelne Fächergruppen oder Personen, die in finanzielle Notlage geraden sind.
Neben finanzieller Förderung ermöglichen einige Organisationen begabten Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden eine ideelle Förderung. Darunter fallen unter anderem Mentoring-Programme, Workshops oder Netzwerktreffen.
Alle Organisationen wählen ihre Stipendiatinnen und Stipendiaten nach persönlichem Engagement, sehr guten Leistungen und Motivation aus. Außerdem müssen sie mit den Leitlinien, der Philosophie und den Wertvorstellungen der jeweiligen Stiftung zusammenpassen.
Überlege deshalb gründlich: Worin bist du besonders gut? Engagierst du dich irgendwo freiwillig? Stehst du einer politischen Partei nahe? Gehörst du einer bestimmten Konfession an? Interessierst du dich besonders stark für wirtschaftliche Themen? Kannst du sehr gute Leistungen in deinem Studienfach nachweisen, die dich für ein fachspezifisches Stipendium qualifizieren? Oder bist du aufgrund individueller Einschränkungen besonders förderungsbedürftig?
Mit der Erkenntnis aus Schritt 2 beginnt die Suche nach dem passenden Förderprogramm. Interessierst du dich für ein Programm des Begabtenförderungswerks, hilft dir der Stipendium-Check von StipendiumPlus, die passende Stiftung zu finden. Eine allgemeine Suche bietet der Bundesverband deutscher Stiftungen oder das Portal mystipendium.de, für das jedoch eine Registrierung notwendig ist.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche lokale oder regionale Stipendiengeber. Ein Blick auf die Website deiner Hochschule – meist in der Rubrik ‚Studienfinanzierung‘ – zeigt dir weitere Fördermöglichkeiten auf.
Die geforderten Bewerbungsunterlagen sind je nach Förderungswerk individuell. Du solltest sie auf der jeweiligen Website recherchieren. Prinzipiell gehören ein Lebenslauf, Zeugnisse und Notenauszüge, teilweise Gutachten von Lehrenden sowie Nachweise über persönliches Engagement zur Bewerbung. Herzstück deiner Unterlagen ist das Motivationsschreiben. Darin musst du plausibel darlegen, warum du dich ausgerechnet für diese Förderung bewirbst und zu dieser Stiftung passt. Und du solltest die Gelegenheit nutzen, dein gesellschaftliches Engagement ausführlicher zu beschreiben und aufzuzeigen, wie es mit den Wertvorstellungen der Stiftung zusammenpasst.
Politische Stiftungen verlangen zwar keine Zugehörigkeit zu der nahestehenden Partei, teilweise ist sie jedoch von Vorteil. Bei den konfessionellen Stiftungen kann eine Konfessionszugehörigkeit Voraussetzung für eine Stipendienvergabe sein. Wenn du dich für ein Stipendium bewirbst, das an Menschen mit einer bestimmten Erkrankung vergeben wird, können ärztliche Atteste verlangt werden.
Hast du mit deinen Bewerbungsunterlagen überzeugt, wird deine Eignung in einem Auswahlverfahren geprüft. Das kann über einen Auswahltest, ein Seminar oder persönliche Gespräche erfolgen. Setze dich vor dem Termin noch einmal intensiv mit der Stiftung, von der du dir eine Förderung erhoffst, auseinander. Für welche Werte steht sie? Was macht sie aus? Wie sieht ihre Förderung generell aus? Ebenso kannst du dich auf Fragen zu deinem Lebenslauf sowie Fachfragen zu deinem Studium einstellen.
Bei einer politischen oder konfessionellen Stiftung wird gesellschaftspolitisches Interesse erwartet und dass die Bewerbenden über das Tagesgeschehen informiert sind. Ereignisse werden weniger abgefragt, aber es kann sein, dass du im Gespräch um deine Meinung zu bestimmten Geschehnissen gebeten wirst. So findet die Prüfungskommission heraus, ob die Stiftung und du zusammenpassen.
Internetauftritt der 13 Begabtenförderungswerke unter dem Dach des BMBF
Datenbank mit allen im Verband organisierten Stiftungen. Über die Suchfunktion kannst du gezielt nach Stipendien in einzelnen Regionen suchen.
Infos rund ums Studium im Ausland: Studien- und Fördermöglichkeiten, Praktika, Sprachkurse etc.
Private Seite mit zahlreichen Informationen und Tipps rund um Stipendien. Über die Suchfunktion werden geeignete Stipendien nach Merkmalen gefiltert (Registrierung erforderlich).
Stand: 24.01.2024
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