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Sadiya Maikankan (20) ist Au-pair in Versailles, Frankreich. Elf Monate lang hat sie die Gelegenheit, ihre Französischkenntnisse zu verbessern, das Leben in einem anderen Familienalltag und sich selbst besser kennenzulernen.
Anfangs noch mit einem seltsamen Gefühl verbunden, hat sich Sadiya Maikankan mittlerweile gut in ihrer Gastfamilie eingelebt. „Erst hat es sich angefühlt, als wäre ich im Urlaub“, erzählt sie. Irgendwann kam allerdings die Erkenntnis: „Das ist jetzt mein Leben.“ Mit vier Kindern im Alter zwischen drei und zehn Jahren und deren Eltern lebt sie in Versailles nahe Paris, kann am Alltag der Familie teilhaben und ein fremdes Land erkunden.
Sadiya Maikankans Arbeitstag beginnt normalerweise um 16 Uhr, wenn sie drei der vier Kinder aus den unterschiedlichen Schulen abholt. Zu Hause angekommen, spielt sie mit den Kindern, kocht für die Familie und kümmert sich um die alltägliche Waschroutine der beiden Kleinsten.
Mittwochs haben alle Kinder schulfrei. An diesem Tag ist Sadiya Maikankan bereits nach dem Aufstehen gefragt, bis die Kinder zu ihren Freizeitaktivitäten gefahren werden. Dann übernimmt sie wieder kleine Arbeiten im Haus wie das Wäschewaschen. Gesprochen wird Französisch, damit sich auch die beiden Jüngeren mit ihr verständigen können.
Eine gute Balance ist wichtig, damit man nicht nur Arbeitserfahrung, sondern auch persönliche Erinnerungen sammeln kann.
Sadiya Maikankan, Au-pair
Die Wochenenden gehören Sadiya Maikankan allein. An diesen Tagen kann sie Museen erkunden, Restaurants ausprobieren oder nach Paris fahren; eine Fahrt von etwa einer Stunde. Durch organisierte Treffen mit anderen Au-pairs in der Umgebung hat Sadiya Maikankan schnell neue Freundschaften geschlossen, sodass sie immer Gesellschaft für ihre Ausflüge hat.
Wenn sie möchte, kann sie am Wochenende aber auch Zeit mit ihrer Gastfamilie verbringen. Schließlich ist sie als „große Schwester“ Teil der Familie. „Eine gute Balance ist wichtig, damit man nicht nur Arbeitserfahrung, sondern auch persönliche Erinnerungen sammeln kann. Ich arbeite 25 Stunden in der Woche, da bleibt auch dafür genügend Zeit“, sagt sie. Kommunikation ist bei so viel Struktur wichtig, damit das Zusammenleben harmonisch gestaltet werden kann. „Ich habe gelernt anzusprechen, wenn ich zum Beispiel an der Routine etwas verändern möchte. Man lernt mit der Zeit miteinander umzugehen.“
„Ich war mir nicht sicher, was ich nach meinem Abitur machen möchte“, erzählt Sadiya Maikankan, „da habe ich mich nach verschiedenen Möglichkeiten umgesehen.“ Ein Gespräch mit einem Berufsberater ihrer Agentur für Arbeit brachte sie auf das Thema Au-pair. Im Frühjahr 2023 startete sie ihre Suche über die Agentur „active abroad“. Mithilfe eines Fragebogens konnte sie ihre Präferenzen angeben.
Frankreich etablierte sich schnell als Zielland, da Sadiya Maikankan ihre Französischkenntnisse aus der Schule nicht verkümmern lassen wollte. Durch ihren achtmonatigen Aushilfsjob in einem Kindergarten wusste sie, dass die Altersuntergrenze der zu betreuenden Kinder bei drei Jahren liegen sollte.
Für die Bewerbung brauchte sie außerdem ein Führungszeugnis, ein ärztliches Attest, einen Nachweis über Erfahrung mit Kindern sowie Empfehlungs- und Charakterschreiben, damit sich die potenziellen Familien ein gutes Bild von ihr machen konnten. Auch der Pkw-Führerschein kam ihr zugute.
Nach nur zwei Kennenlerninterviews hatte Sadiya Maikankan die passende Gastfamilie für sich gefunden. „Ich würde meinen Aufenthalt immer wieder mit einer Agentur planen“, sagt sie. „So fallen zwar Vermittlungsgebühren an, allerdings habe ich so Ansprechpersonen und weiß, auf wen ich im Zweifel zugehen kann.“
Neben Kost und Logis werden die Kosten für Versicherungen sowie für die öffentlichen Verkehrsmittel übernommen. Zusätzlich bekommt sie ein wöchentliches Taschengeld, das sie frei ausgeben kann.
Die Entscheidung für das Jahr als Au-pair findet Sadiya Maikankan perfekt. Auf sich selbst gestellt sein und sich neu ausprobieren, da wo niemand einen kennt. „Ich kann sein, wer ich will“, sagt sie fröhlich. Was sie danach machen will, weiß die 20-Jährige noch nicht so genau. Sie lässt es auf sich zukommen. Viele verlängern ihren Aufenthalt und eine Freundin von ihr plant, nun sogar in Frankreich zu studieren. „Mal sehen, was mein Weg sein wird.“
Die Agentur „Active Abroad" bietet verschiedene Auslandsprogramme in einer Vielzahl von Ländern an.
www.activeabroad.de
Stand: 22.12.2023
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