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Berufe jenseits des Schreibtischs: Steinmetzin

Das traditionsreiche Steinmetz-Handwerk verbindet man oft mit schweren Grabsteinen, Treppen oder Bodenplatten. Im abi» Podcast erfährst du, welche Aufgaben im Alltag eines Steinmetzes oder einer Steinmetzin jenseits des Schreibtischs so anfallen, welche Fähigkeiten für diesen Beruf wichtig sind und warum weder Muskeln noch Geschlecht eine Rolle spielen.

Wenn man von vornherein schon sagt, man will mit dem Tabuthema Tod gar nichts zu tun haben, dann muss man sich einen Steinmetz-Betrieb suchen, der zum Beispiel Küchen-Arbeitsplatten anfertigt oder eher in den Baubereich geht, wie Treppen oder Böden.

Kim Hiller-Schlär, selbstständige Steinmetz- und Bildhauermeisterin
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Textversion des Podcasts zum Lesen (Audio-Transkript)

Jingle: abi», dein Podcast für die Berufsorientierung

abi»: Grabsteine, Fassadenverkleidung, Treppen, Bodenplatten – denkt man beim Beruf des Steinmetzes oder der Steinmetzin nicht ganz automatisch an massive Gegenstände, deren Gewicht nicht zu unterschätzen ist? Und wahrscheinlich habt ihr auch direkt eine männliche Person vor Augen. Ich bin Anne und möchte mal wissen, was man als Steinmetzin eigentlich tagtäglich jenseits des Schreibtischs so macht. Darüber spreche ich heute mit Kim Hiller-Schlär. Hallo Kim, herzlich willkommen beim abi» Podcast.

Kim: Hallo!

abi»: Was sollte man denn aus deiner Sicht mitbringen, wenn man den Beruf des Steinmetzes oder der Steinmetzin erlernen möchte?

Kim: Wichtig ist, dass man auf jeden Fall sagt, dass man ins Handwerk gehen will. Man sollte aber auch natürlich sagen: Ich möchte mir zum Beispiel gern die Hände schmutzig machen. Das ist natürlich jetzt ein Beruf, wo man jetzt nicht nur im Büro sitzt, sondern man ist auch mit draußen. Man kann jetzt im Steinmetzdasein nicht sagen: Ich brauche in Mathematik oder ich brauche in Geschichte eine Eins. Ich muss nicht in jedem Fach eine Eins haben, ich muss einfach ein gesundes Mittelmaß haben. Wir laden uns alle Bewerbungen zu uns ein und mir ist es wichtig, die Person zu sprechen oder zu der Person zu sagen: Ihr geht eine Woche mit oder ihr geht zwei Wochen mit und schaut es euch an. Und so lernen wir natürlich auch dann den Menschen kennen. Es gibt viele Menschen, die kommen mit dem Schulischen einfach nicht zurecht und die blühen aber dann in dem Beruf auf.

abi»: Also, da wäre dann ein Praktikum auf jeden Fall empfehlenswert.

Kim: Genau. Gerade zum Thema Friedhof, was natürlich auch bei uns Steinmetzen ist. Das fällt dann meist zu Anfang nicht sehr leicht. Man sollte natürlich auch mit dem Tabuthema Tod in Berührung geraten können. Wenn man von vornherein schon sagt, ich will mit dem Thema gar nichts zu tun haben, dann muss man sich einen Steinmetz-Betrieb suchen, der zum Beispiel Küchen-Arbeitsplatten anfertigt oder eher in den Baubereich geht wie Treppen oder Böden. Also von den Fähigkeiten: Man sollte schon sagen, ich bin handwerklich ein bisschen begabt oder je nachdem auf welchen Betrieb ich gehe, auch künstlerisch dann.

abi»: Muskeln sind entgegen des Klischees wahrscheinlich keine wirkliche Bedingung. Oder doch?

Kim: Absolutes Klischee! Ich bin 1,55 Meter groß, habe 45 Kilo. Es gibt so viele Hilfsmittel und es gibt so viele Wege. Es gibt mehrere verschiedene Kräne. Es gibt ganz viele Hebetechniken, wo man jetzt absolut kein typisches Klischee sein muss und auch gerade das Klischee „Steinmetz = Mann und groß", das ändert sich heutzutage. Es gibt sehr viele Frauen, die jetzt auch keine 100 kg haben. Man sollte sich natürlich nicht scheuen zu sagen, ich gehe über meine Grenze und ich hebe auch mal das, was jetzt über das Körpergewicht geht. Das gehört natürlich auch dazu.

abi»: Du hast jetzt schon angesprochen, dass je nach Steinmetzbetrieb der Fokus auf verschiedenen Bereichen liegt. Welche gibt es denn da alles?

Kim: Der Steinmetz ist ein Beruf, der sehr, sehr viele Sparten mit dabei hat. Ich lege zum Beispiel beim Steinmetz, ich versetze Treppe, Fensterbänke, Natursteinböden. Dann bin ich in der anderen Berufssparte: Ich gehe in die Restauration, zum Beispiel Restaurator an Kirchen, an Häusern, an Denkmälern. Dann bin ich in der nächste Sparte, wie zum Beispiel auf dem Friedhof. Da kann ich Skulpturen anfertigen. Ich gehe ins Künstlerische, ich mache zum Beispiel Schriften, ich mache Ornamente, ich mache Rosen, ich mache Blumen. Dann kann ich zum Beispiel in die komplett nächste Sparte gehen: Man kann anstatt Fliesen Naturstein-Platten setzen. Das ist wieder was anderes. Oder ich gehe in die nächste Sparte und sage ich mache Küchen-Arbeitsplatten. Die ganzen Natursteinküchen-Arbeitsplatten, das geht alles vom Steinmetz aus. Und ich kann zum Beispiel wählen, wenn ich sage, ich will nicht auf die Baustelle, ich will in die Produktion, dann kann ich den Naturstein-Techniker machen. Das heißt, ich bin mit diesen ganzen Maschinen und mit diesen ganzen neuen CNC-Anlagen in der Werkstatt und produziere Küchen-Arbeitsplatten oder Treppen oder ... alles Technische, was mit diesem Maschinen-Bereich zu tun hat. Oder ich sage natürlich, ich gehe eher auf die theoretische Schiene und gehe ins Büro. Diese ganze Produktionsanlage zum Beispiel auf die CAD-Programme schreiben. Diese ganzen Sparten, in welche Richtungen man geht. Das entwickelt sich von Jahr zu Jahr. Schon in der Ausbildung. Oder man merkt es schon relativ schnell, welcher Bereich einem jetzt sehr gut liegt. Und man muss nicht alle Bereiche 100 Prozent können. Also ich habe so viele verschiedene Bereiche, wo man auf jeden Fall für jede Person etwas findet.

abi»: Sehr spannend. Da sollte ja auf jeden Fall was für unsere Hörerinnen und Hörer dabei sein.

Kim: Hoffentlich.

abi»: Wie kamst du denn zu diesem handwerklichen Beruf?

Kim: Ich wollte früher immer einen handwerklichen Beruf, mit dem ich aber auch etwas Künstlerisches verbinden kann. Und das war eigentlich relativ schwierig. Mir konnte jetzt niemand sagen, welche Berufe es da gibt. Sanitär oder Elektriker, das hat ja jetzt nichts mit was Künstlerischem zu tun. Ich bin dann eigentlich durch Zufall auf den Beruf gestoßen und hab dann die Ausbildung angefangen und habe auch dann gleich gesagt: Also wenn ich es anfange, dann ziehe ich es durch.

abi»: Und es ist bis heute das Richtige, offensichtlich.

Kim: Ja, ich habe dann meinen Meister direkt gemacht und habe mich dann selbstständig gemacht.

abi»: Wie sieht denn ein typischer Tag bei dir als Steinmetzin aus?

Kim: Mein Tag beginnt, dass wir uns morgens, wir setzen uns oder stellen uns zu Anfang zusammen und dann wird natürlich die Arbeit eingeteilt. Wir haben eine große Produktion, also die Werkstatt. Da sind immer zwei bis drei Leute, die bekommen dann natürlich ihre Aufträge, mit denen gehe ich alles durch. Dann haben wir unsere zwei Auszubildenden, die sind in der Bildhauerwerkstatt oder auf dem Friedhof. Dann gehe ich mit denen die Aufträge durch. Und dann haben wir natürlich zwei bis drei Teams, die auf der Baustelle sind. Das eine Team ist auf dem Friedhof, das andere ist zum Beispiel bei Restaurationen an Kirchen, und das andere Team ist auf Baustellen, wie zum Beispiel eine Mauer, eine Treppe oder einen Boden. Und ich bin gleichzeitig noch im Büro und mit draußen auf der Baustelle.

abi»: Du bist also schon im Büro? Für welche Tätigkeiten sitzt du denn am Schreibtisch?

Kim: Also ich sitze eigentlich teilweise jeden Tag am PC oder am Schreibtisch. Wir haben auch jeden Tag Kunden-Termine über zum Beispiel Grabanlagen oder Natursteintreppen, Natursteinböden. Und das muss natürlich geplant werden, es werden Angebote erstellt, man muss Zeichnungen erstellen, zum Beispiel für Kirchenanlagen. Welche Profile werden benutzt, welche Profile werden eingebaut? Wir stehen auch zu Architekten viel im Kontakt und da muss man natürlich auch schauen, dass man auch mit den Angeboten oder öffentlichen Angeboten die ganzen Fristen und die Zeiten einhält.

abi»: Welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf die Tätigkeit eines Steinmetzes oder einer Steinmetzin?

Kim: In vielen Bereiche gibt es natürlich sehr viele neue Maschinen. Ich habe jetzt früher als Steinmetz eine Inschrift im Grabmal mit der Hand gehauen. Dann kam der neue Fortschritt mit der Druckluft. Das ist eine Maschine, die man in die Hand nimmt, die es einem schon vereinfacht. Und dann gibt es jetzt heutzutage die CNC-Fräsmaschine, die die Schrift jetzt in den Stein mit reinfräst. In der Produktion zum Beispiel für die Form oder für die Kontur gibt es eine Konturenseilsäge oder eine Wasserstrahl-Maschine. Also der Fortschritt durch Technik ist schon extrem. Gerade auch zum Beispiel wenn ich eine Skulptur haue. Früher hat man ein halbes, dreiviertel Jahr oder mehrere Jahre für eine Skulptur gebraucht, um die mit der Hand zu hauen. Heutzutage gibt es wahnsinnig große CNC-computergeführte Maschinen, die mit Fräsern die ganze Skulptur herausfräsen. Das ist natürlich ein enormer Kostenfaktor. Da muss halt auch jeder Betrieb dann abwägen: Lohnt sich für einen die Maschine oder lohnt sich die eher weniger?

abi»: Dann noch mal in Sachen Klischee: Wie sehr musst du im Alltag denn nach wie vor mit Vorurteilen kämpfen?

Kim: Zu Anfang, als ich die Firma eröffnet habe, war das extrem. Ich würde jetzt sagen als Angestellter eher weniger, aber als Frau, die einen Baubetrieb eröffnet, ohne Elternbetrieb, war das schon heftig. Das hat in den Kundenterminen schon angefangen, wie zum Beispiel: Zu der Frau gehe ich nicht, wenn ich jetzt den Stein für meine Frau mache und ich sterbe und jetzt die Frau Hiller schwanger wird zum Beispiel, dann kann niemand den Stein machen. Also solche Vorurteile waren da zu Anfang schon. Unsere Firma, die besteht jetzt schon mehrere Jahre, mittlerweile hören wir, die Leute sind eher so: „Oh nein, wir gehen zur Frau Hiller! Da sind Frauen mit im Betrieb und die haben viel mehr Händchen für das Gefühl im Grabmal-Gespräch zum Beispiel. Oder die haben mehr Händchen fürs Design.“ Also im Moment ist es genau das Gegenteil.

abi»: Was würdest du denn jungen Frauen, die sich für dieses Handwerk interessieren, mit auf den Weg geben?

Kim: Ich würde auf jeden Fall den jungen Frauen mit auf den Weg geben, dass sie sich nicht unterkriegen lassen sollen. Natürlich, man hat in jedem Beruf Zeiten, wo man sagt „Oh, hätte ich natürlich was anderes gern gemacht". Das habe ich genauso gehabt. Das hat jeder. Aber einfach durchziehen und die Zeit abwarten und es lohnt sich auf jeden Fall.

abi»: Dann herzlichen Dank für dieses schöne Interview, liebe Kim.

Kim: Natürlich, gerne.

abi»: Mein Gespräch mit Kim hat vor allem eins gezeigt: Wie unglaublich vielseitig der Beruf des Steinmetzes oder der Steinmetzin eigentlich ist. Wenn euch der Berufsalltag nun aus Sicht eines Auszubildenden interessiert, findet ihr im abi» Portal unter „Ausbildungsberufe S" die Ausbildungsreportage „Letzte Ehre für Verstorbene". Außerdem konnten wir heute mal wieder in Sachen Geschlechterklischee aufräumen. Das hält sich ja gerade in handwerklichen Berufen doch sehr hartnäckig. Hierzu auch noch eine weitere Podcastempfehlung auf abi.de: „Frau auf dem Bau" aus der Rubrik „Ist das wirklich so? Berufe und Klischees". Das war dein abi» Podcast. Redaktion und Produktion: Anne Kreitlein für den Meramo Verlag im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit.

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Onlinelexikon der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Steinmetz/in).

www.arbeitsagentur.de/berufenet

BERUFE.TV

Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet 350 Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge.

www.berufe.tv

Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit

In der Studiensuche kannst du recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden.

web.arbeitsagentur.de/studiensuche

Check-U – das Erkundungstool der Bundesagentur für Arbeit

Mit dem Erkundungstool Check-U findest du heraus, welche Ausbildungsberufe und Studienfelder besonders gut zu deinen Stärken und Interessen passen.

www.check-u.de

Stand: 20.05.2025

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