zum Inhalt

Technische Systemplanerin – Elektrotechnische Systeme: Nackte Wände in funktionale Häuser verwandeln

Eva Redekop (21) hat sich nach dem Abitur bewusst gegen ein Studium und für eine Ausbildung zur Technischen Systemplanerin im Bereich Elektrotechnische Systeme entschieden. Heute ist sie bei der Firma „E+S Gebäudetechnik“ in Harsewinkel für die elektrotechnische Gebäudeausrüstung verantwortlich und hat große Pläne für die Zukunft.

Eine Technische Systemplanerin arbeitet am PC.

„Ich fülle den grauen Gebäudegrundriss von Architekten mit Farbe“, beschreibt Eva Redekop ihre Arbeit in einem Satz. Damit meint die Technische Systemplanerin, dass sie den nackten Rohbau eines Gebäudes durch ihre Planung sowohl auf dem Papier als auch auf der realen Baustelle mit notwendigen elektrotechnischen Funktionen ausstattet.

  • Porträt von Eva Redekop

    Ich muss immer wissen, welche Anforderungen ein Raum erfüllen muss.

    Eva Redekop, Systemplanerin im Bereich Elektrotechnische Systeme

Vom Rohbau zum modernen Gebäude

In einem mehrmonatigen Planungsprozess erarbeitet sie, wo im Gebäude die Beleuchtung und die haustechnischen Anlagen entstehen und an welcher Stelle Steckdosen, Lichtschalter oder zum Beispiel Brandmeldeanlagen eingebaut werden sollen. Damit beispielweise eine Hochschule, eine Logistikhalle oder ein Feuerwehrhaus ihre Funktionen später erfüllen können, muss Eva Redekop einiges bedenken und berechnen. Dafür arbeitet sie täglich mit unterschiedlichen Computerprogrammen. Sie zeichnet technische Details in zwei- und dreidimensionale Grundrisspläne ein, fertigt Schemata an und dokumentiert ihre Arbeit in den einzelnen Leistungsphasen.

Wünsche umsetzen und Vorschriften befolgen

Als Grundlage dafür dienen ihr das eigene Know-how, die Wünsche und Vorgaben der Kundschaft und natürlich eine Reihe an gesetzlichen Normen und Vorschriften. „Ich muss immer wissen, welche Anforderungen ein Raum erfüllen muss“, sagt die 21-Jährige. „Wenn ich eine Küche plane, überlege ich mir, wohin der Kühlschrank kommt, welche Beleuchtung im Raum ist und wo welche Anschlüsse sein sollten.“ Bei einem Labor in einer Hochschule muss sie wiederum bedenken, dass in Räumen mit einem erhöhten Schutzgrad, etwa explosionsgeschützten Räumen, die erforderlichen Installationen berücksichtigt werden müssen.

Für Sicherheit verantwortlich

Damit die Gebäude am Ende einwandfrei genutzt werden können, stimmt Eva Redekop sich bei allen Planungsphasen immer genau mit der Projektleitung, der Kundschaft, Architektinnen und Architekten sowie anderen Planungsbüros ab. „Schließlich müssen wir auch die Schnittstellen zu anderen Gewerken wie etwa Heizung, Lüftung und Sanitär bedenken und uns deshalb mit diesen Planern absprechen.“

Ihrer Verantwortung ist sich die 21-Jährige bewusst. „In meinem Beruf muss ich immer sorgfältig arbeiten und kann mir keine Fehler erlauben, weil von Dingen wie etwa einer korrekt platzierten Sicherheitsbeleuchtung und Brandanlagen im Fall der Fälle auch Menschenleben abhängen.“

An ihrer Arbeit schätzt Eva Redekop vor allem die Abwechslung. „Kein Projekt ist bei uns gleich, kein Gebäude identisch und deswegen ist auch jeder Tag für mich etwas anders.“ Die meiste Zeit arbeitet sie im Büro am PC, manchmal kommt sie mit auf die Baustelle und kann dort die Ergebnisse ihrer Arbeit nicht nur auf dem 3-D-Plan, sondern in echt begutachten. „Dann sieht man, was man geschafft hat in der ganzen Zeit und was alles umgesetzt wurde.“

Räumliches Denken und gutes Vorstellungsvermögen

Heute ist Eva Redekop froh, dass sie sich trotz anfänglicher Skepsis für diesen Beruf entschieden hat. „Zuerst hat mir das große Wort ‚Technik‘ etwas Sorge bereitet.“ In der Schule hatte sie den neusprachlichen und nicht den naturwissenschaftlichen Zweig für das Abitur gewählt.

„Zuerst hatte ich Angst, dass der Beruf sehr trocken ist und viel Physik und Mathe beinhaltet.“ In der Ausbildung hat sie das aber nicht mehr so empfunden. Räumliches Denken und gutes Vorstellungsvermögen sind schon im Fach Geometrie an der Schule ihre Stärke gewesen. Ein Praktikum bei ihrem heutigen Unternehmen E+S Gebäudetechnik vor Ausbildungsbeginn hat sie schließlich in ihrer Wahl bestärkt. „Ich habe gemerkt, dass ich dafür ein Gespür habe.“

Zukunftswunsch: Technikerin

Nach ihrer Ausbildung wurde Eva Redekop von ihrer Firma direkt weiterbeschäftigt. In ihrem Beruf möchte sie die nächsten ein bis zwei Jahre mehr Erfahrungen als Technische Systemplanerin sammeln. Dann würde sie gerne eine Weiterbildung zur Technikerin absolvieren. Ihr Wunsch ist, dann als Technikerin in weitere Aufgabenbereiche der Planung einzusteigen und Teilaufgaben der Projektleitung zu übernehmen – auch ohne ein Studium.

Video: Technische/r Systemplaner/in

Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.

Hinweis zur Barrierefreiheit: Bitte den Video-Player aktivieren, um Untertitel aufrufen zu können.

Weitere Filme findest du auf der abi» Videoübersicht.