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HNO-Audiologieassistent: Das Gleichgewicht im Fokus

Tim Watzlawik arbeitet als HNO-Audiologieassistent am Universitätsklinikum Bonn. Dort untersucht er Patientinnen und Patienten, die unter Beschwerden des Gehör-, Geruch- oder Gleichgewichtssinns leiden. Für ihn ein äußerst erfüllender Beruf.

Eine junge Frau im Kittel protokolliert die Daten eines Hörtestes mit dem Audiometer.

Konzerte haben Tim Watzlawik schon immer fasziniert, ebenso alles rund ums Hören. Als er in der Zeitung eine Stellenanzeige für eine HNO-Audiologieassistenz entdeckte, war sein Interesse geweckt. „Das klingt spannend“, dachte er sich, recherchierte online und wusste schnell: „Das will ich machen!“

Nach der Hochschulreife begann er die dreijährige Ausbildung zum HNO-Audiologieassistenten am Universitätsklinikum Bonn (UKB). „Sie war sehr praktisch orientiert“, erinnert er sich. Anschließend zog es ihn in eine HNO-Praxis nach Kaiserslautern, um sich im Bereich Kleinkinder weiterzubilden, was dort möglich war. Nach viereinhalb Jahren wechselte er an die Uniklinik Mainz, bevor er schließlich ans UKB zurückkehrte.

  • Porträt von Tim W.

    Im Krankenhaus bin ich Teil des Ganzen und werde für meine Arbeit wertgeschätzt – das ist ein tolles Gefühl.

    Tim Watzlawik, HNO-Audiologieassistent

Kontakt mit vielen Menschen

„Ich habe mit unterschiedlichsten Menschen zu tun“, erzählt der 31-Jährige, der sich auf Gleichgewichtsstörungen spezialisiert hat. Er arbeitet sowohl mit Kindern als auch mit Erwachsenen. Manche hören schlecht, andere leiden unter Schwindel, wieder andere haben ihren Geruchssinn verloren.

Der direkte Kontakt mit Menschen liegt ihm. Außerdem gefällt ihm der technische Aspekt des Berufs, arbeitet man als HNO-Audiologieassistent doch mit vielen verschiedenen Geräten. „Wir tragen zur Diagnosefindung bei und sind ein wichtiger Teil des medizinischen Teams“, sagt er. Nachdem Ärztinnen oder Ärzte die Patientinnen oder Patienten untersucht haben, übernehmen die HNO-Audiologieassistentinnen und -assistenten weitere Untersuchungen.

Tim Watzlawik führt Funktionstests durch und schließt die Patientinnen und Patienten dafür an Geräte an, um beispielsweise Gehör oder Gleichgewicht zu prüfen. „Wir schauen uns die Augenbewegung an und testen, ob jemand den Blick während einer Bewegung fixieren kann“, erklärt er. Auch Geruchs- und Geschmackstests gehören zu seinen Aufgaben.

Tim Watzlawik und seine Kolleginnen und Kollegen arbeiten eigenständig, kontrollieren die Ergebnisse und entscheiden, ob weitere Untersuchungen nötig sind. All das hilft den Ärztinnen und Ärzten, Diagnosen zu stellen und das weitere Vorgehen zu planen. Braucht jemand ein Hörgerät oder eine elektronische Hörprothese wie ein Cochlea-Implantat? Muss jemand operiert werden? „Im Krankenhaus bin ich Teil des Ganzen und werde für meine Arbeit wertgeschätzt – das ist ein tolles Gefühl.“

Geregelte Arbeitszeiten

Der 31-Jährige hat feste Arbeitszeiten: montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr. Das empfindet er als sehr angenehm – zumal das im Gesundheitsbereich durchaus anders sein kann. Dennoch arbeitet er unter Zeitdruck und muss mit schwierigen Situationen umgehen können. „Kranke Menschen sind nicht immer gut gelaunt“, sagt er. „Man muss empathisch sein, freundlich bleiben und schnell zu einem Ergebnis kommen.“ Hinzu kommen die Absprachen in der Klinik: „Wir sind eine große Abteilung und müssen mit vielen Menschen kommunizieren.“

Mit seiner derzeitigen Stelle ist Tim Watzlawik sehr zufrieden. „In den nächsten Jahren würde ich mich hier gern mehr auf die Forschung konzentrieren und dazu beitragen, den Bereich der Gleichgewichtsstörungen weiterzuentwickeln“, sagt er.