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Hochzeitsplanerin: „Ja, ich will“ als Berufsmotto

Marie Alsleben (29) ist von Beruf Hochzeitsplanerin. Die selbstständige Wedding Plannerin sorgt dafür, dass der schönste Tag des Lebens für Brautpaare perfekt organisiert ist.

Ein rotes Herz auf rosa Grund

Sie erinnert sich noch genau an den Moment, in dem es Klick machte. Es war in Berlin, sie war Anfang 20, die Leidenschaft war sofort da und schnell stand fest: Ja, ich will!

Marie Alsleben hatte sich verliebt – nicht in einen Mann, sondern in einen Beruf. Nach einem Praktikum bei einer Agentur, die sich auf die Planung und Organisation von Hochzeiten spezialisiert hat, war für die studierte Betriebswirtin klar, dass sie ihren Traumjob gefunden hat. Besonders reizvoll schien ihr die Möglichkeit, unterschiedliche Fähigkeiten und Interessen zu kombinieren: „Die Hochzeitsplanung vereint meine Leidenschaft für neue Trends, Mode und Accessoires mit meinem Wunsch, mit Menschen zu arbeiten sowie meiner Stärke in Sachen Zahlen und Organisationsvermögen.“

Hochzeiten an der Côte d’Azur, in Italien oder auf Ibiza planen

Ein Foto von Marie Alsleben Ein Foto von Marie Alsleben

Marie Alsleben

2015, nach einem Fernstudium zur Wedding Plannerin an einer britischen Hochschule, machte sich die damals 24-Jährige selbstständig. „Damals war es noch nicht so verbreitet, eine professionelle Organisation für den schönsten Tag des Lebens in Anspruch zu nehmen. Ich musste zunächst viel Werbung machen und Akzeptanz für meine Tätigkeit schaffen.“

Das hat sich inzwischen geändert: Immer mehr Paare greifen für die Vorbereitung ihrer Hochzeit auf Hochzeitsplaner/innen zurück. Zwischen zehn und 15 Hochzeiten organisiert Marie Alsleben mittlerweile im Jahr. Von der kleinen familiären Hochzeit bis zum Mega-Event mit 500 Leuten – darunter auch viele im Ausland, an der Côte d’Azur, in Italien oder auf Ibiza beispielsweise.

Anfragen bekommt die Düsseldorferin aber noch viel mehr. Rund 150 sind es pro Jahr, und so muss sie schweren Herzens immer wieder Paare an Kolleginnen und Kollegen verweisen, obwohl sie am liebsten alle Trauungen selbst planen würde: „Aber das ist zeitlich einfach nicht möglich.“

Gutes Netzwerk zu Dienstleistern ist das A und O

Die Hochzeitsplanerin übernimmt die Suche nach einer passenden Location, erstellt ein Designkonzept für den großen Tag sowie einen Ablaufplan, ist Ansprechpartnerin für die Gäste und hat dabei immer das Budget im Blick. Außerdem vermittelt sie die nötigen Dienstleister wie Floristinnen und Floristen, Konditorinnen und Konditoren, Caterer, DJanes und DJs sowie Fotografinnen und Fotografen. „Dieses Netzwerk zu pflegen und ständig zu aktualisieren ist das A und O“, erklärt sie, „schließlich ist die beste Wedding Plannerin nur so gut wie ihr Team.“

Die meisten Paare begleitet sie über einen Zeitraum von durchschnittlich eineinhalb Jahren. Darum sei es wichtig, dass die Harmonie stimmt: „Aus vielen Planungen entwickelt sich am Ende sogar eine Freundschaft.“ Marie Alsleben verweist aber auch darauf, dass es bei ihrem Beruf nicht ausschließlich um Emotionen geht. Sie sitzt sehr viel am PC, prüft Verträge und erstellt Budgetkalkulationen. „Auch die Akquise nimmt jede Menge Zeit in Anspruch, schließlich hat man nie Stammkunden“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Ein Nine-to-five-Job sei ihre Tätigkeit definitiv nicht, zumal sie auch an vielen Wochenenden im Einsatz ist. „Ich versuche, bei den meisten Hochzeiten persönlich anwesend zu sein und agiere als Ansprechpartnerin für alle Dienstleister vor Ort, sodass das Brautpaar ungestört und in aller Ruhe feiern kann.“

Ein Einsatz, der sich lohnt: „Das schönste Geschenk ist die Dankbarkeit der Paare, wenn alles so geklappt hat, wie sie es sich vorgestellt haben – oder sie zumindest nichts von eventuellen Komplikationen mitbekommen haben, weil ich diese rechtzeitig lösen konnte.“ Die Hochzeitsplanung und Marie Alsleben – es scheint, als sei das eine Verbindung auf Lebenszeit.