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Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung: Zwischen Büro und Lagerhalle

Fabian Essig (24) arbeitet beim international tätigen Logistikdienstleister Hellmann Worldwide Logistics. In einem Umschlagslager koordiniert er den Wareneingang und ist Ansprechpartner für LKW-Fahrerinnen und Fahrer sowie Privatkunden und -kundinnen.

Blick in ein Warenlager

In der Logistik geht es meistens darum, Ware von A nach B zu bringen. Im Fall des Full-Service-Dienstleisters Hellmann sind es die unterschiedlichsten Produkte, die zu Privatkunden, an Märkte oder Firmen zur Weiterverarbeitung gesendet werden – von der Batterie bis zur Lebensmittelkonserve und von der Badewanne bis zum Gewächshaus.

Ein Foto von Fabian Essig Ein Foto von Fabian Essig

Fabian Essig

Im Krostitzer Umschlagslager bleibt die Ware nicht lange, sondern wird innerhalb kürzester Zeit auf Schäden geprüft und neu auf die Fahrzeuge verteilt. Damit die Fahrer und Fahrerinnen frühmorgens ihre Touren antreten können, ist der Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung Fabian Essig dort täglich schon ab fünf Uhr im Wareneingang im Einsatz. „In unserem Computersystem sortiere ich immer erst die anstehenden Touren. Dabei achte ich darauf, dass jeder Fahrer so viel Ware mitnimmt, wie möglich“; erklärt der 24-Jährige. Doch auch andere Aspekte spielen bei der Planung eine Rolle: „Im Winter muss ich zum Beispiel bedenken, dass die Straßen im Erzgebirge verschneiter sind als etwa in Leipzig. Dann muss ich mehr Zeit für einzelne Touren einplanen und kann unter Umständen auch weniger Ladung pro LKW transportieren.

Fragen beantworten, Entscheidungen fällen

Ab sechs Uhr beginnen die Vorarbeiterinnen und Vorarbeiter damit, ihre Fahrzeuge zu beladen. Häufig treten dabei Fragen auf, die Fabian Essig beantworten muss: „Wenn Ware zum Beispiel beschädigt ist, muss ich entscheiden, was damit passieren soll“, sagt er. Zwischen sieben und acht Uhr verlässt der Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung meist sein Büro, um sich in den Lagerhallen einen Überblick über die Situation zu verschaffen und für die Fahrer direkt ansprechbar zu sein. Anschließend setzt er sich wieder an den Schreibtisch, beantwortet per E-Mail und Telefon Fragen der Fahrer, vereinbart mit Kunden Liefertermine oder leitet Angebote von Partnerfirmen an die zuständigen Abteilungen weiter. Die Ergebnisse dieser Kommunikation dokumentiert der 24-Jährige am PC. „Wer als Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung tätig sein möchte, sollte Spaß daran haben, mit verschiedenen Betriebssystemen zu arbeiten und jeden Tag mit unterschiedlichen Menschen Kontakt zu haben“, findet er.

Liebe auf den zweiten Blick

Fabian Essig hat schon seine Ausbildung bei Hellmann Logistics absolviert. Obwohl er nach seinem Abitur überzeugt war, dass die Logistikbranche zu ihm passt, war er zunächst von den Aufgaben enttäuscht. „Im ersten Lehrjahr habe ich vor allem Aufträge erfasst. So hatte ich mir meinen Beruf nicht vorgestellt und hätte fast das Handtuch geschmissen. Später dann habe ich verstanden, wie die Logistikbranche funktioniert – und meine Leidenschaft dafür entdeckt.“ Im Wareneingang hat er jetzt seinen Platz gefunden. Hier bringt jeder Arbeitstag neue Herausforderungen, weil verschiedene Waren ankommen und bei der Routenplanung immer wieder neue Gegebenheiten Anpassungen erforderlich machen. So sind zum Beispiel die Paletten unterschiedlich groß, die Nutzlast der LKW variiert von Modell zu Modell, nicht jeder Fahrer oder jede Fahrerin darf Gefahrgut transportieren.

Weil er seinen Job so gut macht und etwas Glück hatte, übernahm Fabian Essig im Juli 2019 eine Teamleitungsstelle – ein halbes Jahr nach seinem Ausbildungsabschluss. „Mein Chef fiel damals just in der Urlaubzeit aus, als wir gerade sowieso dünn besetzt waren“, erinnert er sich. „Ich wurde dann gefragt, ob ich mir das zutrauen würde.“ Mit der neuen Aufgabe kam der 24-Jährige gut zurecht und leitet nun ein Team aus fünf Mitarbeitenden und zwei Auszubildenden. Ob es für ihn weiterhin so rasant bergauf geht, weiß Fabian Essig nicht. „Erst einmal gilt es für mich, mit meinem Team die Abteilung weiter nach vorne zu bringen. Alles Weitere wird sich ergeben. Da bin ich optimistisch.“

Video: Kaufmann/-frau für Spedition und Logistikdienstleistung

Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.

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