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Anästhesietechnische Assistentin: „Ich mag die Abwechslung“

Isabelle Schönstedt hat sich für eine Ausbildung zur Anästhesietechnischen Assistentin entschieden. Diese absolvierte sie im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und lernte dabei unterschiedlichste Krankheitsfälle kennen.

Ein junger Mann in blauer Berufskleidung mit OP-Haube und Mundschutz hockt auf dem Boden und arbeitet an einer medizinischen Apparatur mit Schläuchen und Pumpen, welche auf Rollen gefahren werden kann. Im Hintergrund steht ein identisches Gerät

Bei einem Schulpraktikum entdeckte Isabelle Schönstedt ihren Wunschberuf. „Schon in der siebten Klasse hat mich der medizinische Bereich gereizt“, erinnert sie sich. Daher machte sie mit 15 ein Praktikum in einem Krankenhaus – merkte aber, dass die Pflege nicht das Richtige für sie war. In der 11. Klasse absolvierte sie erneut ein Praktikum in einer Klinik und durfte in der Chirurgie mit in den Operationssaal. „Das fand ich mega-cool“, erinnert sie sich.

Besonders beeindruckte sie, wie detailliert der Zustand des Patienten während des Eingriffs überwacht wird. „Mir gefiel auch, dass es ein eher kleines Team war, bei dem es familiär zuging.“ Nach diesem Erlebnis stand für sie fest: Sie wollte in den Operationsbereich. Bei ihrer Recherche stieß sie schließlich auf die Ausbildung zur Anästhesietechnischen Assistentin (ATA).

  • Porträt von Isabelle S.

    Es ist eine Sache zu wissen, wie Medikamente wirken, aber anfangs hatte ich Respekt davor, sie auch zu verabreichen. Das ist eine große Verantwortung.

    Isabelle Schönstedt, absolvierte die Ausbildung zur Anästhesietechnischen Assistentin

Schulische und praktische Anteile als ATA

Anästhesietechnische Assistentinnen und Assistenten bereiten Narkosen vor, assistieren bei deren Durchführung und überwachen und betreuen Patientinnen und Patienten vor und nach Eingriffen. „Die Ausbildung ist unterteilt in schulische und praktische Anteile“, erzählt die 23-Jährige. In den Theorieblöcken, die jeweils zwei bis drei Monate lang sind, standen Themen wie Hygiene im Fokus: Dazu gehörten das korrekte Desinfizieren der Hände, das Verhalten im OP und der Umgang mit Viren und Bakterien.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Anatomie, also der Aufbau des menschlichen Körpers. „Dabei wurden alle Fachbereiche behandelt, etwa die Neurochirurgie mit dem Gehirn und die Kardiologie mit dem Herz. Im Bereich Anästhesie lernten wir, welche Medikamente existieren, wie sie wirken und welche Nebenwirkungen auftreten können. Besonders wichtig war, die gängigsten Medikamente zu dosieren und korrekt zu verabreichen.“

Herausforderungen im Berufsalltag

Die Praxisphasen verbrachte Isabelle Schönstedt im UKE. Dabei absolvierte sie Pflichteinsätze in der Unfall- und Allgemeinchirurgie. Zusätzlich sammelte sie Erfahrungen in Wunschbereichen wie der Kardiochirurgie und der Kinderchirurgie. Jede Station dauerte zwischen drei Wochen und zwei Monaten. Darüber hinaus ermöglichten Einsätze außerhalb des OPs den Auszubildenden, verwandte Fachgebiete kennenzulernen.

Herausfordernd fand Isabelle Schönstedt die Umsetzung der Theorie in die Praxis. „Es ist eine Sache zu wissen, wie Medikamente wirken“, erklärt sie. „Aber anfangs hatte ich Respekt davor, sie auch zu verabreichen. Das ist eine große Verantwortung.“ Auch die Erlebnisse im OP können eine Herausforderung sein. „Manchmal wird jemand wiederbelebt, mit dem man gerade noch gesprochen hat.“ Solche Erfahrungen müsse man verarbeiten. „Wir haben die Möglichkeit, darüber zu reden und uns auszutauschen, deswegen hatte ich damit bislang keine wirklichen Probleme“, sagt sie.

Langeweile? Gibt es nicht!

Manche Tage im OP können stressig sein – dann muss die Kommunikation einwandfrei funktionieren, besonders wenn es schnell gehen muss. Hinzu kommen die körperlichen Anforderungen: „Im Operatonssaal ist man fast ständig in Bewegung, man steht viel und läuft hin und her. Da ist Ausdauer von Vorteil“, weiß Isabelle Schönstedt. Mit jedem Ausbildungsjahr durfte sie weitere Aufgaben übernehmen, natürlich unter Aufsicht. „Ich bin sehr happy als ATA“, sagt sie. „Ich mag den Nervenkitzel und die Abwechslung. Jeder Tag ist anders, es gibt keine Routine und es wird nie langweilig.“

Ihre Ausbildung schloss Isabelle Schönstedt im Herbst 2023 ab und arbeitet seitdem als ATA im UKE. Für die Zukunft kann sie sich gut vorstellen, eine Weiterbildung zur Praxisanleiterin zu machen, um Berufsschülerinnen und -schüler anzuleiten. „Vor allem aber möchte ich in den nächsten Jahren erst mal viel Berufserfahrung sammeln.“

So kann ein Arbeitstag aussehen >>