Feel-Good-Manager/in – Hintergrund:
Investition in gutes Arbeitsklima
Bällebad, Tischkicker und Obstkorb im Büro sind die gängigen Assoziationen mit dem noch jungen Berufsbild des Feel-Good-Managers. Dabei steckt hinter seinen Aufgaben weitaus mehr als die klischeehafte Bespaßer-Rolle: Er ist die Schnittstelle zwischen Geschäftsführung und Belegschaft und baut an einer langfristig positiven Arbeitskultur im Unternehmen.
Menschen, die morgens mit einem Lächeln zur Arbeit gehen, sind laut Feel-Good-Management-Expertin Monika Kraus-Wildegger das Beste, was einem Unternehmen passieren kann. Glückliche Mitarbeiter leisten nämlich bessere Arbeit. Zu dieser Erkenntnis kamen auch die Forscher des Fraunhofer-Instituts. Daraufhin entwickelten sie im Jahr 2013 gemeinsam mit dem Unternehmen GOODplace, dessen Gründerin und Geschäftsführerin Monika Kraus-Wildegger ist, ein Berufsprofil für Feel-Good-Manager. Demnach sind es, so die Expertin: „Kulturgestalter für wertschätzende menschliche Arbeitswelten.“
Monika Kraus-Wildegger
Foto: Gaby Bohle
Obwohl die Wurzeln des Berufes im amerikanischen Silicon Valley liegen, wo Posten wie der Chief Happiness Officer bei Firmen wie Google entstanden sind, ist die Bezeichnung des „Feel-Good-Managers“ ein deutsches Kunstwort. Die Entstehung der neuen Funktion ist kein Zufall. Nicht nur der Fachkräftemangel, sondern auch der Wertewandel sind dafür verantwortlich. Arbeitszeit ist Lebenszeit. Kann ein Unternehmen seine Angestellten nicht zufrieden halten, entstehen ihm erhebliche Kosten, wenn qualifizierte Mitarbeiter zur Konkurrenz abwandern.
Um auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter eingehen zu können, sollte ein Feel-Good-Manager zunächst ermitteln, was seine Kollegen brauchen, um bessere Arbeit leisten zu können. Im nächsten Schritt gilt es, die Wünsche und Bedürfnisse zu analysieren und als Schnittstelle zwischen der Chefetage und den Angestellten Lösungen zu erarbeiten. „Jedes Unternehmen ist einzigartig, so wie die Wünsche seiner Mitarbeiter. Deswegen gibt es keine Standard-Maßnahmen“, erklärt Monika Kraus-Wildegger, die in einem Buch exemplarisch Praxisfälle vorstellt.
So vielfältig wie die Aufgaben eines Wohlfühlmanagers sind auch die Berufstitel dafür. Bei der Bewerbung sollte man aber mehr auf seine Rolle im Unternehmen als auf die Bezeichnung achten, warnt die Expertin: „Wird Feel-Good auf Bespaßung und die Ablenkung von echten Problemen reduziert, ohne dabei die wahren Mitarbeiterbedürfnisse zu berücksichtigen, dann ist das natürlich reine Makulatur.“
Wer als Feel-Good-Manager nicht zum Spielball werden möchte, sollte vielfältige Querkompetenzen mitbringen. Strategisches Handeln und analytisches Denken sind ebenso wichtig wie Empathie und Kommunikationsstärke. Einen vorgeschriebenen Karriereweg gibt es nicht. Grundsätzlich wichtig sind aber ein Studium oder eine Ausbildung. Drei bis fünf Jahre Berufserfahrung zähle dabei mehr als der Studiengang, betont Monika Kraus-Wildegger: „Wer in dem Job zu jung und unerfahren ist, läuft Gefahr als Kümmerer vom Dienst oder als ‚Büro-Mama‘ schnell an Wertschätzung und Akzeptanz zu verlieren.“
Wer sein Know-how als Feel-Good-Manager zertifizieren lassen möchte, kann auf diverse Qualifizierungsangebote zurückgreifen. Die Bandbreite reicht von Online-Kursen bis hin zu einer berufsbegleitenden Fachausbildung. Die Akzeptanz und Nachfrage für den Beruf wachse stetig, so Monika Kraus-Wildegger. Je nach Unternehmen und Bewerberqualifikation schwankt die Gehaltsspanne zwischen 40.000 und 85.000 Euro im Jahr. Ein erfolgreiches Feel-Good-Management lässt sich an zufriedenen Mitarbeitern und nicht zuletzt an steigenden Umsatzzahlen bemessen.
Jobsuche der Bundesagentur für Arbeit
Das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) beantwortet alle wichtigen Fragen rund um den Bundesfreiwilligendienst (BFD)
arbeitsagentur.de/jobsuche
Mehr zum Feel-Good-Manager
Informationen zum Jobprofil, Unternehmen mit Feelgood-Strategie und Trainingsangeboten sowie das vom Frauenhofer-Institut entwickeltes Berufsprofil
goodplace.org
Vielen Dank für dein Feedback zu dieser Seite! Deine Kritik oder dein Lob zu abi.de kannst du uns gerne auch ergänzend über „Kontakt“ mitteilen. Deine abi» Redaktion