Zukunftsdesign:
Ideen für die digitale Zukunft
Robert Falkenstein (25) absolviert in Coburg den Masterstudiengang Zukunftsdesign – ein relativ neues Angebot für verschiedenste Fachbereiche.
Den Anschluss an neue Entwicklungen nicht verpassen, Veränderungen rechtzeitig anschieben: Das sind für viele Unternehmen wichtige Leitgedanken. Doch manchmal ist es gar nicht so einfach, dafür im Arbeitsalltag auch wirklich Zeit zu finden und die notwendigen Prozesse anzustoßen. Genau dort wollen Robert Falkenstein und seine Kommilitonen und Kommilitoninnen ansetzen. Der 25-Jährige studiert an der Hochschule Coburg in Bayern Zukunftsdesign.
Zuerst absolvierte er nach seinem Abitur im thüringischen Neuhaus am Rennweg ein Bachelorstudium der Elektro- und Informationstechnik, ebenfalls an der Hochschule Coburg. „Dort war ich lange in der Studierendenvertretung und habe 2016 miterlebt, wie der neue Masterstudiengang Zukunftsdesign gegründet wurde.“ Damals wurde er gefragt, ob er dort als studentische Hilfskraft arbeiten wollte – was er bis 2019 tat. „Ich habe unter anderem Veranstaltungen organisiert und die Bibliothek mit aufgebaut.“
Robert Falkenstein
Foto: Michael Seidl
Währenddessen bekam Robert Falkenstein einen guten Einblick in den Studiengang. „Das klang alles sehr spannend“, sagt er. „Mich hat am meisten gereizt, dass der Fokus auf Projektarbeiten liegt.“ Deswegen entschied er sich dann auch, nach dem Abschluss Anfang 2020 gleich den Masterstudiengang Zukunftsdesign dranzuhängen.
Außer einem abgeschlossenen Bachelorstudium gab es keine weiteren Anforderungen. „Jedes Fachgebiet ist willkommen“, berichtet der 25-Jährige. Das Studium wird berufsbegleitend angeboten. Das bedeutet, dass es an den Wochenenden regelmäßig Blöcke mit Vorlesungen und Projektarbeit gibt. Robert Falkenstein arbeitet in einem Unternehmen, das LED-Beleuchtung für die Industrie herstellt, und kann seine Anstellung gut mit dem Studium vereinbaren.
Auf dem Lehrplan stehen Themen wie Führungsstile, Ethik und Werte sowie Teamdynamik. Ein weiterer Bereich ist Innovationstechnik, der sich mit verschiedenen Schwerpunkten über vier Semester erstrecken. „Dabei ging es zum Beispiel um Methoden, die einem helfen können, innovativ zu sein“, erklärt er. „Es gibt ja mehr als Brainstorming.“
Erfahren die Studierenden in den Vorlesungen die theoretischen Grundlagen, werden sie oft praktisch gefordert. „Wir bekommen konkrete Aufgaben, für die wir praxisnahe Lösungen suchen sollen“, berichtet Robert Falkenstein. Eines dieser Projekte, das sich meist über ein Semester erstreckt, fand unter Beteiligung seines Arbeitgebers statt.
„Mit Corona wurde die Branche etwas schwieriger, deswegen haben wir überlegt, welche Zielgruppe es noch geben könnte.“ So kam die Idee für Therapieleuchten für Demenzkranke auf. Die sollen die Patienten und Patientinnen animieren, mehr nach draußen zu gehen. „Dafür haben wir auch schon einen Prototyp gebaut.“
Überhaupt kommen häufig Unternehmen mit Fragestellungen auf die Studierenden zu. Dabei ist es nicht selten, dass eine Firma ergründen möchte, wie ihr Produkt der Zukunft aussehen kann. Robert Falkenstein nennt als Beispiel einen Stuhlhersteller. „Man könnte sich etwa überlegen, ob der Stuhl Bluetooth-Speaker zum Musikhören braucht oder ob er im Sinne der Nachhaltigkeit komplett recycelbar werden soll.“
Besonders gut gefällt ihm, dass die Studierenden alle aus anderen Fachrichtungen kommen. „Wir arbeiten interdisziplinär, so dass ich auch lerne, wie andere Fachrichtungen ticken.“ Hinzu kommen die Freiheiten der Gruppenarbeit. „Unsere Jobs hängen nicht davon ab“, betont er. „Stattdessen können wir vieles ausprobieren, was wir sonst sicher nicht machen würden.“
Im fünften Semester steht die Masterarbeit an. Für die Zeit nach dem Abschluss hat Robert Falkenstein noch keine festen Pläne. „Ich habe ja einen festen Job und daher keinen Druck etwas zu finden“, sagt er. „Ich kann mir vielmehr vorstellen, innerhalb des Unternehmens neue Aufgaben zu übernehmen.“
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