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07.10.2024 | orientieren
Wohin können sich Studierende wenden, wenn sie über den Wechsel oder sogar Abbruch ihres Studiums nachdenken? Studienberaterin Stefanie Rösch von der FAU Erlangen-Nürnberg und Daniel Söllner von der Studien- und Berufsberatung der Arbeitsagentur Erlangen erklären im abi» Video, wie aus diesem schweren Schritt kein Scheitern wird, sondern ein gelungener Neustart.
Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.
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Weitere Filme findest du auf der abi» Videoübersicht.
Stefanie Rösch: Mein Name ist Stefanie Rösch. Seit 2012 arbeite ich an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg im Career Service und in der Zentralen Studienberatung. Hier insbesondere für die Naturwissenschaftliche Fakultät und zum Thema Studienzweifel und Studienabbruch.
Daniel Söllner: Mein Name ist Daniel Söllner von der Studien- und Berufsberatung der Arbeitsagentur aus Erlangen. Ich berate junge Menschen, die entweder gerade ihr Abitur gemacht haben oder vielleicht bereits studieren und überlegen, ob sie ihren Studiengang wechseln sollen.
Stefanie Rösch: Wenn man den Gedanken hat, sein Studium zu wechseln oder eventuell abzubrechen, gibt es verschiedene Stellen, an die man sich wenden kann. Die erste Stelle wäre sicher die zentrale Studienberatung, wo wir hier sind. Aber auch die Beratungsstellen am Fach bzw. an der Fakultät, allen voran die Studienfachberatung. Dann gibt es vom Studierendenwerk natürlich noch die psychologische Beratungsstelle, die in jedem Fall auch eine gute Hilfestellung bietet, wenn man wirklich gerade vielleicht eine akute Krise hat oder einfach nicht weiß, wie es dann weitergehen soll, wenn man dann wirklich das Studium abbrechen muss.
Daniel Söllner: Man kann sich zum Beispiel an die Arbeitsagentur wenden, an die Studienberatung, wo ich eben arbeite und zuständig bin, wenn man mit seinem Studiengang vielleicht nicht so zufrieden ist. Man kann da einfach anrufen, telefonisch oder in die Agentur vor Ort gehen und wird dann automatisch seinem Studienberater zugewiesen und erhält dort einen Termin. Also es gibt zum Beispiel bei der Arbeitsagentur auch die Möglichkeit zum berufspsychologischen Service zu gehen. Das ist so ein spezielles Angebot, da kann ich sogenannte Studienfeldbezogene Beratungstests machen, also bezogen auf einen bestimmten Studienbereich schauen, wie würde der mir wahrscheinlich Spaß machen. Und man kriegt auch eine Rückmeldung wie gut bin ich im Vergleich zu anderen, die diesen Test schon mal gemacht haben. Also bin ich da durchschnittlich oder überdurchschnittlich gut? Und das kann ich ja auch in meine Studienwahl-Entscheidung einfließen lassen. Es gibt auch die Möglichkeit, bis zu drei Gespräche beim berufspsychologischen Service zu machen, komplett unabhängig im Sinne von: Wie ist meine Entscheidungsfindung, bin ich auf dem richtigen Weg, tue ich mir da vielleicht schwer, die richtige Entscheidung für mich grundsätzlich treffen zu können? Und auch sogenannte Kompetenzchecks, dass ich bestimmte Bereiche einfach schaue bei mir, wie gut ich da geeignet bin.
Stefanie Rösch: Wenn wirklich der Druck oder in erster Linie der Leidensdruck zu hoch wird und man wirklich das Gefühl hat, die Studierenden, sie können kurz oder mittelfristig nichts ausrichten mit entsprechenden Angeboten und es ist wirklich nicht die richtige Ausbildungsform. Dann ist es in jedem Fall sinnvoll, weil jedes Semester, das man leidend verbringt und wirklich vielleicht das Gefühl hat, ich schaffe es sowieso nicht zum Abschluss. Dann macht es in jedem Fall Sinn, sich einzugestehen oder sich Hilfe zu suchen.
Daniel Söllner: Wenn ich merke, dass die Motivation nicht mehr so da ist und ich Dinge auf die lange Bank schiebe, ich glaube, dann ist schon ein Moment, wo man sagen kann: "Okay, ich gehe einfach mal in ein Beratungsgespräch und schaue, welche Möglichkeiten es gibt." Es kann ja auch sein, dass es mich wieder motiviert für meinen Studiengang. Oder aber ich merke und sehe, welche Möglichkeiten gibt es denn tatsächlich auch noch, die ich mir vielleicht vorher gar nicht angeschaut habe? Plus natürlich, wenn ich im Zweitversuch eine Klausur oder ein Modul nicht bestanden habe und sage okay, was wäre, wenn ich im Drittversuch es nicht schaffe? Es ist natürlich auch manchmal ratsam und manchmal auch entlastend, wenn ich in so eine Beratung gehe und mir einfach nur mal Möglichkeiten anschaue, dass ich weiß, ich hätte einen guten Plan B und bin dann vielleicht auch ein bisschen lockerer für den Drittversuch.
Stefanie Rösch: Wenn man sich dazu entscheidet, seinen Studiengang zu wechseln, dann gilt es erstmal zu beachten, ob man den Prüfungsanspruch verloren hat im aktuellen Fach. Sollte dies der Fall sein, muss man überlegen: Ist der neue Studiengang, in den man wechseln will, zu fachverwandt? Dann wäre es nicht möglich, eine gewisse Ähnlichkeit ist natürlich wahrscheinlich wünschenswert, wenn man sich Leistungen anerkennen lassen will. Manche Studierenden sagen auch okay, ich bin mit dem Studiengang fertig, ich mache was komplett anderes und je nachdem eben. Wenn man sich Studienleistungen anerkennen lassen will, muss man das über einen Antrag machen. Relativ formlos. Man muss ein bisschen Zeit dafür einplanen, aber das wird dann geprüft und gegebenenfalls werden die Leistungen dann anerkannt.
Daniel Söllner: Wenn ich mich entscheide, eine Ausbildung zu machen, dann wäre es so, dass man bei der Studien/Berufsberatung Unterstützung bekommen. Erst mal zu sehen, was gibt es überhaupt für Ausbildungen, vor allem hier im Großraum, wo ich wohne, wo ich mich bewerben möchte. Man erhält Unterstützung für die Bewerbungsunterlagen, die muss ich erstellen. Manchmal auch, wenn es notwendig ist, dass man Vorstellungsgespräche üben kann. Das würde ja auch anfallen und auch als Service in der Studien- und Berufsberatung: Ich bekomme Stellen zugeschickt, dass ich weiß, wo kann ich mich denn bewerben? Wer sich wirklich schwer tut, den richtigen Ausbildungsberuf für sich zu finden, der hat auch die Möglichkeit, eine so genannte berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme zu machen, kurz BVB. Da gehe ich hin, mache so eine Potenzialanalyse. Wo bin ich besonders stark, was liegt mir besonders in der Praxis? Und dann kann ich auch Praktika machen. Also ich kann konkret zu Betrieben hingehen, von einer Woche auch mal bis zu vier Wochen, mir diesen Beruf in aller Ruhe angucken und schauen, ob der für mich was ist. Oft entstehen dann auch sogenannte Klebeeffekte. Dass dann der Betrieb an mir Interesse hat und ich an dem Betrieb und man dann seinen Ausbildungsvertrag bekommt.
Stefanie Rösch: Das Studium fortzusetzen lohnt sich natürlich immer dann, wenn man wirklich Probleme oder Herausforderungen, die dazu geführt haben, dass man zweifelt, identifizieren kann und auch wirklich effektiv daran arbeiten. Wenn einem das Thema oder der Studiengang prinzipiell gefällt und man vielleicht wirklich eine Frist verpasst hat oder einen schlechten Einstieg oder vielleicht krank war, dass man wirklich schaut, wo sind die Stellschrauben, an denen man drehen kann?
Daniel Söllner: Manchmal ist es auch so, dass es sinnvoll ist, sich einfach mal eine Beratung einzuholen und erfährt dann vielleicht in der Studienberatung von der Arbeitsagentur, dass der Studiengang eigentlich doch ganz gut zu einem passt. Vielleicht die Berufsmöglichkeiten, die man gerade im Auge hatte, die sich ergeben im Rahmen des Gesprächs, dann doch wieder Motivation geben zu sagen: "Nein, ich bleib dran und beendet meinen Studiengang."
Stefanie Rösch: Sinnvoll ist es natürlich immer, sich an eine Beratungsstelle zu wenden und vielleicht nicht nur sich Feedback zu holen von Familie und Freunden und vielleicht Kommilitoninnen und Kommilitonen, weil die auch emotional zu involviert sind. Die aktuelle Situation lässt sich eigentlich immer verbessern. Es ist dann eben auch einfach extrem wichtig, dass man den Leuten oder den Studierenden klar macht: Das ist kein Scheitern, sondern eine neue Chance.
TIPPS:
(c) 12/2024, Bundesagentur für Arbeit; Transkript: hp
Stand: 07.10.2024
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