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Im Dezernat Studium und Lehre ihrer Universität konnte Annabell Sauer (31) all ihre Fragen rund um das Thema Studieren mit Kind klären. An anderen Hochschulen werden solche Einrichtungen auch als Familienbüros bezeichnet.
Annabell Sauer wollte früh Mutter werden. Im zweiten Semester ihres Lehramtsstudiums der Fächer Deutsch und evangelische Religion an der Universität Erfurt wurde sie schwanger. „Von einer Freundin hatte ich erfahren, dass ich im Dezernat Studium und Lehre der Uni Unterstützung bekommen kann. Ich ging einfach hin und meine Beraterin gab mir gleich viele hilfreiche Tipps“, erinnert sich die heute 31-Jährige. Während des ersten Gesprächs wurde ihr beispielsweise empfohlen, einen Elternpass zu beantragen. So könne sie sich Dozierenden gegenüber unkompliziert als Studierende mit Kind ausweisen. Das kann zum Beispiel relevant sein, wenn es um Prüfungen und Abgabetermine geht.
Annabell Sauers Sohn kam während der vorlesungsfreien Zeit zur Welt. Nach acht Wochen Mutterschutz nahm sie ihr Studium in Teilzeit wieder auf. Sie wählte zunächst nur Blockseminare, die freitags oder samstags stattfanden, da sich ihr Mann zu dieser Zeit um den Kleinen kümmern konnte. Nach zwei Teilzeitsemestern stieg Annabell Sauer wieder voll in das Studium ein.
Seit seinem neunten Lebensmonat besucht ihr Sohn Kindertagesstätten. Die junge Mutter pendelte täglich mit der Bahn fünfzig Minuten zur Uni nach Erfurt. Wenn die Veranstaltungen länger dauerten, wurde der Kleine von seinem Vater oder seiner Oma abgeholt.
Die Beraterin im Dezernat Studium und Lehre war immer für Annabell Sauer da, wenn sie im Studium vor Herausforderungen stand. „Während der Schwangerschaft musste ich mich oft übergeben, sodass ich nicht alle Prüfungen ablegen konnte, für die ich mich zu Beginn des Semesters angemeldet hatte. Und als mein Sohn in den Kindergarten kam, war er häufig krank, dann konnte ich nicht immer zu den Lehrveranstaltungen erscheinen“, erzählt Annabell Sauer. In solchen Situationen sei sie froh gewesen, sich vor den Gesprächen mit den Dozierenden bei ihrer Ansprechpartnerin über ihre Rechte und Ansprüche als Studierende mit Kind informieren zu können.
Letztlich hat Annabell Sauer allerdings die Erfahrung gemacht, dass ihre Dozierenden ohnehin immer bereit waren, sie mit individuellen Lösungen zu unterstützen. „Allen Mitarbeitenden der Hochschule war daran gelegen, dass ich mein Studium, wenn möglich in der Regelstudienzeit, erfolgreich abschließe. Ich konnte bei Bedarf also zum Beispiel Hausarbeiten statt Klausuren schreiben oder ich bekam mehr Zeit für Prüfungen“, erinnert sich Annabell Sauer zurück.
In den Lehrveranstaltungen hatte Annabell Sauer viele Kontakte zu anderen studierenden Eltern geknüpft, wovon sie sehr profitierte: „Ich machte Gruppenarbeiten häufig mit ihnen zusammen, weil sie auch gerne morgens loslegten, sobald die Kita geöffnet hat, während andere Studierende vielleicht bis zehn Uhr schlafen wollten.“
Stand: 30.08.2024
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