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Beamter – Bundeskriminal­dienst (geh. Dienst): Drohende Gefahren erkennen und abwehren

Personen identifizieren, die einen terroristischen Anschlag planen, und polizeiliche Maßnahmen einleiten, um diesen zu verhindern: Das ist die Aufgabe von Fabian Wenzel (Name von der Redaktion geändert). Der 28-Jährige ist Ermittler beim Bundeskriminalamt (BKA) am Standort Berlin.

Nahaufnahme von vier überlappenden Zeitschriften. Die unterste ist aufgeschlagen, der Titel teilweise lesbar

Ob 9/11 als der Tag, der die Welt verändert hat, die Anschläge an fünf verschiedenen Orten in Paris 2015 oder der Anschlag am Berliner Breitscheidplatz 2016, als ein Lkw in den Weihnachtmarkt raste – Ziel terroristischer Anschläge ist es, Angst und Schrecken zu verbreiten. Auch wenn Meldungen in den Medien über terroristische Anschläge hierzulande in letzter Zeit abgeflacht sind, gebannt ist die Gefahr damit nicht.

Für Sicherheit im Land sorgen

Es gibt Menschen, die im Hintergrund ermitteln und dafür sorgen, dass derartige Gewaltverbrechen verhindert und die dafür Verantwortlichen ausfindig gemacht und vor Gericht gestellt werden. Einer von ihnen ist Fabian Wenzel. Der 28-Jährige arbeitet seit zwei Jahren als Ermittler im Phänomenbereich „Islamistisch motivierter Terrorismus“ beim BKA.

Der Einstieg in seine BKA-Karriere war ein dreijähriges duales „Studium zum Kriminalkommissar“, welches ihn für die Laufbahn im gehobenen kriminalpolizeilichen Vollzugsdienst befähigte und ihm die Tür öffnete. „Ich war erst einmal vier Jahre bei der Operativen Fallanalyse tätig, was umgangssprachlich auch als Profiling bezeichnet wird“, erzählt der Beamte. „In den Phänomenbereich ‚Islamistisch motivierter Terrorismus‘ bin ich gewechselt, weil er sehr spannend und wichtig ist und ich durch meine Arbeit direkt zur Sicherheit Deutschlands beitrage.“

Teamplayer in Doppelfunktion

Fabian Wenzel hat Aufgaben zu erledigen, die sowohl in den Bereich der Strafverfolgung als auch der Gefahrenabwehr fallen. Welche Tätigkeiten konkret anstehen, ist immer von der jeweiligen Phase der Ermittlungen abhängig. „Die Arbeiten reichen von der Auswertung von Telekommunikation über das Vorbereiten und die Durchführung von Durchsuchungsmaßnahmen sowie Vernehmungen bis hin zu Auswertungen von sichergestellten Asservaten, also Beweismitteln“, fasst er zusammen.

Die sorgfältige Dokumentation aller Ermittlungsschritte spielt dabei eine bedeutende Rolle. Die Arbeit findet zum Großteil im Büro und überwiegend im Team statt. „Keiner von uns kann einen Fall allein lösen. Teamwork ist das A und O. Heißt: Teamfähigkeit ist auf jeden Fall eine Soft-Skill-Voraussetzung für den Beruf – genauso wie etwa soziale und interkulturelle Kompetenz“, erläutert Fabian Wenzel. Ansonsten sollte man bei einzelnen Arbeitsschritten sehr gewissenhaft vorgehen, analytisch, aber gleichzeitig auch ganzheitlich denken, also über den Tellerrand schauen können. Die Fähigkeit, sich mündlich und schriftlich gut auszudrücken, sei ebenso wichtig wie ein souveränes Auftreten.

Das große Ganze im Blick

Und was ist die größte Herausforderung einer Ermittlerin oder eines Ermittlers? „Man muss sehr viele Dinge im Kopf haben und beachten, seien es die einzelnen Arbeitsabläufe, Rechtsvorschriften oder das Handling der Systeme, mit denen wir arbeiten. Es dauert teilweise Jahre, bis man alle hier anfallenden Arbeitsschritte selbst durchgeführt hat, weil der Job eben sehr vielfältig ist. Auch deshalb ist die Teamarbeit so relevant“, erklärt Fabian Wenzel, der in ganz unterschiedlichen Fällen ermittelt.

Für ihn ist es enorm befriedigend und faszinierend, wenn sich durch die kleinteiligen Arbeitsschritte am Ende die einzelnen Puzzleteile zu einem klaren Bild des Sachverhaltes fügen. „Ich freue mich darauf, auch in den kommenden Jahren noch viel dazuzulernen und zusammen mit dem Team spannende Verfahren durchzuführen“, sagt er. Auf lange Sicht möchte der Beamte auf Lebenszeit die Vielfalt des BKA weiter kennenlernen. „Es gibt für jede Lebensphase und Interessenlage abwechslungsreiche Bereiche, mit denen man zur Gesellschaft und ihrer Sicherheit beiträgt. Das Schöne an dem Job im BKA ist: Man kann seine Zeit und seine Energie für etwas Sinnvolles einsetzen“, findet er.

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 aktuellen Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Beamt(er/in) – Bundeskriminaldienst)
www.arbeitsagentur.de/berufenet

studienwahl.de

Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung.
www.studienwahl.de

Bundeskriminalamt (BKA)

www.bka.de

Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung (HS Bund)

www.hsbund.de/DE/02_Studium/10_Duale_Studiengaenge/30_FB_KPOL/FB_KPOL-node.html