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„Ich wusste, dass ich etwas Besonderes machen wollte – etwas, das nicht jeder macht“, sagt Elvis Exner. Der 23-Jährige, der selbst gehörlos ist und inzwischen Soziale Arbeit studiert, entschied sich für ein Freiwilliges Internationales Jahr (FIJ) an einer Gehörlosenschule in Tansania. Seine Geschichte zeigt, dass eine Behinderung kein Hindernis ist, um die Welt zu entdecken und dabei anderen zu helfen.
Schon in der Schulzeit erfuhr Elvis Exner von Programmen wie weltwärts, die Freiwilligenarbeit im Ausland ermöglichen – auch Menschen mit Behinderung. Schließlich stieß er auf „Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit“ (bezev), eine Organisation, die Menschen mit Behinderungen bei internationalen Freiwilligendiensten unterstützt.
Es war heiß und laut, ganz anders als zu Hause. Aber die Menschen dort waren unglaublich herzlich.
Elvis Exner hat seinen Freiwilligendienst an einer Gehörlosenschule in Tansania abgeleistet.
Der Bewerbungsprozess bei bezev verlief reibungslos. „Ich habe mich online beworben, und nach einem ersten Gespräch wurde gemeinsam geprüft, welche Art von Einsatzstelle für mich infrage kommt.“ Der Austausch mit bezev half Elvis Exner, sich auf den Freiwilligendienst vorzubereiten. Die Organisation legte großen Wert auf individuelle Beratung und plante in enger Absprache mit ihm alle Details: „Ich fühlte mich gut aufgehoben. Sie haben mir geholfen, meine Sorgen wegen der fremden Gebärdensprache zu überwinden.“
Als er schließlich in Tansania ankam, war die Aufregung groß. „Es war heiß und laut, ganz anders als zu Hause. Aber die Menschen dort waren unglaublich herzlich“, erinnert er sich. An der Schule wurde er sofort gut aufgenommen: „Die Schülerinnen und Schüler waren neugierig und offen. Wir konnten uns direkt verständigen – auch wenn sie eine andere Gebärdensprache benutzen.“ Die anfänglichen Kommunikationsbarrieren waren schnell überwunden. „Ich habe viel durch Beobachtung gelernt, und wir haben uns einfach mit Händen und Mimik verständigt“, erzählt er.
Den Alltag an der Gehörlosenschule in Tansania empfand er als herausfordernd, aber auch unglaublich erfüllend. Elvis Exner arbeitete mit Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften zusammen, unterstützte im Unterricht und half den Kindern bei ihren Aufgaben. „Sie waren so motiviert und wollten immer mehr lernen“, berichtet er. Besonders stolz ist er auf die Fortschritte, die sie gemeinsam erzielten, obwohl es manchmal an Materialien wie Büchern oder Stiften fehlte. „Es war ein tolles Gefühl, zu sehen, wie sie plötzlich etwas verstanden haben, woran sie lange gearbeitet hatten.“
Elvis Exner möchte mit seiner Geschichte anderen Menschen mit Behinderung Mut machen, ebenfalls ein Freiwilliges Internationales Jahr zu wagen. „Natürlich hatte ich Zweifel, aber es hat sich mehr als gelohnt. Ich habe so viel über mich selbst gelernt“, sagt er. Sein Rat: „Am Ende zählt, dass man den Schritt einfach macht.“
Durch bezev fühlte er sich gut vorbereitet und unterstützt. „Sie haben mir bei der gesamten Organisation geholfen – von der Unterkunft bis zur Kommunikation vor Ort.“ Auch das weltwärts-Programm, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wird, ermöglichte seinen Einsatz. Beide übernahmen zudem einen großen Teil der Kosten für Flug, Unterkunft, Verpflegung und Versicherung. Elvis Exner hat sich vorgenommen, den Betrag in Form einer Spende an die Organisation zurückzuzahlen.
Für alle, die wie er ein Freiwilliges Internationales Jahr machen wollen, gibt es mittlerweile viele Organisationen, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung spezialisiert sind. bezev und weltwärts sind zwei wichtige Anlaufstellen, die nicht nur bei der Bewerbung, sondern auch bei der Durchführung unterstützen. Die Programme bieten Betreuung vor Ort und berücksichtigen individuelle Anforderungen.
Die Organisation bezev berät Menschen mit jeder Art von Beeinträchtigung oder Behinderung und hilft ihnen bei der Suche nach einem passenden Freiwilligendienst. Im weltwärts-Programm ist bezev, neben dem Kompetenzzentrum für die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung, auch selbst als Entsendeorganisation aktiv und vermittelt Freiwillige an verschiedene Partnerorganisationen im Ausland.
weltwärts ist ein Gemeinschaftswerk des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der Zivilgesellschaft.
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Stand: 04.10.2024
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