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Matthias Heiming (20) absolviert seine Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik bei Evonik im Chemiepark Marl. Er weiß: Wer mit elektrischem Strom hantiert, hat große Verantwortung. Sorgen macht er sich keine, denn er kann sich auf seinen naturwissenschaftlichen Sachverstand verlassen.
Der 20-Jährige hat vor kurzem sein drittes Ausbildungsjahr begonnen und ist dafür ins unternehmenseigene Ausbildungszentrum zurückgekehrt. Dort hatte er im ersten Ausbildungsjahr in verschiedenen Praxislehrgängen Grundlagenwissen erworben, bevor es im zweiten Ausbildungsjahr an die Arbeit in den richtigen Anlagen ging. In einer Raffinatanlage (Raffination ist ein technisches Verfahren zur Bearbeitung von Rohstoffen, Anmerkung der Redaktion) lernte er viel über die praktischen Seiten der Mess- und Regeleinrichtungen. Für ihn kommt es darauf an, dass die elektronische Regelung der Prozesse funktioniert. „Wir sind zum Beispiel zuständig für die Regelung von Temperatur, Druck und Durchfluss mit verschiedenen Messmethoden“, erklärt Matthias Heiming.
Seine Aufgaben reichen von der Montage der Komponenten über die Einstellung bis zur Kontrolle im laufenden Prozess. „Die Programmierung der gesamten Anlage übernehmen Spezialisten“, erklärt er. „Wenn wir neue Messstellen aufbauen, programmieren wir diese Detailprozesse aber selbst.“ Die Arbeit ist vielseitig. „Wenn ich programmiere oder Anlagen überwache, sitze ich natürlich am Rechner, aber wir sind auch viel in den Anlagen unterwegs.“ Vor allem wenn Messgeräte mal Auffälligkeiten anzeigen, ist Einsatz vor Ort gefragt, um die Störung ausfindig zu machen und zu beheben.
In seinem Beruf sind Präzision und Verantwortungsbewusstsein gefordert. Ihn schreckt das nicht. Einen klaren Kopf zu behalten ist wichtig. Denn: „Meine Entscheidungen haben auch finanzielle Auswirkungen für das Unternehmen“, sagt Matthias Heiming. „Jeder Produktionsausfall kostet viel Geld.“
Auf seinen naturwissenschaftlichen Sachverstand kann der Auszubildende sich verlassen. Hier lag schon in der Schule seine Stärke, und in der Familie wird Technik ebenfalls großgeschrieben. Die Entscheidung für die Ausbildung lag also nahe. „Beim Abitur war ich erst 17. Ein Studium wollte ich nicht gleich beginnen“, erinnert er sich. Der Einstieg gelang ihm problemlos. „In der Berufsschule musste ich mich in Physik etwas einarbeiten, weil an meiner Schule kein Leistungskurs zustande gekommen war.“ Außerdem stehen Themen wie Motorentechnik, Netzwerk- und Regelungstechnik und Programmierung auf dem Plan.
Damit ist Matthias Heiming gut auf den vielseitigen Berufsalltag vorbereitet. Den erprobt er jetzt in seinem dritten Ausbildungsjahr im Ausbildungszentrum. „Ich bin mit einer Kollegin für die Wartung und Renovierung der verfahrenstechnischen Anlagen im Ausbildungszentrum zuständig“, erzählt er. Dazu gehört auch die Umprogrammierung der Versuchsanlagen, sodass sie über verschiedene Rechner überwacht und gesteuert werden können. „Eine Vernetzung der Rechner macht die Bedienung einfacher“, sagt Matthias Heiming. Daher baut er im Ausbildungszentrum an der Infrastruktur für die nächste Azubi-Generation. Mit einem ähnlichen Projekt bestreitet er auch den zweiten Teil der Abschlussprüfung zum Ende der Ausbildung: „Wir bearbeiten ein vollständiges Projekt, das wir uns ausgesucht haben, von der Planung über die Umsetzung bis zur Dokumentation“, sagt er.
Seine Ausbildungszeit möchte er von dreieinhalb auf drei Jahre verkürzen. „Außerdem habe ich parallel zum dritten Ausbildungsjahr ein berufsbegleitendes Studium der Elektrotechnik an der TH Bochum begonnen. Das findet abends statt und beschäftigt mich ausreichend“, sagt er. Den Bachelor kann er so nach viereinhalb Jahren machen und wünscht sich, die Bachelorarbeit in Kooperation mit Evonik zu schreiben.
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Stand: 13.10.2023
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