Orientierungstest des Landes Baden-Württemberg:
Wo liegen meine Interessen?
Wie viele Abiturientinnen und Abiturienten war auch Christine Mootz (24) noch unsicher, welchen Weg sie nach der Schule einschlagen sollte. Da kam es ganz gelegen, dass zur Studienbewerbung in Baden-Württemberg auch der Nachweis eines absolvierten Orientierungsverfahrens gehört. Was dieser ihr gebracht hat, erzählt sie hier:
Ich bin in Bayern zur Schule gegangen, deswegen wusste ich auch bis zum eigentlichen Bewerbungsverfahren nichts von dem obligatorischen Test. Die Zeit nach der Schule, als der Zeitpunkt des Entscheidens näher rückte, war ziemlich kräftezehrend, da ich zwischen meinen beiden Optionen Medizin und Lehramt hin- und hergerissen war. Der Orientierungstest (OT) kam mir dabei sehr gelegen, denn obwohl ich ihn nur wegen der Pflicht begonnen habe, hat er mir doch in meiner Entscheidung für das Lehramtsstudium Sicherheit gegeben.
Die Anmeldung war ziemlich niederschwellig und simpel. Man geht einfach auf www.was-studiere-ich.de, klickt auf „Test starten“ und erhält eine persönliche TAN, mit der man auch später noch auf die Ergebnisse zugreifen kann. Mit der Anmeldung gibt es auch die Möglichkeit zum Pausieren, aber eigentlich dauert der Test nur rund 15 Minuten. Ich habe ihn damals bequem von zu Hause aus am Laptop absolviert.
Nach einer grundsätzlichen Abfrage einiger Daten und persönlicher Werte liegt das Hauptaugenmerk auf der individuellen Interessensabfrage. Die Antwortmöglichkeiten sind dabei sehr differenziert. Statt nur zwischen „interessiert“ und „nicht interessiert“ zu unterscheiden, gibt es fünf Auswahlmöglichkeiten von „gar nicht“ bis „sehr“, die dann Tätigkeiten wie etwa „Termine koordinieren“ oder „Programmiersprachen anwenden“ zugeordnet werden.
Danach erhält man eine übersichtlich aufbereitete Liste in Rankingform, die passende Berufe vorschlägt. Außerdem werden für jeden Beruf passende Studiengänge oder Ausbildungen angezeigt. Bei mir standen beispielsweise die unterschiedlichen Lehrämter relativ weit oben.
Erstaunt hat mich die große Spannbreite an Interessensfeldern, die beruflich eine Rolle spielen können. Vieles davon habe ich davor nur mit Freizeit oder Hobbys assoziiert, beispielsweise die Fragen zu Sport oder zum Zeichnen. Meine Stärken konnte ich damals schon recht reflektiert einordnen, aber der Test hat mir noch einmal aufgezeigt, dass man auch seine Interessen in die Berufswahl einfließen lassen sollte. Für alle, die auch ihre Fähigkeiten testen wollen, bietet die Seite drei weitere Tests zum sprachlichen, rechnerischen und bildhaften Denken an. Die habe ich aber nicht gemacht, weil ich schon einen konkreteren Plan hatte. Stattdessen stand für mich noch der Online-Selbst-Test „Career Counselling for Teachers“ (CCT) an, den man in Baden-Württemberg ebenfalls absolvieren muss, um sich für einen Lehramtsstudiengang zu immatrikulieren.
Im OT kann man in einer Tabelle seine Interessensübergruppen, wie beispielsweise „Soziales“ oder „Sprache“, noch einmal in die Kategorien „nicht wichtig“, „wichtig“ und „sehr wichtig“ einordnen und sie so neu gewichten. Das hat Auswirkungen auf die Ergebnisse, da man die Interessensfelder so gewichten kann, wie man sie im Beruf vertreten finden möchte. Wenn jemand beispielsweise gerne singt, aber das nicht beruflich machen möchte, kann man „Musik“ in die Kategorie „nicht wichtig“ einsortieren.
Dass bei mir so viele Lehramtsformen und andere pädagogische Berufe recht hoch im Ranking standen, bestätigte mir, dass Gymnasiallehramt passen könnte. Mittlerweile bin ich in den letzten Zügen meines Studiums mit der Fächerkombination Deutsch und Biologie und freue mich auf das Referendariat.
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