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Was lernt man eigentlich im ...-Studium?: Getränketechnologie

Wie funktioniert eigentlich Bierbrauen? Was ist Fermentieren? Das und vieles mehr lernen die Studierenden im Studiengang Brau- und Getränketechnologie. Philipp Gibhardt erzählt für den abi» Podcast, wie das Studium abläuft.

  • Philipp G.

    Unglaublich spannend finde ich, dass Bier so ein Naturprodukt ist, welches von ganz vielen Faktoren abhängt.

    Philipp Gibhardt studiert Brau- und Getränketechnologie an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.

Textversion des Podcasts zum Lesen (Audio-Transkript)

Jingle: abi» – dein Podcast für die Berufsorientierung

abi»: Herzlich willkommen zum abi» Podcast. Mein Name ist Klaus und ich habe mich heute mit Philipp Gibhardt, einem Studenten der Brau- und Getränketechnologie der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, unterhalten. Seit Jahrtausenden stellen Menschen aus den unterschiedlichsten Zutaten Getränke her. Dafür werden meistens Früchte in chemischen und physikalischen Prozessen ausgepresst, zerkleinert, fermentiert, gegärt oder noch anders behandelt. Alles liefert unterschiedliche Resultate. Vor allem das Bierbrauen hat in Deutschland eine lange Tradition. Wie diese Prozesse funktionieren, kann man in einem Studium der Getränketechnologie lernen. Aber was lernt man eigentlich genau? Dazu habe ich mich mit Philipp Gibhardt unterhalten. Hallo, Philipp.

Philipp Gibhardt: Hallo. Guten Tag.

abi»: Weshalb hast du dich denn für das Brau- und Getränketechnologiestudium entschieden?

Philipp Gibhardt: Bei mir war das ein längerer Entscheidungsprozess. Eigentlich war ich nach meinem Abi unentschlossen, welchen Studiengang oder wie ich weitermachen soll insgesamt. Ich hatte damals das Studium Brau- und Getränketechnologie in Weihenstephan schon auf dem Radar. Aber hab mich dann erst mal entschieden, ein Freiwilliges Ökologisches Jahr zu machen. Hab währenddessen auch ein Praktikum in der Brauerei gemacht und über die Brauerei kam ich dann zu einer Ausbildungsstelle, hab eine Ausbildung zum Brauer und Mälzer zuerst gemacht. Dann war ich Geselle und dann ging es halt irgendwann drum „Wie geht es weiter?", weil ich gesagt habe, ich möchte noch ein bisschen weiter lernen oder studieren oder den Meister machen. Und da kam für mich dann nur noch Weihenstephan in Frage.

abi»: Welche Fächer gehören denn zu dem Studium?

Philipp Gibhardt: Es ist klassisch wie bei jedem Studium, am Anfang hat man Grundlagen. Bei uns sind das vor allem naturwissenschaftliche Grundlagen wie Mathe, Physik, Chemie, dann auch in die Richtung Ernährungsphysiologie, damit man alle auf den gleichen Stand bringt. Und dann hat man so ein paar Fächergruppen: Technik ist eins, Technologie, Qualitätssicherung und Analytik und BWL. Das sind so die Grundpfeiler, und da hat man halt bei Technik zum Beispiel Verfahrenstechnik, Getränkeabfülltechnik und Mess-, Steuer- und Regelungstechnik. Bei Analytik geht es dann über die Mikrobiologie bis zur Sensorik. Und BWL ist dann zum Beispiel „Grundlagen BWL“, Marketing, Qualitätsmanagement. Und dann hat man halt noch die technologischen Fächer: Am Anfang „Einführung in die Getränkeproduktion“ und dann geht es noch den ganzen Brauprozess durch. Angefangen vom Mälzen über ganzen Heißbereich bis zur Abfüllung. Man kann dann auch Wahlmodule wählen. Da kann man auswählen aus verschiedenen Gruppen wie einem Excel-Kurs oder Spirituosenherstellung, einfach so seine Interessen noch ein bisschen mehr in den Vordergrund stellen.

abi»: Kannst du dich auch während des Bachelors schon spezialisieren oder kommt das erst im Master?

Philipp Gibhardt: Das wäre dann erst im Master. Das ist an der FH ja so, dass du einen relativ starren Stundenplan vorgegeben hast. Du kannst durch die Wahlpflichtmodule ein bisschen Einfluss nehmen. Aber so komplett selber zusammenstellen geht eigentlich nicht. Das kommt erst später.

abi»: Was findest du denn an deinem Studium am spannendsten?

Philipp Gibhardt: Unglaublich spannend finde ich, dass Bier so ein Naturprodukt eigentlich noch ist, welches von ganz vielen Faktoren jedes Jahr, von jeder Charge abhängt. Die Rohstoffe spielen eine große Rolle: Hopfen, Malz, Hefe. Was verwendet man? Dann: Wie ist die Technik im jeweiligen Betrieb? Das ist schon immer so faszinierend an dem Thema Brauen oder Bier. Und dann auch, dass man einfach so vielfältige Fächergruppen hat, die ich vorher schon genannt hatte. Dass aus allen Bereichen, von Qualitätssicherung über BWL bis Technologie, dass es einfach richtig umfassend ist und auch spannend. In meinem Studium jetzt an der FH war noch richtig schön, dass man eigentlich mit den Professoren so im engen Austausch ist, man hat keine so großen Semestergruppen. Und Weihenstephan ist einfach der ideale Standort zum Brauwesen studieren mit der Forschung hier. Dann hat man noch zwei Brauereien vor Ort, also es bietet sich alles an.

abi»: Ja, wenn du die Brauereien vor Ort hast, habt ihr dann auch praktische Anteile im Studium?

Philipp Gibhardt: Also wie hoch der Anteil der praktischen Arbeit in Prozent ist, kann ich jetzt nicht sagen. Es geht im zweiten Semester schon mit den ersten Praktika los. Die meisten haben dann im dritten oder vierten Semester chemisch-technische Analysen. Getränkeabfülltechnik hat man in der Abfüllung der Bayerischen Staatsbrauerei in Weihenstephan. Dann hat man ein Verfahrenstechnikpraktikum und Mikrobiologiepraktikum. Am praktischsten wird man eigentlich im fünften Semester, weil das ist komplett außerhalb der Hochschule. Da ist man dann im Praxissemester in einem Betrieb ein halbes Jahr. Und im sechsten Semester hat man noch Sensorikpraktikum und Prozessoptimierung. Das sind so die Praktika, das ist relativ praktisch.

abi»: Und jetzt gleich schon die letzte Frage: Was hättest du vorher gerne über dein Studium gewusst?

Philipp Gibhardt: Dass Corona kommt und ziemlich viel online ist. Das wäre ganz interessant gewesen. Nein, aber sonst erhält man eigentlich übers Studium genügend Informationen über die Webseite der Hochschule. Also hat sich im Nachhinein nichts herauskristallisiert, was ich vorher schon gern gewusst hätte oder das mich überrascht hätte.

abi»: Vielen Dank dir.

Philipp Gibhardt: Bitte, gerne.

abi»: Wenn du dich für ein Studium in der Lebensmittelherstellung interessierst, findest du dazu eine Reportage in der Rubrik Studium > Berufspraxis > Produktion und Fertigung > Ingenieur für Lebensmitteltechnologie. Das war dein abi» Podcast. Redaktion und Produktion Klaus Harfmann für den Meramo Verlag im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit.

Weitere Informationen

BERUFENET

Die Webseite der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Getränketechnologie).

www.arbeitsagentur.de/berufenet

Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit

In der Studiensuche kannst du recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden.

web.arbeitsagentur.de/studiensuche

Check-U – das Erkundungstool der Bundesagentur für Arbeit

Mit dem Erkundungstool Check-U findest du heraus, welche Ausbildungsberufe und Studienfelder besonders gut zu deinen Stärken und Interessen passen.

www.check-u.de

Hochschule Weihenstephan-Triesdorf

Die Webseite der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.

www.hswt.de