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Elektroniker/innen für Maschinen- und Antriebstechnik sind Spezialisten auf dem Gebiet der Elektronik und der Mechanik. Jan Kraus (20) ist im dritten Ausbildungsjahr bei Baumüller, wo er alles lernt, was mit Antriebsmaschinen und ihren Reparaturen zu tun hat.
„Das Coole an meiner Ausbildung ist, dass ich jeden Tag an anderen Motoren arbeite und immer etwas Neues dazu lerne“, sagt Jan Kraus, der am Standort Nürnberg im Reparaturwerk der Firma Baumüller arbeitet. Hier werden Elektromotoren aller Hersteller gewartet und instandgesetzt, darunter Generatoren, Drehstrom- oder Servomotoren. Diese Einheiten stammen beispielsweise aus Druckereien, Sägewerken, Schiffen und Betonwerken sowie aus Windkraft- und Biogasanlagen.
Im ersten Jahr hat Jan Kraus in der betrieblichen Ausbildungswerkstatt metallische Materialien bearbeitet, beispielsweise durch Bohren, Drehen und Fräsen. Anschließend lernte er alle wichtigen Grundlagen aus der Elektronik. Außerdem erfuhr er, wie man Prüfverfahren anwendet sowie Leistungsmessung und SPS-Programmierung an Motoren vornimmt. SPS ist die Abkürzung für „speicherprogrammierbare Steuerung“ und dient dazu, auf Basis digitaler Programmierung eine Maschine oder Anlage zu regeln oder zu steuern. Eines der wichtigsten Bauteile eines Motors ist die Wicklung im Gehäuse des Motors. Dieses besteht aus einem Kupferdrahtgeflecht, das exakt angeordnet sein muss. Nur dadurch kann ein Motor seine gewünschte Leistung erreichen. In der Werkstatt lernte Jan Kraus, Wicklungen herzustellen, anzuordnen und einzubauen.
In seinem Ausbildungsbetrieb durchläuft er alle Abteilungen, darunter unter anderem die Dreherei, das Prüffeld und die Reparaturwerkstatt für Klein-, Mittel- und Großmotoren. Jan Kraus wird immer einem Gesellen oder Meister zugeordnet. Seine Erfahrung: „Manche der Kollegen leiten mich mehr an, andere lassen mich schneller selbstständig arbeiten.“
Das Coole an meiner Ausbildung ist, dass ich jeden Tag an anderen Motoren arbeite und immer etwas Neues dazu lerne.
Jan Kraus, angehender Elektroniker für Maschinen- und Antriebstechnik (BBiG)
Jan Kraus stammt vom Bodensee, wo sein Vater ein Unternehmen besitzt, das auch in der Elektromotoren-Service-Branche agiert. Der 20-Jährige weiß jetzt schon, dass er nach seiner Ausbildung „Betriebswirtschaft für das Handwerk“ an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) studieren wird. Hierfür ist seine Ausbildung empfehlenswert. Dann wird der Betrieb seines Vaters der Duale Partner für das Studium sein.
Seine Ausbildung wollte Jan Kraus explizit nicht im elterlichen Betrieb machen, weil er ganz neue und andere Erfahrungen in der Branche sammeln wollte. Auf der Suche nach einem Unternehmen ähnlicher Größe und Ausrichtung kam er zu Baumüller in Nürnberg.
Mit seinem Abitur hätte Jan Kraus im zweiten Ausbildungsjahr beginnen können. Aber in der Oberstufe hatte er Physik abgewählt und war nicht sicher, ob sein vorhandenes Schulwissen genügen würde. Heute sagt er: „Ich kann allen mit Abitur empfehlen, im zweiten Lehrjahr zu beginnen. Dann ist man zusammen mit der ebenfalls möglichen Verkürzung am Ende nach zwei Jahren fertig.“ Aufgrund seiner sehr guten Noten kann der 20-Jährige die Ausbildung um ein halbes Jahr verkürzen und ist so nach drei Jahren Geselle und nicht wie vorgesehen nach dreieinhalb Jahren.
In jedem Ausbildungsjahr hat Jan Kraus zwölf Wochen Blockunterricht in der Berufsschule. Dort lernt er neben praktischen Inhalten die Fachkunde, unterteilt in Maschinen- und Antriebstechnik (MA), Systeme und Geräte (SG). Im IT-Unterricht stehen die gängigen Office-Programme auf dem Stundenplan. Auch klassische Schulfächer wie Deutsch, Englisch, Religion, Sport sowie Politik und Gesellschaft sind Teil des Lehrplans.
Nach anderthalb Jahren hat der Azubi eine Zwischenprüfung absolviert, die 40 Prozent der Endnote ausmacht. Hierfür musste Jan Kraus vormontierte Schaltungen zu Ende stecken und anschließend selbst testen. Dazu gab es eine theoretische Prüfung, die teilweise in Multiple Choice absolviert wurde. Die Abschlussprüfung wird zu 60 Prozent zählen und kann wahlweise im Betrieb als Praxisaufgabe mit anschließender Dokumentation abgeleistet werden.
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Stand: 29.10.2024
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