Eva Schinn
Foto: privat
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Wenn Eva Schinn arbeitet, hat sie nur Ohren für ihre Kundinnen und Kunden. Als Hörakustikerin kümmert sich die 22-Jährige darum, dass Menschen mit vermindertem Hörvermögen problemlos im Alltag zurechtkommen. Der technische Fortschritt macht den Hörgeschädigten das Leben einfacher und den Beruf der Hörakustikerin spannender.
Die meisten Kunden kommen ins Ladengeschäft in Amberg, nachdem ein Hörtest beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO) auffällig war. Manche werden allerdings von sich aus aktiv, wenn ihnen auffällt, dass sie nicht mehr gut hören. Dann findet Eva Schinn heraus, welche Hörsysteme weiterhelfen können. Im Anschluss passt sie die Geräte an jedes Ohr individuell an und gibt sie den Kundinnen und Kunden zur Probe mit nach Hause. „Das Hörgerät sollte für sie kaum spürbar und möglichst angenehm zu tragen sein. Es muss also optimal am Ohr sitzen. Und natürlich muss die Frequenzeinstellung stimmen“, erklärt die 22-Jährige.
Viele Kunden seien mit der Voreinstellung des Herstellers nicht zufrieden, so dass noch einmal entsprechend dem subjektiven Kundenempfinden nachjustiert werden müsse: „Das liegt daran, dass Menschen, die schon lange nicht mehr gut gehört haben, sich an bestimmte Geräusche erst wieder gewöhnen müssen“, erklärt die Hörakustikerin.
Eva Schinn
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Häufig warten die Kundinnen und Kunden viel zu lange, bevor sie überhaupt einen HNO-Arzt beziehungsweise eine HNO-Ärztin oder eine/n Hörakustiker/in aufsuchen, erzählt Eva Schinn. „Die wenigsten Leute wollen ein Hörgerät tragen“, erklärt sie. Deshalb ist es auch ihre Aufgabe, den Kundinnen und Kunden die Scheu vor einer Hörhilfe zu nehmen und zu demonstrieren, wie viel Lebensqualität sie durch ein Hörgerät zurückgewinnen. Das gelingt besonders gut, wenn sie genau das System findet, das die Hörbeeinträchtigung am besten ausgleicht. Allerdings ist das nicht immer eine leichte Aufgabe, zumal die Hersteller ständig neue Hörsysteme auf den Markt bringen.
„Der technische Fortschritt ist eine große Herausforderung in diesem Beruf. Manchmal gibt es schon nach drei Wochen im Urlaub etwas ganz Neues auf dem Markt. Die technische Entwicklung schreitet schnell voran – was den Beruf allerdings sehr spannend und abwechslungsreich macht“, merkt Eva Schinn an (mehr zum Beruf siehe Hintergrund). „Im Moment wird die Akkutechnologie immer besser. Zum Teil verfügen Geräte jetzt zusätzlich über so genannte Fitness-Tracker, die die Gesundheitsdaten erfassen. Wenn ein neues Gerät auf den Markt kommt, ziehen die verschiedenen Hersteller meist schnell nach.“
In ihrer Ausbildung bei einer großen Unternehmenskette hat Eva Schinn noch gelernt, defekte Hörgeräte zu löten und neue Ohrstücke zu fräsen. Im Berufsalltag braucht sie diese Fertigkeiten aufgrund des technischen Fortschritts allerdings nur noch selten. „Es kommt zwar durchaus vor, dass ich Ohrstücke in der Werkstatt per Hand nachbearbeite, wenn diese am Ohr des Kunden drücken oder bei einem Schlauchwechsel. Die Ohrabformungen werden nach wie vor mit einer Silikonmasse aus dem Gehörgang abgenommen, obwohl es technisch bereits möglich ist, sie mithilfe eines Computers abzuscannen. Einige andere handwerkliche Tätigkeiten übernehmen allerdings die Hersteller selbst“, sagt Eva Schinn.
Aktuell macht die Hörakustikerin ihren Meister. Die berufsübergreifenden Teile der Weiterbildung, in denen es um betriebswirtschaftliche Aspekte und die Anleitung von Auszubildenden geht, hat sie schon in der Tasche. Ab November beginnt sie mit dem fachspezifischen Part. Für den theoretischen Teil wird sie einmal im Monat drei Tage am Münchner Standort der Akademie für Hörakustik verbringen. Für die Praxisausbildung reist sie für zwei Wochen zum Lübecker Standort.
Im Meisterkurs beschäftigt sich Eva Schinn unter anderem mit Anpassungen von Hörgeräten für Kinder. Anschließend möchte sie eine Weiterbildung zur Pädakustikerin aufsatteln, um gut gerüstet in dieses wichtige und anspruchsvolle Berufsfeld einzusteigen: „Der Fachgeschäftsleiter unserer Filiale führt Anpassungen für Kinder durch. Dadurch erlebe ich immer wieder, welche Freude wir Kindern bereiten. Es ist schön zu sehen, dass sie sich mithilfe der Hörsysteme in der Schule besser konzentrieren können und insgesamt besser durchs Leben gehen“.
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Stand: 13.10.2023
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