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Fachkraft für Agrarservice – Hintergrund: Beruf mit guten Jobaussichten

Ein spannendes Tätigkeitsfeld in der Landwirtschaft bietet die Ausbildung zur Fachkraft für Agrarservice. In Lohnunternehmen und landwirtschaftlichen Betrieben warten und führen die Fachkräfte nicht nur Maschinen, sie kümmern sich auch um die Disposition im Büro.

Auf dem Foto ist links ein Maisfeld zu sehen, das Feld rechts ist abgeerntet.

Jörg Henke ist Geschäftsführer des Lohnunternehmens Henke GmbH im niedersächsischen Wagenfeld. Er bildet aktuell selbst drei angehende Fachkräfte Agrarservice aus und weiß um die Besonderheit des Ausbildungsberufes: „Er schließt die Lücke zwischen der Ausbildung zum Landwirt und der zum Land- und Baumaschinenmechatroniker.“ Während sich der Landwirt oder die Landwirtin mit der Aufzucht und der Haltung von Nutztieren sowie mit der Erzeugung pflanzlicher Produkte beschäftigt, wartet und repariert der Land- und Baumaschinenmechatroniker oder die Land- und Baumaschinenmechatronikerin vor allem Maschinen. Eine Fachkraft für Agrarservice hingegen bedient, wartet und repariert landwirtschaftliche Maschinen für Aussaat, Düngung, Ernte und Transport und bearbeitet darüber hinaus Kundenanfragen und organisiert die Einsätze der Maschinen.

Neuer Beruf, vielseitig einsetzbar

Ein Foto von Jörg Henke Ein Foto von Jörg Henke

Jörg Henke

Die Ausbildungsinhalte, mit denen sich unter anderem Jörg Henkes Azubis beschäftigen, spiegeln die Vielfalt der Anforderungen wider, die ihr späterer Einsatz an Fachkräfte für Agrarservice stellt: „Zu den Schwerpunkten gehören Pflanzenproduktion, Agrartechnik sowie Dienstleistungen, Kommunikation und Information“, sagt der gelernte Landwirt, der selbst eine Weiterbildung zum Fachagrarwirt Landtechnik absolviert hat.

Als Jörg Henke in den Beruf einstieg, gab es das Berufsbild der Fachkraft für Agrarservice noch nicht. Es wurde 2005 geschaffen, um dem Bedarf der Lohnunternehmen an geschultem Personal entgegenzukommen. Gleichzeitig wollte man jungen Menschen die Möglichkeit zur Ausbildung geben. Außer bei Lohnunternehmen und landwirtschaftlichen Betrieben können Fachkräfte für Agrarservice ebenfalls bei Landmaschinenherstellern, Landmaschinenhändlern oder Genossenschaften arbeiten.

Gesucht: Flexibilität und Traktorführerschein

Wer diese zukunftsträchtige dreijährige duale Ausbildung für sich erwägt, sollte sich für Natur, Umwelt und Technik interessieren, handwerklich-technisch geschickt sein und kaufmännisches Verständnis mitbringen. Neben Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit gehört auch der T-Führerschein für Zug- und Arbeitsmaschinen zu den Voraussetzungen: „Viele Unternehmen wünschen sich, dass Azubis diesen bereits bei Ausbildungsbeginn haben, da sie so flexibler einsetzbar sind“, sagt Jörg Henke.

Bei Ausbildungsabschluss müssen alle Azubis diesen Führerschein besitzen. Die Fahrerlaubnis Klasse T für Traktoren können bereits 16-Jährige erwerben. Sie erlaubt ihnen Traktoren samt Anhänger sowie selbstfahrende Arbeitsmaschinen (Mährdrescher, Häcksler oder Futtermischwagen) zu lenken. Allerdings nur mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h und auch nur für land- und forstwirtschaftliche Zwecke.

Flexibilität ist ebenfalls ein wichtiges Stichwort für den Unternehmer: „Unsere Mitarbeiter gehen täglich mit verschiedenen Kunden und Maschinen um, haben also sehr vielseitige Arbeitsabläufe. Sie müssen sich schnell auf unterschiedliche Situationen einstellen können.“

So vielfältig wie die Arbeit selbst und die Perspektiven darin, sind auch die Weiterbildungsmöglichkeiten. Als Weiterbildung im engeren Sinne bietet sich der/die Agrarservicemeister/in an, Hinzu kommen verschiedene Studiengänge mit agrarwissenschaftlichen Schwerpunkten. „Aufgrund der Inhalte wie Pflanzenbau, Agrartechnik, Kundenumgang und Angebotskalkulation vermittelt die Ausbildung gute Grundlagen für ein späteres Studium in den Bereichen Agrarwirtschaft, Landwirtschaft oder Maschinenbau“, meint Jörg Henke abschließend.

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 ausführlichen Beschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Fachkraft Agrarservice)
www.arbeitsagentur.de/berufenet

Ausbildungsplatzsuche der Bundesagentur für Arbeit

arbeitsagentur.de/ausbildungsplatzsuche

BIBB

Bundesinstitut für Berufsbildung Deutschlands. Forschung und Entwicklung, Dienstleistung und Beratung auf dem Gebiet der beruflichen Bildung.
www.bibb.de

BLUE e.V.

Bundesverband der Lohnunternehmen Deutschlands
www.lohnunternehmen.de