zum Inhalt

Angestellter im öffentlichen Dienst: Der Abfallexperte

Der Umweltschutz ist für Johannes Walter (35) eine Herzensangelegenheit. Im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg in Potsdam kann er seine Anliegen als Referent für Abfallwirtschaft vorantreiben.

Detail: Abfallbeauftragte kontrolliert Prüfsiegel an Entsorgungscontainer

Im Arbeitsalltag von Johannes Walter dreht sich alles ums Thema Müll. Als Referent für Abfallwirtschaft im Brandenburger Umweltministerium ist er Ansprechpartner für Unternehmen und Bürger, die Fragen zur abfallrechtlichen Produktverantwortung haben. „Wer zum Beispiel Elektrogeräte herstellt oder seine Produkte in Kunststoff einschweißt, ist verpflichtet, sich um die Entsorgung der entstehenden Abfälle zu kümmern“, erklärt er.

Gerade kleine Unternehmen, die in vielen Bereichen aktiv sind, seien manchmal unsicher, welche gesetzlichen Pflichten für sie relevant sind und worauf sie achten müssen, wenn es zum Beispiel darum geht, Kunststoffverpackungen zu entsorgen. „Wir erklären ihnen, welche nächsten Schritte sie gehen müssen und wo sie die Informationen bekommen, die sie dafür benötigen“, erklärt Johannes Walter.

Ein Porträt-Foto von Johannes Walter. Ein Porträt-Foto von Johannes Walter.

Johannes Walter

Manchmal erreichen den Brandenburger auch Rückfragen zu Einzelfällen, die in dem allgemein gehaltenen Gesetz nicht klar geregelt sind. Dann muss er sich mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Bundesländern oder auch mit den Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern auf Bundesebene dazu abstimmen. „Eine einheitliche Regelung ist wichtig, damit für alle Unternehmen in Deutschland dieselben Rechte und Pflichten gelten“, erklärt er.

Beraten, abstimmen, berichten

Darüber hinaus entwickelt Johannes Walter gemeinsam mit den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern Maßnahmen zur Abfallvermeidung. Nicht nur Unternehmen, sondern auch Bürgerinnen bzw. Bürger und Verwaltungen können sich an ihn wenden, wenn sie Fragen zu diesem Thema haben.

Den Großteil seines Arbeitstags verbringt Johannes Walter im Büro, um telefonische Anfragen zu beantworten, Gesetzestexte und Arbeitspapiere durchzuarbeiten oder Stellungnahmen zu schreiben. Wenn es großen Abstimmungsbedarf gibt, trifft er sich darüber hinaus mit den unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren. Zum Beispiel können diese Treffen in Arbeitsgemeinschaften auf Landes- oder Bundesebene stattfinden.

Immer wieder kommt er dabei in knifflige Situationen: „Als oberste Abfallwirtschaftsbehörde sind wir dafür verantwortlich, dass die Gesetze im Land Brandenburg eingehalten werden. Es kann aber vorkommen, dass die Vorgaben und die Gegebenheiten vor Ort nicht zusammenpassen. Dann muss ich sehen, wie sich die Situation verbessern lässt und wo ich meine Schwerpunkte setze“, erklärt der Wirtschaftsingenieur.

Vom Beratungsunternehmen zum Landesministerium

Genau diese Freiheit ist es, die Johannes Walter an seiner Tätigkeit im öffentlichen Dienst schätzt. „Wer in einem Unternehmen tätig ist, muss sich immer die Frage stellen, ob sich aus einer Maßnahme finanzieller Gewinn ziehen lässt. Wir können dagegen frei von solchen wirtschaftlichen Überlegungen Ideen entwickeln, wie wir den Umweltschutz voranbringen möchten“, sagt er. Wobei die vorhandenen Mittel natürlich auch im öffentlichen Dienst mit Bedacht eingesetzt werden müssen.

Und er spricht aus Erfahrung. Denn nach seinem Studium im Fach Wirtschaftsingenieurwesen mit Fachrichtung Umwelttechnik war der Berufseinsteiger zunächst in einem Beratungsunternehmen tätig, bevor er in die Landesverwaltung Brandenburg wechselte. Die aktuelle Position bietet ihm nun die Möglichkeit, sich politisch und strategisch für Ziele einzusetzen, die ihm besonders am Herzen liegen. Dass er diese Tätigkeit mit einem krisenfesten Arbeitsplatz vereinen kann, ist für Johannes Walter ein großes Glück.

Video: Studium Verfahrens-, Energie- und Umwelttechnik

Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.

Weitere Filme findest du auf der abi» Videoübersicht.