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Notfallsanitäterin: Einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten

Alles andere als ein Nine-to-five-Job: Als Notfallsanitäterin beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Frankfurt muss sich Katharina (26) täglich neuen Herausforderungen stellen und dabei immer einen kühlen Kopf bewahren.

Eine Notfallsänitäterin untersucht einen Mann.

Wenn Katharina ihren Arbeitstag auf der Rettungswache des DRK Frankfurt beginnt, weiß sie nie, was sie in den nächsten zwölf Stunden erwartet. Als erstes zieht die Notfallsanitäterin ihre Einsatzkleidung an, dann folgt in der Regel eine kurze Fahrzeugübergabe mit den Kolleginnen und Kollegen der vorherigen Schicht. Währenddessen ist das Fahrzeug immer einsatzbereit und kann jederzeit zum ersten Einsatz alarmiert werden. Nach der Übergabe wird das Fahrzeug auf Vollständigkeit überprüft. Dazu gehören neben der medizinischen Ausstattung wie Medikamenten, Verbandsmaterial und Medizingeräten auch Schutzkleidung, das iPad und ein Funkgerät, womit die Besatzung des Rettungswagens unter anderem Kontakt zur Leitstelle aufnehmen kann.

  • Portraitfoto von Katharina

    Diese Herausforderungen zu bewältigen, ist ein schönes Gefühl. Man weiß nie, was kommt, das ist sehr aufregend.

    Katharina, Notfallsanitäterin

Gleichbehandlung aller Patientinnen und Patienten

Im Schnitt werden Katharina und ihre Kolleginnen und Kollegen zu drei bis zehn Einsätzen pro Tag gerufen. Neben Einsätzen wie Unfällen im Straßenverkehr und akuten medizinischen Notfällen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt werden sie auch immer wieder zu sozialen, pflegerischen Einsätzen und kleinen Unfällen im häuslichen oder beruflichen Alltag gerufen. „Mir gefällt an meiner Arbeit besonders, dass alle Patientinnen und Patienten gleichbehandelt werden, egal ob alt oder jung, egal ob sie eine Krankenversicherung haben oder nicht“, sagt Katharina, die seit drei Jahren als Notfallsanitäterin arbeitet. Jeden Tag bringt ihre Arbeit sie in neue, herausfordernde Einsatzsituationen. „Diese Herausforderungen zu bewältigen, ist ein schönes Gefühl. Man weiß nie, was kommt, das ist sehr aufregend.“

Den Beruf der Notfallsanitäterin lernte Katharina während eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) im Rettungsdienst kennen, das sie nach ihrem Abi absolvierte. „Währenddessen habe ich meine Rettungssanitäterin-Qualifikation erworben“, berichtet die 26-Jährige. „Die faszinierenden und herausfordernden Erfahrungen während des FSJ haben mich dazu motiviert, mein Wissen und meine Fähigkeiten weiter auszubauen. Außerdem wollte ich gerne Einsätze eigenständig durchführen können und mehr Verantwortung übernehmen.“

Die dreijährige Ausbildung gliedert sich in drei Abschnitte: Den schulischen Teil, der an der Rettungsdienstschule stattfindet, den praktischen Teil auf den Rettungswachen, welcher den größten Teil ausmacht, sowie die Ausbildung im Krankenhaus. Voraussetzung für die Ausbildung ist ein mittlerer Schulabschluss, viele Auszubildende haben aber auch Abitur oder die fachgebundene beziehungsweise Fachhochschulreife.

Ein verantwortungsvoller Job

Wer sich für den Beruf interessiert, sollte sich bewusst sein, dass dieser sehr viel Verantwortung mit sich bringt. Die Einsätze können stressig und emotional belastend sein, denn nicht selten geht es darum, schnelle Entscheidungen zu treffen und Leben zu retten. Oft sind Notfallsanitäterinnen und -sanitäter die ersten medizinischen Fachkräfte am Einsatzort. „Wir besprechen einige Einsätze anschließend im Team nach. Das hilft, die Einsätze für sich abzuschließen und nicht mit nach Hause zu nehmen“, sagt Katharina. „Sollte mal ein Einsatz dabei sein, der einen länger beschäftigt, gibt es jederzeit die Möglichkeit, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen und darüber zu sprechen. Ansonsten hilft mir ein guter Freizeitausgleich mit Aktivitäten, die mir privat Spaß machen.“

Auch die Arbeitszeiten machen den Job zu etwas Besonderem, schließlich muss der Rettungsdienst rund um die Uhr verfügbar sein. Die Notfallsanitäterinnen und -sanitäter beim DRK Frankfurt haben verschiedene Schichtzeiten: Sieben-, Acht- und Zwölf-Stunden-Schichten. „Ich arbeite lieber in langen Schichten, komme dafür aber nur drei- bis viermal pro Woche zur Arbeit. Andere bevorzugen es, fünfmal die Woche für je acht Stunden zu arbeiten.“ Da die Rettungswachen des DRK Frankfurt, die als Basis für die Rettungsfahrzeuge dienen, über die Stadt verteilt sind, variieren die Einsatzgebiete von Schicht zu Schicht.

„Der Beruf ist ideal für Menschen, die keine Lust auf einen ‚Nine-to-five Job‘ haben und für die es kein Problem ist, an Feiertagen, Wochenenden und auch nachts zu arbeiten“, sagt Katharina. Außerdem sollte man bereit sein, sich kontinuierlich fortzubilden, um immer auf dem neuesten Stand der Notfallmedizin zu sein. Wer gerne Verantwortung übernimmt, Spaß daran hat, in einem Team zu arbeiten und einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft leisten will, ist hier richtig. Um sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln, studiert Katharina berufsbegleitend Gesundheitsmanagement. „Ich möchte in Zukunft gerne eine Führungsposition im Rettungsdienst übernehmen, um an der Weiterentwicklung des Rettungsdienstes mitzuwirken.“