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Augenoptikerin - Beruf: Damit der Kunde gut (aus)sieht

Es war ein langer Weg, bis Caroline Schramm ihren Traumberuf gefunden hat: Nach zwei abgebrochenen Studiengängen und einem Besuch bei ihrer örtlichen Agentur für Arbeit wurde sie fündig: Die Ausbildung zur Augenoptikerin sprach sie sofort an. Mittlerweile leitet sie ihre eigene Filiale.

Einsätze für die Messbrille.

Die „großartige Mischung aus Handwerk und Kundenkontakt“ begeisterte Caroline Schramm sofort für ihren heutigen Beruf . Zunächst in einem Praktikum, dann in der Ausbildung zur Augenoptikerin und später in verantwortungsvolleren Positionen. Als Filialleiterin der Weimarer Niederlassung des Optiker-Konzerns Fielmann übernimmt die 33-Jährige neben Beratung und Verkauf weitere Aufgaben, etwa die Personalführung von 17 Augenoptiker*innen und Hörakustiker*innen sowie neun Auszubildenden. Außerdem befasst sich Caroline Schramm mit der Buchhaltung. Mit diesem breiten Spektrum ist sie sehr zufrieden – sie hat aber auch die anderen Seiten ihres Jobs lange genossen.

Bevor sie die Filialleitung übernahm, arbeitete die Augenoptikermeisterin acht Jahre lang in der Werkstatt und im Verkauf. Sie weiß also genau, worauf es ankommt: „Man hat viel Verantwortung“, erklärt Caroline Schramm. „Schließlich bin ich dafür zuständig, dass der Kunde mit der neuen Brille nicht nur gut sieht, sondern auch gut aussieht – und sich gut fühlt.“

Von der Beratung bis zum nötigen Feinschliff

Ein Porträtfoto von Caroline Schramm. Ein Porträtfoto von Caroline Schramm.

Caroline Schramm

Kommt zum Beispiel eine Kundin bzw. ein Kunde in das Geschäft und ist an einer neuen Brille interessiert, lässt sich Caroline Schramm zunächst einmal erzählen, welche Vorstellungen er*sie genau hat; was ihm*ihr gefällt und welche Anforderungen die Brille erfüllen muss. Dann suchen sie gemeinsam die Fassung aus: Welche Größe ist die richtige, welche Passform, welche Farbe, welcher Stil? Ist die passende Fassung gefunden, geht es zum Sehtest. Danach folgt die Glasberatung. Caroline Schramm erklärt die verschiedenen Materialien, Beschichtungen und wie das Glas mit der Fassung zusammenpasst. Anhand dieser Beratung findet die 33-Jährige heraus, was dem*der Kund*in wirklich wichtig ist und kann das passende Material mit der richtigen Fassungsform empfehlen. Das Beratungsgespräch endet mit verschiedenen Modellvorschlägen in unterschiedlichen Preisklassen, aus denen sich der*die Kund*in am Ende idealerweise für ein Modell entscheidet.

Im nächsten Schritt bestellt die Augenoptikermeisterin die Brille. Wenn die Materialien dann geliefert wurden, passt Caroline Schramm den Rohling in der Werkstatt an: Mit Fingerspitzengefühl wird das Glas geschliffen, perfekt an die Fassung angepasst und eingesetzt. Erst dann kommt der*die Kund*in wieder ins Geschäft und probiert seine Brille erneut. „Erst wenn mein Kunde mit der Brille rundum glücklich ist, bin auch ich zufrieden“, fasst die Augenoptikerin den Verkaufsprozess zusammen.

Souveränität durch Erfahrung und Weiterbildung

Je mehr Erfahrung Augenoptiker*innen in der Kundenberatung haben, desto besser können sie sich auf diese einstellen. „Ich lerne die Kunden schon bei der Beratung sehr gut kennen“, erklärt Caroline Schramm. „Da kommt vieles im Gespräch raus. Ich erfahre, wie sie mit der Brille wirken wollen und kann helfen, die richtige Wahl zu treffen.“

Darüber hinaus wird sie durch ihren Arbeitgeber ständig weitergebildet. So bleibt sie etwa durch Schulungen zu Farb- und Stilberatung, zu Fassungsformen und Glastypen immer auf dem aktuellen Stand: fachlich wie modisch. „All dieses Wissen hilft natürlich dabei, immer genau die richtige Brille zu finden.“

Mit diesem Anspruch punkten die Optikergeschäfte auch, wenn es um den Onlinehandel geht; diese Konkurrenz fürchtet die junge Augenoptikermeisterin nicht – denn sie weiß, wie wichtig ihren Kunden der persönliche Kontakt ist. Deshalb solle man offen auf andere Menschen zugehen können, so die 33-Jährige. „Man braucht die Fähigkeit, sich auf die unterschiedlichen Leute und ihre Stimmungen einlassen zu können. Ein modisches Gespür schadet zwar nicht, aber das kann man erlernen.“ Wichtig sei außerdem handwerkliches Geschick, betont Caroline Schramm: „Man muss das Glas an die Brille anpassen und Reparaturen durchführen. Genau diese Mischung ist einfach toll.“

Video: Augenoptiker/in

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