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Geomatiker: „Es wird immer wichtiger, mit digitalen Karten umzugehen“

Friedrich H. (19) absolviert eine Ausbildung zum Geomatiker bei der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg in Potsdam. Ihn reizt der vielfältige Umgang mit digitalen Werkzeugen und Datenbanken.

Der Auszubildende sitzt an einem Schreibtisch vor einem Computer mit zwei Monitoren. Darauf abgebildet sind eine Landkarte sowie weitere Geoinformationsdaten.

Mit dem Rad durch Brandenburg heißt der Kalender, der vielen Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer im Jahr 2021 als Inspiration für Radtouren durch Brandenburg dienen soll. Erstellt wurde er von Geomatik-Auszubildenden im ersten Lehrjahr bei der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB) in Potsdam. Unter anderem von Friedrich H.: „Das Thema für den Kalender durften wir uns selbst aussuchen, auch die Routen“, berichtet der 19-Jährige. Neben einer gedruckten Ausgabe sind auch die GPS-Daten der Routen online verfügbar. „Das alles umzusetzen war schon eine Herausforderung. Aber dadurch haben wir viel gelernt“, sagt der Auszubildende. Das Projekt zeigt: Geodaten haben für Kundinnen und Kunden sowie Anwenderinnen und Anwender einen großen Nutzen.

Vom Hobby zur Ausbildung

Poträtaufnahme von Friedrich H. Poträtaufnahme von Friedrich H.

Friedrich H.

Schon als Schüler hatte Friedrich H., der seine Abiturprüfungen unter anderem in Kunst und Geographie ablegte, eine große Affinität zu Landkarten: „Ich bin gerne draußen in der Natur und da macht es mir Spaß, mich anhand von Karten oder GPS-Trackern zu orientieren“, erzählt er. Dass er seine Leidenschaft für Karten zum Beruf machen könnte, erfuhr er bei einem Besuch einer Berufsmesse, auf der er erstmalig mit der Ausbildung zum/zur Geomatiker/in in Kontakt kam. Die Inhalte überzeugten ihn sofort: „Mir gefällt der gestalterische Aspekt. Aber wir setzen uns vor allem mit Vermessungstechnik, Kartographie sowie dem Umgang mit Datenbanken, Geodaten und Web-Programmierung auseinander“, fasst der 19-Jährige zusammen, der überzeugt ist, dass es immer wichtiger wird, mit digitalen Karten umzugehen. Den Nutzen könne man beispielsweise während der Corona-Pandemie sehen. „Mit digitalen Landkarten können wir die Zahl der Neuinfektionen gut und schnell darstellen.“

Vor Kurzem begann für Friedrich H. das zweite Ausbildungsjahr, in dem er nun tiefer in die Materie der Geomatik einsteigen wird. Im ersten Jahr ging es vor allem um Vermessungstechnik: „Da lernt man noch klassisch mit Maßband, Laser, Nivelliergeräten und anderen Werkzeugen umzugehen und beispielsweise ein Grundstück auszumessen“, berichtet der Auszubildende. In seinem späteren Beruf wird er, anders als die Vermessungstechniker/innen, hauptsächlich im Innendienst tätig sein, digitale Karten erstellen und bearbeiten, sowie diese mit Datenbanken und Informationen aus Geoinformationssystemen kombinieren.

Berufsschulunterricht nach Lernfeldern

Die Ausbildung zum/zur Geomatiker/in erfolgt dual. Den theoretischen Teil seiner Ausbildung absolviert Friedrich H. im Eduard-Maurer-Oberstufenzentrum in Hennigsdorf. Der Unterricht ist nach Lernfeldern aufgeteilt: Zu einem Themenkomplex wird dann Fachwissen zu Recht, Informatik, Mathematik, Datenverarbeitung und weitere Aspekte vermittelt. Der Umgang mit einigen Programmen, wie zum Beispiel Adobe Photoshop, Illustrator oder dem Geoinformationssystem ArcGis sowie diversen Datenbanken sind Ausbildungsinhalte in Schule und Betrieb.

Mittlerweile übernimmt der Auszubildende sogar erste eigene Projekte. Bei der LGB fertigt er bereits Anfahrtspläne für Events oder Lage- und Anfahrtspläne von Firmenstandorten an. „Da muss man sich gemeinsam mit dem Kunden Gedanken machen, welche Daten man auf der Karte platziert“, sagt er. Nach seiner Ausbildung kann sich Friedrich H. vorstellen, noch weitere Berufserfahrung bei der LGB zu sammeln oder das Fach Geoinformation zu studieren.

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Video: Geomatiker/in

Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.

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