Diese Seite ist erreichbar unter:
https://abi.de/ausbildung/berufsfelder/beamten-militaerlaufbahnen/ausbildung-beim-staat
Der öffentliche Dienst bietet Abiturientinnen und Abiturienten vielfältige Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten, einen sicheren Arbeitsplatz, eine faire Bezahlung und Zugang zu hochspezialisierten Tätigkeiten. Berufsberater Timo Rauch von der Agentur für Arbeit Lemgo beantwortet die wichtigsten Fragen rund um die Ausbildung im öffentlichen Dienst.
Der öffentliche Dienst wird auch „Staatsdienst“ genannt. Angehörige des öffentlichen Dienstes sind als Angestellte oder Beamtinnen und Beamte bei staatlichen oder öffentlichen Einrichtungen wie einer Kommune, der Polizei, der Bundesagentur für Arbeit, dem Finanzamt und vielen anderen Institutionen beschäftigt. Dazu zählen beispielsweise Richter/innen, Lehrer/innen, Sozialversicherungsfachangestellte, Verwaltungsfachangestellte und viele weitere Berufsgruppen.
Die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten machen den öffentlichen Dienst zu einem attraktiven Arbeitgeber für unterschiedliche Interessen und Fähigkeiten. In den Bereich „Verwaltung und Recht“ fällt zum Beispiel die Ausbildung zum/zur Verwaltungsfachangestellten, zum/zur Gerichtsvollzieher/in oder ein duales Studium mit dem Abschluss Bachelor of Laws. Wer im Bereich „Gesundheit und Soziales“ arbeiten möchte, kann die Ausbildung zur Pflegefachkraft oder zum/zur Sozialarbeiter/in absolvieren. Auch Sicherheitsberufe wie bei der Polizei oder beim Zoll sind vertreten oder technische Berufe wie Bauzeichner/in oder Vermessungstechniker/in. Und wer sich für „Umwelt und Natur“ interessiert, für den kommt vielleicht eine Ausbildung zum/zur Forstwirt/in oder zum/zur Umwelttechniker/in infrage.
Der größte Vorteil im öffentlichen Dienst ist die Jobsicherheit. Die Bezahlung erfolgt nach Tarif und ist damit fair und sicher. Viele Tätigkeitsfelder sind sinnstiftend und die Institutionen bieten oft eine hohe Flexibilität der Arbeit.
Berufsberater Timo Rauch von der Agentur für Arbeit Lemgo
Die Voraussetzungen variieren je nach Institution, Region, angestrebtem Beruf, Persönlichkeit, Vorerfahrungen und vielen anderen Kriterien. Für die Beamtenausbildung braucht man beispielsweise die deutsche Staatsangehörigkeit oder die eines anderen EU-Landes, muss körperlich und charakterlich geeignet sein und darf nicht vorbestraft sein. Und als Beamt(er/in) im mittleren Dienst der Sozialverwaltung oder auch Steuerverwaltung benötigt man Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein sowie Kunden- und Serviceorientierung, wohingegen man als Beamt(er/in) im mittleren Bankdienst bei der Deutschen Bundesbank gute Rechenfertigkeiten, Textverständnis, Sorgfältigkeit und Verschwiegenheit mitbringen sollte. Dementsprechend muss jedes angestrebte Berufsfeld individuell betrachtet werden. Erste Hinweise zu den Zugangsvoraussetzungen finden sich im BERUFENET. Hier werden Ausbildungsberufe und duale Studiengänge sehr detailliert beschrieben und die Homepage gibt Auskunft darüber, welche allgemeinen Zugangsvoraussetzungen für einen Beruf notwendig sind. Für eine Ausbildung im öffentlichen Dienst sollte man sich ein Jahr, für ein duales Studium eineinhalb Jahre vorher bewerben.
Die Ausbildung im öffentlichen Dienst kombiniert Theorie und Praxis und ist ein klassischer Einstieg in die Verwaltung und andere staatliche Bereiche. Die Theoriephase findet an einer Berufsschule, an einer Hochschule oder Verwaltungsschule statt, während die praktischen Einsätze in verschiedenen Abteilungen der jeweiligen Behörde stattfinden. Die Ausbildung dauert in der Regel zwei bis dreieinhalb Jahre – je nach Beruf und Bundesland.
Die Auszubildenden und dual Studierenden im öffentlichen Dienst erhalten eine Ausbildungsvergütung, die jährlich angepasst wird. In Bundesbehörden, Kommunen und Landesbehörden wird die Vergütung nach Tarifvertrag geregelt. Das sieht dann beispielhaft wie folgt aus:
Daneben gibt es spezielle Bereiche im öffentlichen Dienst mit einem eigenen Vergütungsmodell, worunter Polizei, Zoll und Justiz fallen.
Nach einer Ausbildung im öffentlichen Dienst gibt es vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten in Form von Lehrgängen, Kursen, Exkursionen, Fortbildungen und Schulungen. So ist es möglich, Führungs- und Projektaufgaben zu übernehmen oder sich in einem Fachgebiet zu spezialisieren. Die Auswahl an Weiterbildungsmöglichkeiten ist von Beruf zu Beruf unterschiedlich und sehr vielfältig. Daneben besteht die Möglichkeit, sich über ein anschließendes Studium für die dritte Qualifikationsebene (ehemaliger gehobener Dienst) zu qualifizieren.
Diese Begriffe stammen aus dem Beamtenrecht und regeln die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten im öffentlichen Dienst für Beamtinnen und Beamte. In den mittleren Dienst wird man nach einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung übernommen. In den gehobenen Dienst gelangt man mit einem Bachelorstudium und in den höheren Dienst mit einem Masterstudium. Aber nicht nur Studien- und Ausbildungsabschlüsse führen dorthin, sondern auch Fort- und Weiterbildungen.
Der größte Vorteil im öffentlichen Dienst ist die Jobsicherheit. Die Bezahlung erfolgt nach Tarif und ist damit fair und sicher. Viele Tätigkeitsfelder sind sinnstiftend und die Institutionen bieten oft eine hohe Flexibilität der Arbeit. Ein Nachteil des öffentlichen Dienstes sind die eher starren Hierarchien und die Bürokratie. Letztendlich ist es eine ganz individuelle Entscheidung, die getroffen werden muss. Die Vor- und Nachteile müssen sorgfältig abgewogen und nach den eigenen Interessen gewichtet werden.
Stand: 16.12.2024
Vielen Dank für dein Feedback zu dieser Seite! Deine Kritik oder dein Lob zu abi.de kannst du uns gerne auch ergänzend über „Kontakt“ mitteilen. Deine abi» Redaktion
Diese Seite ist erreichbar unter:
https://abi.de/ausbildung/berufsfelder/beamten-militaerlaufbahnen/ausbildung-beim-staat