zum Inhalt

Hochzeitsplaner/in – Hintergrund: Wie ein Fels in der Brandung

Hochzeitsplaner/innen sind eine Mischung aus Organisationstalent und Seelentröster. Eines müssen sie aber immer können: die Ruhe bewahren.

Ein Strauß roter Rosen

Ballons, Feuerwerk, Blumenschaukel, Fotobox, Candy-Bar – wer im Internet oder den sozialen Netzwerken nach Ideen für eine Hochzeit sucht, merkt schnell: Die Auswahl ist grenzenlos. „Viele Paare geraten hier schnell an ihre Grenzen und sind verzweifelt, weil sie den Überblick verlieren und nicht mehr wissen, was wirklich wichtig ist“, weiß die Hochzeitsplanerin Marion Keller, die als Kooperationspartnerin der IHK Pfalz selbst angehende Hochzeitsplaner/innen ausbildet.

Nicht nur, weil die Gestaltungsmöglichkeiten vielfältiger werden, greifen immer mehr Paare in Deutschland auf professionelle Hochzeitsplaner/innen zurück. „Hinzu kommt auch die Tatsache, dass die Heiratswilligen oft wenig Zeit haben, alles selbst zu organisieren, weil sie beruflich stark eingespannt sind. Gleichzeitig haben viele Paare immer ausgefallenere Wünsche, was die Feierlichkeiten angeht, die Anzahl der Gäste ist häufig größer als vor einigen Jahrzehnten, viele Brautpaare feiern nicht länger an ihrem Wohnort.“

Quereinstieg in den Beruf

Ein Foto von Marion Keller Ein Foto von Marion Keller

Marion Keller

All diese Punkte zu bedenken und den roten Faden nicht aus den Augen zu verlieren, ist Aufgabe von Hochzeitsplaner/innen. Obwohl der Beruf in den vergangenen Jahren deutlich mehr an Beliebtheit gewonnen hat, gibt es bisher keine offizielle Ausbildung. Wer heute als Hochzeitsplanerin oder -planer arbeitet, ist Quereinsteiger/in, häufig mit der entsprechenden Weiterbildung und einem dazugehörigen IHK-Zertifikat.

Zu Marion Kellers Seminaren in der Pfalz kommen Frauen und Männer aus ganz Deutschland, aber auch aus dem angrenzenden Ausland, etwa der Schweiz oder Luxemburg. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sind ausgebildete Veranstaltungskaufleute und Event-Manager/innen ebenso wie studierte Betriebswirtinnen und -wirte, Krankenpfleger/innen oder Friseurinnen und Friseure. Die Männer seien mit einem Anteil von rund zehn Prozent in der Minderheit, sagt Marion Keller.

Kreativität, Organisationsvermögen und unternehmerisches Gespür

Die meisten der ehemaligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer machen sich später selbstständig, weiß Marion Keller. Darum lehrt die 58-Jährige in ihren Weiterbildungskursen auch Grundkenntnisse in Betriebswirtschaftslehre und Marketing. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen, einen Business-Plan zu schreiben, Verträge aufzusetzen und Rechnungen zu schreiben. „Ein Interesse am Thema Unternehmensführung sollte man darum definitiv mitbringen – das ist genauso wichtig wie ein Gespür für Stil und Trends und Spaß am kreativen Gestalten“, empfiehlt Marion Keller.

Darüber hinaus sollten angehende Hochzeitsplanerinnen und -planer Einfühlungsvermögen, ein ausgeprägtes Organisationstalent und eine ruhige Art haben: „Als Wedding Planner ist man der Fels in der Brandung. Wenn die Paare vor Aufregung nicht mehr wissen, wo es langgeht, müssen wir alles in die Hand nehmen und Ruhe bewahren – selbst, wenn mal etwas schief geht.“

Weitere Informationen

Bund Deutscher Hochzeitsplaner

Mit Informationen zum Berufsbild und einem Überblick über die Honorargestaltung
www.bund-deutscher-hochzeitsplaner.de