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Mediendesignerin: Kreativität und Struktur

Caroline Groneberg (34) arbeitet freiberuflich als User Experience (UX)-Designerin. Die studierte Mediendesignerin gestaltet Software und Webseiten, die nicht nur gut aussehen, sondern auch nutzerfreundlich aufgebaut sind.

Blick über die Schulter einer Mediendesignerin

Ihren Arbeitstag startet Caroline Groneberg immer gleich, egal wo sie gerade ihren Laptop hochfährt. Vor einiger Zeit hat sie vier Monate auf Madeira gearbeitet, aktuell ist sie zwei Monate lang in Italien. „Ich bin zwar soloselbstständig, aber alleine kommt man nicht weit“, erklärt sie.

Genau deshalb ist sie jeden Morgen in dem sozialen Netzwerk LinkedIn unterwegs, um sichtbar für potenzielle Kundinnen und Kunden zu sein. Außerdem hat sie eine eigene Community aus selbstständigen UX-Designerinnen und -Designern gegründet, um sich auszutauschen. Ihr Tag strukturiert sich um die Calls mit ihren Auftraggeberinnen und Auftraggebern herum, in den Lücken arbeitet sie an Aufträgen.

  • Ein Porträt-Foto von Caroline G.

    Ich habe Agenturen als Kunden und kenne deren Perspektive. Es wird nie langweilig und ich kann mich immer wieder neu erfinden.

    Caroline Groneberg, Mediendesignerin

Von der abstrakten Idee zum benutzerfreundlichen Produkt

Die UX-Designerin erstellt Konzepte für Webseiten und Software, um sie möglichst nutzerfreundlich zu gestalten. Je nach Auftrag ist sie für Konzeption und Design zuständig. Am meisten Spaß macht ihr die Erarbeitung von Konzepten: „Mein Kunde hat eine abstrakte Idee und ich schaffe daraus dann ein Produkt. Die Ergebnisse sieht man bei digitalen Produkten direkt an den Zahlen.“ Für eine Versicherung hat sie beispielsweise einen Prozess auf der Webseite optimiert. Kundinnen und Kunden konnten sich einen Versicherungsbetrag errechnen lassen, viele brachen den Prozess aber irgendwann ab. Nach konzeptionellen und gestalterischen Änderungen durchliefen deutlich mehr Nutzerinnen und Nutzer die Berechnung bis zum Ende. „Ich habe das Produkt etwas anders aufgebaut, einige Abschnitte anders aufgeteilt und grafische Elemente gestaltet, die die Berechnung anschaulich machen. Es war cool zu sehen, dass mein Konzept aufging“, schwärmt die 34-Jährige.

Dass sie im Bereich Mediendesign arbeiten möchte, wusste Caroline Groneberg schon während der Schulzeit, als sie regelmäßig das Layout für die Schülerzeitung gestaltete. Nach dem Abitur absolvierte sie eine Ausbildung zur Mediendesignerin Print und Digital und spezialisierte sich anschließend im Rahmen eines Mediendesign-Studiums an der Universität Wuppertal auf digitale Produkte. „Ich hatte Erfahrungen im Bereich Print, aber wusste, dass im Digitalen die Zukunft liegt.“

Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer im Fokus

Nachdem sie mehrere Jahre für Agenturen tätig war, für die sie Webseiten gestaltete, spezialisierte sie sich auf UX-Design. Im Bereich User-Experience geht es nicht nur darum, dass das Produkt am Ende ansprechend aussieht, sondern bei der Gestaltung die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer einzunehmen. Am Anfang steht immer das Konzept. Dafür baut die Designerin sogenannte Wireframes, die die Struktur der Webseite festlegen. Erst danach entwickelt sie das Design.

Bereits während des Studiums nahm sie nebenberuflich Aufträge an und ist seit 2022 selbstständig. Dank ihrer Erfahrung hat sie sich inzwischen Skills erarbeitet, die ihr heute fachlich weiterhelfen. „Ich habe Agenturen als Kunden und kenne deren Perspektive. Es wird nie langweilig und ich kann mich immer wieder neu erfinden.“

Aktuelle Entwicklungen im Blick

Eine der Herausforderungen im Job ist es, am Ball zu bleiben. „In den Bereichen Datenschutz, Barrierefreiheit und Künstliche Intelligenz passiert gerade viel. Da hilft es, sich mit anderen auszutauschen“, meint Caroline Groneberg.

Lernbereitschaft, Flexibilität und Eigenständigkeit seien Fähigkeiten, die für den Job wichtig sind. Außerdem sollte man die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer einnehmen können. „Nur weil mir etwas gefällt, heißt das nicht, dass es dem Kunden gefällt“, weiß die UX-Designerin. Ihr Credo: You are not your user.

Caroline Groneberg schätzt die Vorteile als selbstständige Designerin und möchte in Zukunft neben ihren Dienstleistungen auch Produkte entwickeln, die sie verkaufen kann. „Ich möchte mehr Automatisierung in meine Arbeit bringen und damit meinen Umsatz skalieren, ohne nur meine Zeit gegen Geld zu tauschen.“