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Berufsschullehrer: Beruf mit Perspektive

Thorben Teyke (27) ist Berufsschullehrer für theoretischen Unterricht. Lust auf seinen Beruf bekam er als Schüler eines Beruflichen Gymnasiums.

Ein Foto von Thorben Teyke

Wenn Thorben Teyke den Unterricht für seine Fächer im Bereich Wirtschaft und Informatik vorbereitet, stellt er sich selbst einige Fragen. „Zunächst überlege ich, mit welcher didaktischen Methode sich der jeweilige Inhalt am besten vermitteln lässt“, berichtet der 27-Jährige. „Manchmal ist etwa eine Partner- oder Gruppenarbeit sinnvoll, manchmal bietet sich aber auch etwas Größeres wie ein Rollenspiel an, bei dem die ganze Klasse zusammenarbeitet.“

Wesentlich ist zudem, wie er die Arbeitsmaterialien einsetzt. „Oft ist die Basis Fachliteratur, wie ich sie auch in meinem Studium verwendet habe. Diese gilt es so aufzubereiten, dass alle im Unterricht die Inhalte gut aufnehmen können.“ Er arbeitet an den Berufsbildenden Schulen I in Northeim. Zu seinen Schülerinnen und Schülern zählen Schulabsolventinnen und -absolventen mit Abitur, mittlerem Bildungs- oder Hauptschulabschluss.

Viele Praxisbezüge sogar im Theorieteil

Thorben Teyke gehört zu der Art von Berufsschullehrern, die für den Theorieunterricht zuständig sind – während Kolleginnen und Kollegen fachpraktischen Unterricht erteilen. Dennoch sind die Praxisbezüge in seinem Unterricht groß, etwa im Fach „Informationsverarbeitung im beruflichen Gymnasium“. Dort beschäftigte er sich mit seinen Schülerinnen und Schülern ein halbes Jahr lang damit, wie man eine Webseite am besten gestaltet. Nachdem er den theoretischen Hintergrund vermittelt hatte, konnten die Schülerinnen und Schüler im Computerraum an ihren Seiten arbeiten und erfuhren dabei von ihrem Lehrer Schritt für Schritt, wie sie diese weiter optimieren konnten.

Unter die Bezeichnung „Berufsbildende Schulen“ fallen mehrere Schulformen, so etwa die Berufsschule für Auszubildende oder das berufliche Gymnasium. Thorben Teyke selbst erwarb seine Allgemeine Hochschulreife auf dem Beruflichen Gymnasium in Osterode am Harz. „Das hat mich motiviert, beruflich in diese Richtung zu gehen, weil es mir so gut gefiel. Außerdem habe ich in Lerngruppen gemerkt, wie viel Spaß es mir macht, anderen etwas beizubringen.“

Referendariat bereitet aufs Berufsleben vor

Er studierte Wirtschaftspädagogik in Göttingen. An das regulär sechs Semester umfassende Bachelorstudium schloss er das viersemestrige Masterstudium an. „Die Inhalte verteilten sich zu je ungefähr einem Drittel auf BWL und VWL, Wirtschaftspädagogik und das ausgesuchte Nebenfach, in meinem Fall Informatik.“ Das anschließende Referendariat bereitete ihn auf sein Berufsleben vor. „Aus dem Studium nimmt man die Fachinhalte mit und erlernt im Referendariat, wie sie sich im Unterricht umsetzen lassen.“
Für seine Zukunft wünscht sich Thorben Teyke mehr Aufmerksamkeit für das Lehramt an berufsbildenden Schulen. „Es würde mich freuen, wenn unser Beruf etwas bekannter werden würde, denn er macht Spaß und auch die Perspektiven sind vielfältig.“