MINTgrün:
Entscheidungshilfe bei der MINT-Studienwahl
Julia Hecker (25) studierte den Bachelor Technischer Umweltschutz an der Technischen Universität Berlin. Im Vorfeld hatte sie das Orientierungsstudium MINTgrün absolviert, das Einblick in verschiedene naturwissenschaftliche Studienfächer gibt. Sie berichtet von ihren Erfahrungen.
Nach dem Abi haben meine Freunde und ich die Studienangebote der Unis durchforstet und uns die Beschreibungen von allen möglichen Studiengängen durchgelesen. Ich wusste damals nur, dass ich studieren wollte. Und dass meine Interessen im Bereich Naturwissenschaften lagen. Ich hatte Mathe- und Bio-Leistungskurse und hegte den Traum, irgendwann in die Forschung zu gehen. Mein Problem bei der Suche nach einem passenden Studiengang war, dass mich unglaublich viel angesprochen hat und ich etwa zehn verschiedene Studiengänge in die engere Auswahl genommen hatte.
Dann habe ich über einen Freund meines Bruders von MINTgrün erfahren und mich beworben. In dem Orientierungsstudium kann man an der TU Berlin zwei Semester lang alle möglichen Veranstaltungen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ausprobieren. Eine Zulassungsbeschränkung gibt es nicht. Alle Interessierten, die sich bewerben, werden direkt angenommen.
Julia Hecker
Foto: Mascha Dinter
Das Orientierungsstudium besteht aus mehreren Modulen. Seinen Stundenplan stellt sich jeder selbst zusammen und kann dabei aus den regulären Lehrveranstaltungen wählen. Dann gibt es noch das sogenannte „Wissenschaftsfenster“, in dem Professorinnen und Professoren sich und ihre Fachbereiche vorstellen.
Der Einblick in die beruflichen Werdegänge ist spannend. Im Orientierungsmodul beschäftigt man sich mit seinen persönlichen Interessen, Stärken und Schwächen und tauscht sich dazu mit den anderen Teilnehmenden aus. Das hat mir immer geholfen zu erkennen, wo ich gerade stehe. Sehr profitiert habe ich außerdem von der persönlichen MINT-Studienberatung, die wir während des Orientierungsstudiums in Anspruch nehmen konnten.
Insgesamt habe ich in den zwei Semestern sehr viel ausprobiert: Astrophysik, Meteorologie, Mathe, Informatik und noch eine Menge andere Fächer. Diese habe ich größtenteils sogar mit Prüfungen abgeschlossen. Nach und nach habe ich aussortiert, was mir nicht gefällt. Am meisten Spaß gemacht haben mir definitiv die Projektlabore, in denen man in Kleingruppen ein selbstgewähltes Thema bearbeitet. Manche haben einen Roboter gebaut, ein Programm geschrieben oder wie ich im Umweltlabor Emissionsmessungen durchgeführt und ausgewertet.
Am Ende stand ich vor der Wahl Biologie oder Technischer Umweltschutz. Um noch etwas mehr Zeit für die Entscheidung zu haben, habe ich mich für Biologie eingeschrieben und eine Nebenhörerschaft für Technischen Umweltschutz belegt. Nach dem ersten Semester war ich mir dann endgültig sicher und entschied mich für den Studiengang Technischer Umweltschutz.
Der Studienstart war durch die Erfahrungen im Vorstudium sehr angenehm. Ich wusste, wo sich welche Gebäude befinden, wie ich meinen Stundenplan zusammenstelle und habe mich an der Uni schon etwas heimischer gefühlt. Ich konnte mir vorher gar nicht vorstellen, wie so ein Studium abläuft, was man da drei oder – wenn man einen Master dranhängt – fünf Jahre lang eigentlich macht. Das konnte ich während der zwei Semester herausfinden.
Video: Verfahrens-, Energie- und Umwelttechnik
Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.
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