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Informatiker: Vom Hobbybastler zum Netzwerkprofi

Von der Planung neuer Netzwerkinfrastrukturen bis zur IT-Sicherheit: Der Informatiker René-Maximilian Malsky (34) arbeitet im Rechenzentrum an der Universität Osnabrück.

Ein Mann zieht eine Festplatte aus einem Serverterminal.

In welchen neuen Büros braucht es noch Netzwerkanschlüsse? Wie ist die WLAN-Qualität in Hörsälen? Das sind Fragen, mit denen sich René-Maximilian Malsky im Rechenzentrum der Universität Osnabrück beschäftigt, zum Beispiel, wenn neue Räumlichkeiten dazukommen. „Jedes netzwerkfähige Endgerät, der hier im Uni-Netzwerk ist, erhält eine IP-Adresse und bekommt einen sogenannten Domainnamen, wenn es sich um ein universitäres Gerät handelt“, erklärt der Informatiker.

Die Infrastruktur in den neueren Gebäuden kann er von seinem Monitor aus überwachen. Dennoch ist er häufig auf dem Campus der Universität und der Hochschule Osnabrück unterwegs. Beispielsweise, um sogenannte Netzwerk-Switches (Geräte zum Verteilen von Datenströmen) in Netzwerkverteilern zu installieren, damit ein Zugriff auf das Uni-Netzwerk mit einem Büro-Computer möglich ist.

  • Ein Porträt-Foto von René-Maximilian Malsky

    Als ich klein war, hat mein Opa mir verschiedene Computersysteme, die Textverarbeitung und kleine Spiele gezeigt, die man am Computer machen kann. Das fand ich so cool, dass sich das bei mir zum Hobby entwickelt hat – und irgendwann eben auch zum Beruf.

    René-Maximilian Malsky

Hackerangriffe stoppen

Neben der Planung der Netzwerkinfrastruktur gehört auch die IT-Sicherheit zu den Aufgaben von René-Maximilian Malsky. Als Mitglied des sogenannten Computer Emergency Response Teams (UOS-CERT) wird der 34-Jährige immer dann aktiv, wenn etwa Passwörter von Benutzer-Accounts von Hochschulangehörigen gehackt werden. „Viele unserer Alumni zum Beispiel nutzen ihre Accounts nicht mehr und ändern auch ihre Passwörter nicht, die sie vielleicht früher auch für andere Plattformen genutzt haben. Wenn irgendwo Passwörter gestohlen („Password Leak“) wurden, können die Angreifer sich also auch problemlos in die Uni-Accounts einloggen und so zum Beispiel Spam-Mails versenden“, erklärt er.

In solchen Fällen muss er die betroffenen Accounts sperren. Es kann aber auch vorkommen, dass festgestellt wird, dass Schadsoftware ausgeführt wird, dann muss er die Netzwerkverbindung trennen und den zuständigen dezentralen Administrator beziehungsweise die zuständige Administratorin benachrichtigen.

René-Maximilian Malsky muss auch in brenzligen Situationen die Ruhe bewahren und sich ohne Hektik auf Fehlersuche machen. Neulich erst habe es im Netzwerk einen sogenannten Broadcast-Sturm gegeben: „Ein Gerät hat zu viele Pakete gesendet, wodurch es zu einer Überlastung des Systems kam. Wir mussten dann schauen, wo der Paketfluss beginnt. Dabei hangeln wir uns vom meldenden Netzwerkgerät, Router oder Switch aus von Port zu Port bis wir beim Endgerät gelandet sind, um dieses dann vom Netzwerk zu trennen“.

Video: Informatiker/in

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Herzensprojekte verfolgen

René-Maximilian Malsky gefällt die Arbeit an der Uni, weil er hier ein herausforderndes Tätigkeitsfeld, ein nettes Team und viele Freiheiten hat. Aktuell plant er zum Beispiel, einen sogenannten Passwort-Manager für die Mitarbeitenden einzurichten. Dafür schaut er, welche Möglichkeiten es auf dem Markt gibt und welche Anforderungen dafür erfüllt werden müssen. „Solange es die Zeit erlaubt, bin ich recht frei darin, mich solchen Herzensprojekten zu widmen, um die IT-Sicherheit an der Universität zu verbessern“, sagt er.

Schon während seines Masters an der Fachhochschule Münster hat sich der Informatiker auf die Vollzeitstelle im Rechenzentrum beworben. Jetzt fühlt er sich hier so wohl, dass er gar nicht sicher ist, ob er sein Studium noch abschließen möchte. Den Bachelor in Informatik hat er ebenso in Münster gemacht, im Anschluss an eine Ausbildung zum Informationselektroniker für Geräte- und Systemtechnik.

„Als ich klein war, hat mein Opa mir verschiedene Computersysteme und Betriebssysteme sowie kleine Spiele gezeigt, die man am Computer machen kann. Das fand ich so cool, dass sich das bei mir zum Hobby entwickelt hat – und irgendwann eben auch zum Beruf“, erzählt René-Maximilian Malsky. Bis heute brennt er für diese Themen. Deshalb engagiert er sich nebenbei auch in einer Studierendengruppe der Gesellschaft für Informatik (GI e.V.), um den Austausch zwischen Alumni und Studierenden der Informatik zu stärken.