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Informatiker: Vom Hobbybastler zum Netzwerkprofi

Von der IT-Sicherheit bis zur Planung neuer Netzwerkinfrastrukturen: Der Informatiker René-Maximilian Malsky (32) arbeitet im Rechenzentrum an der Universität Osnabrück.

Ein Mann zieht eine Festplatte aus einem Serverterminal.

In welchen Hörsälen braucht es noch Netzwerkanschlüsse? In welchen Gebäuden muss das WLAN eingemessen werden? Das sind Fragen, mit denen sich René-Maximilian Malsky im Rechenzentrum der Universität Osnabrück beschäftigt, etwa wenn neue Räumlichkeiten dazukommen. „Jeder Rechner, der hier im Uni-Netz ist, kriegt eine IP und vielleicht auch einen sogenannten Domainnamen“, erklärt der Informatiker. Die Infrastruktur an den neueren Gebäuden kann er von seinem Monitor aus überwachen. Dennoch ist er häufig auf den Campus der Universität und der Hochschule Osnabrück unterwegs, um beispielsweise sogenannte Switches (Schalter zum Verteilen von Datenströmen) in Netzwerkverteilern mit den Netzwerkdosen in den Räumen anzuklemmen und diese zu konfigurieren, damit die Kommunikation innerhalb des Computernetzes funktioniert.

  • Ein Porträt-Foto von René-Maximilian Malsky

    Als ich klein war, hat mein Opa mir verschiedene Computersysteme, die Textverarbeitung und kleine Spiele gezeigt, die man am Computer machen kann. Das fand ich so cool, dass sich das bei mir zum Hobby entwickelt hat – und irgendwann eben auch zum Beruf.

    René-Maximilian Malsky

Hackerangriffe stoppen

Neben der Planung der Netzwerkinfrastruktur gehört auch die IT-Sicherheit zu den Aufgaben von René-Maximilian Malsky. Als Mitglied des sogenannten Computer Emergency Response Teams (UOS-CERT) wird der 32-Jährige immer dann aktiv, wenn etwa Accounts von Hochschulangehörigen gehackt werden. „Viele unserer Alumni zum Beispiel nutzen ihre Accounts nicht mehr und ändern auch ihre Passwörter nicht, die sie vielleicht früher auch für andere Plattformen genutzt haben. Wenn irgendwo Passwörter gehackt wurden, können die Angreifer sich also auch problemlos in die Uni-Accounts einloggen und so zum Beispiel Spam-Mails versenden“, erklärt er. In solchen Fällen muss er die betroffenen Accounts stilllegen. Es kann aber auch vorkommen, dass Schadsoftware ausgeführt wird, dann muss er die Netzwerkverbindung kappen und den zuständigen dezentralen Administrator beziehungsweise die zuständige Administratorin benachrichtigen.

Wichtig ist, dass René-Maximilian Malsky auch in solchen brenzligen Situationen die Ruhe bewahrt und sich ohne Hektik auf die Fehlersuche macht. Neulich erst habe es an der Uni einen sogenannten Broadcast-Sturm gegeben: „Ein Gerät hat viele Pakete gesendet, wodurch es zu einer Überlastung des Systems kam. Wir mussten dann schauen, wo der Paketfluss beginnt. Dabei hangeln wir uns meist von unserem zentralen Router aus von Anschluss zu Anschluss bis zum Endgerät, um dieses dann vom Netzwerk zu trennen“.

Herzensprojekte verfolgen

René-Maximilian Malsky gefällt die Arbeit an der Uni, weil er hier ein herausforderndes Tätigkeitsfeld, ein nettes Team und viele Freiheiten hat. Aktuell plant er zum Beispiel, einen sogenannten Passwort-Manager für die Mitarbeitenden einzurichten. Dafür schaut er, welche Möglichkeiten es auf dem Markt gibt und welche Anforderungen dafür erfüllt werden müssen. „Solange es die Zeit erlaubt, bin ich recht frei darin, mich solchen Herzensprojekten zu widmen“, sagt er.

Schon während seines Masters an der Fachhochschule Münster hat sich der Informatiker auf die Vollzeitstelle im Rechenzentrum beworben. Jetzt fühlt er sich hier so wohl, dass er gar nicht sicher ist, ob er sein Studium noch abschließen möchte. Den Bachelor in Informatik hat er ebenso in Münster gemacht, im Anschluss an eine Ausbildung zum Informationselektroniker.

„Als ich klein war, hat mein Opa mir verschiedene Computersysteme, die Textverarbeitung und kleine Spiele gezeigt, die man am Computer machen kann. Das fand ich so cool, dass sich das bei mir zum Hobby entwickelt hat – und irgendwann eben auch zum Beruf“, erzählt René-Maximilian Malsky. Bis heute brennt er für diese Themen. Deshalb engagiert er sich auch nebenbei in einer Studierendengruppe der Gesellschaft für Informatik, um den Austausch zwischen Alumni und Studierenden der Informatik zu stärken.