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Bauzeichnerin: Grundlage für Bauwerke erschaffen

Ihre Pläne sind Ausgangspunkt für den Bau von Straßen, Wegen und Landschaftsobjekten. Helga Hann (34) arbeitet im Ingenieurbüro Fachplanungen Tiefbau von Dipl.-Ing. (FH) G. Siegle in Nürnberg. Sie erstellt unter anderem Lage-, Höhen- und Detailpläne für Bauprojekte der Kundinnen und Kunden.

Das Bild zeigt den Grundriss eines Gebäudes aus der Frontalperspektive. Darauf liegt eine Hand, die drei Finger abspreizt. Am Handgelenk kann man erkennen, dass die Person ein Hemd trägt.

Vom Dinopark in Denkendorf soll entlang der Landstraße nach Beilngrieß ein neuer Geh- und Radweg entstehen. Die Pläne dafür erarbeitet Helga Hann. „Dazu erstelle ich am Rechner mehrere Pläne, zum Beispiel einen Lageplan und einen Höhenplan“, erklärt die Bauzeichnerin. „So haben die Bauleiter und alle anderen Beteiligten eine Vorstellung, wie der Weg später aussehen soll und wissen genau, was sie zu tun haben.“

Nach dem Erwerb der Hochschulreife im Bereich Gestaltung war der Beruf der Bauzeichnerin einer von Helga Hanns Favoriten. Sie bewarb sich im Ingenieurbüro von G. Siegle und wurde genommen: „Die Ausbildung hat mir von Anfang an Spaß gemacht.“

Pläne für alle Ansichten

Helga Hann schildert, wie genau sie bei dem Projekt vorgeht: „Zuerst fertige ich den Lageplan, damit man sieht, wie die Straße von oben aussieht“, erklärt sie. „Ich zeichne die Konstruktionslinien für die grobe Planung, ob der Geh- und Radweg nach rechts oder links abbiegen soll, dann zeichne ich die Achse ein, also die Mitte der Fahrbahn, bestimme die Fahrbahnränder sowie den Aufbau des Weges.“

Die Bauzeichnerin beschriftet wichtige Bestandteile wie Bauanfang, Bauende und Details wie zum Beispiel den Sinkkasten, also den Ablauf von Regenwasser von der Straße. Es folgen weitere Pläne wie der Höhenplan. Dieser ist eine Seitenansicht der Straße sowie des Geh- und Radweges und zeigt, wie sie im Gelände verläuft. Zum Schluss kommen noch die Querprofile dazu. In diesen Zeichnungen wird die Straße senkrecht zur Fahrbahnachse geschnitten. Es entsteht ein Querschnitt, an deren linken und rechten Rand das Gelände zu sehen ist.

Flexibel auf neue Projekte einstellen

Der Geh- und Radweg ist mit zwei Kilometern eine längere Aufgabe, für die die Bauzeichnerin etwa einen Monat benötigt. Neben Straßen plant das Ingenieurbüro auch Kanal- und Wasserleitungen. „Dann gibt es Vermessungen aufzuarbeiten oder ich fahre raus und mache Fotos“, erklärt Helga Hann.

Die Fähigkeiten, die von Bauzeichnerinnen und -zeichnern verlangt werden, sind vielfältig: Ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen ist zwingende Voraussetzung, ebenso der versierte Umgang mit PC-Zeichenprogrammen, wie etwa Auto-CAD. Darüber hinaus muss sie sich als Bauzeichnerin gut selbst organisieren und priorisieren können. Denn manchmal kommt eine andere Aufgabe auf den Tisch, die dringend bearbeitet werden muss. In diesem Fall muss Helga Hann schnell umschalten und sich auf das andere Projekt fokussieren.

„Ich kann hinterher sehen, was ich geplant habe“

Inzwischen prüft sie auch die Rechnungen, nachdem das Objekt gebaut worden ist. Das sei keine typische Aufgabe für eine Bauzeichnerin, aber sie sei da hineingewachsen: „Es macht mir Spaß, die Sachen zu planen und später zu sehen, wie diese ausgeführt wurden.“

Auf ihrem Abschluss ausruhen will sich die Bauzeichnerin aber nicht. Derzeit beendet sie eine Weiterbildung zur Bautechnikerin. Mit dieser Qualifizierung kann sie weitere Aufgaben übernehmen, etwa Baumaßnahmen planen und durchführen, in der Bauabrechnung tätig werden oder als Bauleiterin fungieren. 

Video: Bauzeichner/in

Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.

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