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07.10.2024 | orientieren
Wohin können sich Studierende wenden, wenn sie über den Wechsel oder sogar Abbruch ihres Studiums nachdenken? Studienberaterin Stefanie Rösch von der FAU Erlangen-Nürnberg erklärt im abi» Video, wie aus diesem schweren Schritt kein Scheitern wird, sondern ein gelungener Neustart.
Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.
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Stefanie Rösch: Mein Name ist Stefanie Rösch. Seit 2012 arbeite ich an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg im Career Service und in der zentralen Studienberatung. Hier insbesondere für die naturwissenschaftliche Fakultät und zum Thema Studienzweifel und Studienabbruch.
Stefanie Rösch: Wenn man den Gedanken hat, sein Studium zu wechseln oder eventuell abzubrechen, gibt es verschiedene Stellen, an die man sich wenden kann. Die erste Stelle wäre sicher die zentrale Studienberatung, wo wir hier sind, aber auch die Beratungsstellen im Fach beziehungsweise an der Fakultät, allen voran die Studienfachberatung. Dann gibt es vom Studierendenwerk natürlich noch die psychologische Beratungsstelle, die in jedem Fall auch eine gute Hilfestellung bietet, wenn man wirklich gerade vielleicht eine akute Krise hat oder einfach nicht weiß, wie es denn weitergehen soll, wenn man dann wirklich das Studium abbrechen muss. Und dann gibt es natürlich auch noch andere externe Stellen, wenn es dann darum geht, wirklich eine Alternative zum Studium zu finden, wie die Bundesagentur für Arbeit, wenn dann die Entscheidung fällt, eine Ausbildung zu machen, oder die Industrie- und Handelskammer und dann eben noch andere Einrichtungen, die sich eben sehr gut auskennen.
Stefanie Rösch: Wenn wirklich der Druck oder in erster Linie der Leidensdruck zu hoch wird und man wirklich das Gefühl hat, die Studierenden können kurz oder mittelfristig nichts ausrichten mit entsprechenden Angeboten, und es ist wirklich nicht die richtige Ausbildungsform, dann ist es in jedem Fall sinnvoll. Weil jedes Semester, dass man leidend verbringt und wirklich vielleicht das Gefühl hat, ich schaff es sowieso nicht zum Abschluss: Da macht es in jedem Fall Sinn, sich Hilfe zu suchen.
Stefanie Rösch: Wenn man sich dazu entscheidet, seinen Studiengang zu wechseln, dann gilt es erst mal zu beachten, ob man den Prüfungsanspruch verloren hat im aktuellen Fach. Sollte dies der Fall sein, muss man überlegen: Ist der neue Studiengang, in den man wechseln will, zu fachverwandt, dann wäre es nicht möglich. Eine gewisse Ähnlichkeit ist natürlich wahrscheinlich wünschenswert, wenn man sich Leistungen anerkennen lassen will. Manche Studierenden sagen auch, okay, ich bin mit dem Studiengang fertig, ich mache was komplett anderes. Und je nachdem eben, wenn man sich Studienleistungen anerkennen lassen will, muss man das über einen Antrag machen. Relativ formlos, man muss ein bisschen Zeit dafür einplanen, aber das wird dann geprüft, und gegebenenfalls werden die Leistungen dann anerkannt. Beim Wechsel in eine Ausbildung, wenn man sich dann wirklich entscheidet, das Studium abzubrechen, ist natürlich ultimativ wichtig, im Hinterkopf zu haben, dass man sich einen Ausbildungsplatz suchen muss. Und das geschieht ja oft mit sehr viel Vorlauf, teilweise ein Jahr, je nachdem ist es auch eine schulische Ausbildung. Also da ist es in jedem Fall auch gut, sich mit der Bundesagentur für Arbeit kurzzuschließen.
Stefanie Rösch: Das Studium fortzusetzen lohnt sich natürlich immer dann, wenn man wirklich Probleme oder Herausforderungen identifizieren kann, die dazu geführt haben, dass man zweifelt, und auch wirklich effektiv dran arbeiten. Wenn einem das Thema oder der Studiengang prinzipiell gefällt, und man vielleicht wirklich eine Frist verpasst hat oder einen schlechten Einstieg oder vielleicht krank war, dass man wirklich schaut, wo sind die Stellschrauben, an denen man drehen kann? Sinnvoll ist es natürlich immer, sich an eine Beratungsstelle zu wenden und vielleicht nicht nur, sich Feedback zu holen von Familie und Freunden und vielleicht Kommilitoninnen und Kommilitonen, weil die auch emotional zu involviert sind. Die aktuelle Situation lässt sich eigentlich immer verbessern. Also es ist dann eben auch einfach extrem wichtig, dass man den Leuten oder den Studierenden klarmacht: Es ist kein Scheitern, sondern eine neue Chance.
TIPPS:
(c) 10/2024, Bundesagentur für Arbeit; Transkript: jt
Stand: 07.10.2024
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