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Josephin F. (22) befindet sich im zweiten Ausbildungsjahr zur Rechtsanwaltsfachangestellten. An der Ausbildung in der Kanzlei mag sie besonders das eigenverantwortliche Arbeiten.
Mandantendaten einpflegen, eine Fallakte anlegen, Rechtsanwaltsvergütungsrechnungen erstellen: Die Kanzleisoftware ist eines der wichtigsten Arbeitsmittel, mit denen Josephin F. jeden Tag zu tun hat. „Wir arbeiten quasi papierlos“, erläutert die 22-Jährige, die sich im zweiten Jahr ihrer Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten befindet. Alles wird elektronisch bearbeitet, Handakten gibt es nur noch für einen besseren Überblick.
Ich wurde sofort mit Aufgaben betraut und wenig geschont. Von diesen Sprüngen ins kalte Wasser habe ich profitiert. An Herausforderungen bin ich gewachsen.
Josephin F. wird Rechtsanwaltsfachangestellte
Vom ersten Tag an wurde Josephin F. vollständig in den Kanzleialltag eingebunden. Ganz bewusst hat sie sich bei einer kleinen Kanzlei beworben und arbeitet nun in einem dreiköpfigen Team in einer eher familiären Atmosphäre. „Ich wurde sofort mit Aufgaben betraut und wenig geschont“, sagt sie und lacht. Von diesen „Sprüngen ins kalte Wasser“ habe sie profitiert: „An Herausforderungen wächst man.“ Und natürlich könne sie stets ihren Kollegen um Hilfe bitten, außerdem gebe der Chef konstruktives Feedback. Mit der Zeit wurden ihre Aufgaben komplexer und verantwortungsvoller, beispielsweise, als sie eine Klage eigenständig verfassen durfte. Dabei hilft der 22-Jährigen, dass sie sich in der Rechtswelt bereits gut auskennt. Nach dem Abi hatte sie zunächst Jura studiert, sich aber nach der Zwischenprüfung für die Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten entschieden. Das im Studium erworbene Wissen kann sie nun sehr gut in der Kanzlei anwenden.
In einer festen Tagesstruktur weitgehend eigenständig arbeiten zu können – das schätzt Josephin F. am Beruf der Rechtsanwaltsfachangestellten. In der Regel ist sie zwei Wochen am Stück im Büro, dann folgt eine Woche Berufsschule. Die Auszubildende befürwortet dieses Blockunterrichtsmodell – so lerne sie an beiden Orten intensiver. Neben allgemeinen Fächern wie Deutsch, Sozial- und Wirtschaftskunde stehen in der Schule berufsspezifische Lernfelder wie Kostenrecht, Büroorganisation und Kommunikation auf dem Stundenplan. Den Umgang mit der Anwaltssoftware lernt Josephin F. in der Kanzlei. Dort schult sie zudem ihr Englisch. Die Kanzlei vertritt nämlich auch englischsprachige Mandantinnen und Mandanten, mit denen sie am Telefon kommunizieren muss – eine positive Herausforderung für die angehende Rechtanwaltsfachangestellte, die bereits am Gymnasium mehrere Fächer auf Englisch hatte und ein Sprachzertifikat erwarb.
Sorgfalt, Disziplin und Verantwortungsbewusstsein seien für ihre Arbeit wichtig, zählt die junge Frau auf. Empathie und Sensibilität seien zudem beim Kontakt mit Mandantinnen und Mandanten vonnöten. Als rechte Hand des Rechtsanwalts gehören ganz verschiedene Aufgaben zu ihrem Arbeitsalltag: das System pflegen, Gerichte und Versicherungen kontaktieren, Diktate transkribieren, den Schriftverkehr führen, Rechnungen erstellen, Termine koordinieren. Immer wieder erhält sie zudem Einblicke in die Fälle, die ihr Chef übernimmt. Bau- und Architektenrecht, Miet- und Wohnungseigentumsrecht, Erbrecht und Familienrecht umfasst das Portfolio. „Manchmal bittet unser Chef auch um unsere Meinung, etwa in Bezug auf eine Formulierung in einem Schriftsatz“, berichtet die Auszubildende, die diese respektvolle und familiäre Arbeitsatmosphäre sehr schätzt. Nach der Ausbildung möchte sie gern in der Kanzlei bleiben und eine Weiterbildung zur Rechtsfachwirtin anschließen. Um noch eigenverantwortlicher mitarbeiten zu können – und um vielleicht irgendwann selbst einen jungen Menschen bei seiner Ausbildung zu unterstützen.
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Stand: 10.10.2024
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