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Narben, Glatzen, Alterungsprozesse – der Maskenbildner Julian Hutcheson ist Experte für Spezialeffekte-Make-up. Nach seinem Masterabschluss an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München arbeitet der 30-Jährige mittlerweile freiberuflich für verschiedene Filmproduktionen.
Eine Platzwunde auf der Stirn wird in einer Nahaufnahme getackert. Eine kurze Szene im Horrorfilm „Cuckoo“, eine aufwendige Arbeit fürs Maskenbild: „Wenn eine HD-Kamera einen Effekt so nah zeigt, muss man unglaublich präzise und fein arbeiten, um die Illusion einer echten Wunde zu erzeugen“, erklärt Julian Hutcheson.
Der 30-Jährige war Teil des Produktionsteams, zusammengestellt vom Berliner Special-Make-up Effects Studio Twilight Creations, das diesen Auftrag bearbeitete. Viele Vorüberlegungen waren notwendig: Von wo kommt das Licht? Aus welchem Winkel filmt die Kamera? Welche anatomischen Besonderheiten sind zu beachten? Es wurde recherchiert, skizziert, modelliert, besprochen, getestet und modifiziert bis schließlich eine Form erstellt und in Silikon gegossen wurde. „Die fertige Wunde ist von einem speziellen Material umhüllt, das auf der Haut der Schauspielerin schmilzt, sodass kein Übergang zu sehen ist“, beschreibt Julian Hutcheson den finalen Schritt.
Meist arbeitet der 30-Jährige in einem Spezialisten-Team, das bei der Umsetzung neben künstlerisch-handwerklichen Techniken auch 3D-Animation und -Scans anwendet. An manchen Aufträgen tüfteln die Expertinnen und Experten auch schon einmal mehrere Wochen. Wenn es beispielsweise darum gehe, einen Menschen altern zu lassen, müsse unfassbar viel bedacht werden: die Haut an Hals und Gesicht, Hände, Nägel, Kontaktlinsen oder Zähne.
Narben, Fake-Körper aus Silikon oder Glatzen mit feinsten Härchen: Julian Hutcheson hat seinen Schwerpunkt auf Special Effects Make-up für Filme und Serien gelegt. Bereits während des Masterstudiums „Maskenbild – Theater und Film“ an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München orientierte er sich in diese Richtung und absolvierte sein Praxissemester bei einem einschlägigen Studio. Das praxisbezogene Studium bereite sehr gut auf den Berufseinstieg vor, auch dank der Kooperationen mit der Hochschule für Fernsehen und Film, mehreren Theatern sowie der Staatsoper München. Zudem lehren viele freie Dozierende an der Akademie, die gern Studierende anfragen, wenn sie eine Assistenz benötigen.
„Man knüpft schon während des Studiums viele Kontakte“, sagt Julian Hutcheson, der nach dem Abschluss direkt den Sprung in die Selbstständigkeit wagte: „Am Anfang bedeutet das, sich von Projekt zu Projekt zu hangeln und sich überall dort mit seinem Portfolio zu bewerben, wo die entsprechende Nische gefragt ist.“
Mittlerweile ist der 30-Jährige in der Szene etabliert und wird direkt angefragt. An seinem Beruf liebt er die Flexibilität und den Abwechslungsreichtum in Bezug auf Einsatzgebiete und Aufgaben: „Ich kann zurückgezogen in einer Werkstatt arbeiten und sehr kleinteilig Objekte modellieren. Oder ich verbringe eine sehr intensive und kreative Zeit mit vielen Menschen an einem Set.“ Und das nicht nur in seinem Wohnort Berlin: Für verschiedene Produktionen verbrachte er teils mehrere Wochen im Ausland, darunter New York, Griechenland, Spanien und immer wieder Prag und Budapest.
„Maskenbildner haben ein sehr diverses Arbeitsfeld“, fasst Julian Hutcheson zusammen. Ihre Fähigkeiten sind an Theatern, Opern und bei Film und Fernsehen gefragt. Und auch in der Mode: „Die entdeckt gerade ebenfalls Spezialeffekte für sich“, beobachtet der Profi, der bereits einige Aufträge übernommen hat. Mit einer Modemarke entwickelte er etwa ein Konzept für die Berliner Fashion Week und arbeitete für eine Performance im Pariser Centre Pompidou. „Der Bereich ist im Kommen – und ich hoffe auf weitere spannende Aufträge in der Kunst-Mode-Performance-Welt.“
Das Onlinelexikon der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild [Suchwort: Maskenbildner/in (Hochschule)].
Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung
Stand: 02.01.2025
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