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Vorbereitet in die Ausbildung
Fast ein Drittel der Abiturientinnen und Abiturienten beginnt nach dem Schulabschluss eine Ausbildung. Doch mit dem Start in einem neuen Umfeld kommt die Unsicherheit: Was muss ich eigentlich schon können? Was wird hier von mir erwartet? Michael Hümmer, Berufsberater der Agentur für Arbeit Fürth, erklärt, wie du selbstsicher in deine Ausbildung starten kannst.
Ich habe gerade mein Abi gemacht und will mich jetzt auf eine Ausbildung bewerben. Ich weiß aber nicht, ob ich für die Berufe, die mich interessieren, schon etwas wissen oder können muss, bevor die Ausbildung losgeht. Welche Fähigkeiten erwartet ein Arbeitgeber von mir, bevor die Ausbildung beginnt?
Liebe Sarah,
grundsätzlich bedeutet eine Ausbildung, dass du ausgebildet wirst und etwas lernen sollst. Du solltest dich nicht unter Druck setzen und denken, dass du als fertige Mitarbeiterin mit ganz vielen Kenntnissen einsteigen musst.
Du machst dich natürlich für Arbeitgeber interessanter, wenn du zum Beispiel im Medienbereich schon Kenntnisse in Photoshop oder InDesign mitbringst, aber das wird nicht erwartet. Das sind beispielartige Werkzeuge, deren Verwendung dir beigebracht wird. Du bist dort, um zu lernen und dir die Fähigkeiten anzueignen, die du im Berufsleben brauchen wirst.
Der Arbeitgeber wählt dich im Auswahlverfahren stark nach deiner Persönlichkeit aus. Die Frage ist also weniger „Was kannst du schon?“, sondern eher: „Traue ich dir zu, dass du die Ausbildung gut hinbekommst?“.
Ein wichtiger Aspekt ist auch, wie gut du in das Team passt, in welchem du arbeiten wirst. Es ist wichtig, dass du dich in dem Team wohlfühlst, denn du wirst mehrere Jahre mit diesen Leuten zusammenarbeiten. In deiner Ausbildung verbringst du etwa 70 Prozent deiner Zeit im Unternehmen. Darüber hinaus bringen gute Schulnoten in relevanten Fächern, erste Erfahrungen durch Praktika und Ferienjobs sowie persönliche Interessen oder ehrenamtliches Engagement Pluspunkte ein.
Das hängt stark von dem Tätigkeitsfeld ab, in welchem du eine Ausbildung machen möchtest. Als technische Produktdesignerin, die den ganzen Tag CAD-Zeichnungen anfertigt, brauchst du zum Beispiel eine hohe Konzentrationsfähigkeit. Wenn du aber im kaufmännischen Bereich arbeitest und viel Kundenkontakt hast, dann benötigst du eher kommunikative Fähigkeiten.
Wenn du wissen willst, welche Fähigkeiten du schon hast und zu welchen Berufen sie passen, empfiehlt es sich, online den Check-U-Test zu machen. Der Arbeitgeber hat nur das Auswahlverfahren, also das Vorstellungsgespräch und vielleicht ein Assessment-Center, um sich ein Bild von deinen Fähigkeiten zu machen. Deswegen ist es gut, wenn du dir deiner eigenen Fähigkeiten bewusst bist und diese präsentieren kannst. Im BERUFENET kannst du auch recherchieren, welche Fähigkeiten für spezifische Berufe interessant sind.
In den Berufsinformationszentren (BiZ) der Agentur für Arbeit kannst du Situationen wie Assessment-Center und Vorstellungsgespräch auch üben. Dann bist du perfekt auf die echte Situation vorbereitet.
BERUFENET
Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 aktuellen Berufsbeschreibungen in Text und Bild
www.arbeitsagentur.de/berufenet
studienwahl.de
Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung
www.studienwahl.de
Check-U – das Erkundungstool
Das Erkundungstool der Bundesagentur für Arbeit ist eine kostenfreie, bundesweite Online-Anwendung zur beruflichen Orientierung. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können vier Module bearbeiten (Fähigkeiten, soziale Kompetenzen, Interessen und berufliche Vorlieben) und erhalten eine Übersicht über passende Studienfelder und Ausbildungsberufe.
www.check-u.de
BERUFE.TV
Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet 350 Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge.
berufe.tv
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