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Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung: Vom Schreibtisch aus die Schiffe lotsen

In ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung lernt Gina Di Buò (22), verschiedene Abläufe so zu organisieren, dass alle Waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort ankommen.

Ein Frachtschiff, das mit Containern beladen ist.

Einkauf, Verkauf, Buchhaltung: Während ihres Schülerpraktikums bei einem Stahlgroßhändler lernte Gina Di Buò unterschiedliche Tätigkeitsbereiche eines Wirtschaftsunternehmens kennen. In der Logistikabteilung fühlte sich die junge Frau besonders wohl, denn sie plant und organisiert gerne. Und sie mag die Abwechslung: „In der Buchhaltung macht man jeden Tag ungefähr das gleiche, in der Logistik passiert aber immer mal wieder etwas anderes: Mal wird eine Sendung nicht abgeholt, mal verzögert sich vielleicht eine Lieferung“, erzählt die 22-Jährige.

Mittlerweile befindet sie sich im zweiten Ausbildungsjahr zur Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung, die sie in der Zweigniederlassung Großbeeren (Brandenburg) des Logistikunternehmens Kühne + Nagel absolviert.

Immer ein Telefon am Ohr

Die erste Station ihrer Ausbildung absolvierte Gina Di Buò in der Kontraktlogistik. Diese Abteilung betreut Firmenkunden, die Ware in den Lagern des Unternehmens deponieren. Darüber hinaus gehören zur Kontraktlogistik aber auch andere Dienstleistungen, vom Transport und Umschlag über die Kommissionierung bis hin zur Montage. „Hier musste ich die Aufträge, die im Laufe des Tages reinkamen, erfassen und an die Lagermitarbeiter weitergeben, die die Sendungen dann zusammenpackten und an den Empfänger verschickten“, erklärt die Auszubildende.

Seit einem guten halben Jahr ist sie in der Abteilung für Seefracht tätig. Dort erfasst sie Exportaufträge und fertigt Importakten ab, organisiert also die Abläufe rund um den Import von Produkten. Muss eine neue Sendung abgeholt werden, geben ihr je nach Lieferbedingungen entweder die Kolleginnen und Kollegen vom Hafen oder die Kundinnen und Kunden telefonisch oder per E-Mail Bescheid. Papiere wie die Handelsrechnung, die Packliste oder das Ausfuhrbegleitdokument schicken sie in der Regel direkt mit. Die angehende Speditionskauffrau prüft dann, ob alle notwendigen Informationen enthalten sind und hakt nach, falls etwas fehlt – wenn nötig, auch mit Nachdruck. „Es kommt immer mal wieder vor, dass Kunden mir zunächst überhaupt nicht antworten oder mir nicht gleich die Informationen geben, die ich brauche“, sagt Gina Di Buò. „Dann muss ich hartnäckig bleiben, bis ich alle Unterlagen zusammen habe.“ Anfangs sei ihr das ziemlich schwergefallen, aber Übung macht ja bekanntlich die Meisterin.

Sind die Dokumente vollständig, benötigt Gina Di Buò manchmal noch die Bestätigung der Kollegen in Übersee, dass die Sendung verschifft werden kann. Dann erfasst sie im Computersystem alle Daten, in denen auch vermerkt wird, welches Schiff genutzt werden und wann es abfahren soll. Abschließend schickt die Auszubildende den Auftrag an die Kollegen im Hafen weiter, die sich um alles Weitere kümmern.

Die Schulbank drücken

Normalerweise verbringt Gina Di Buò alle 14 Tage eine Woche in der Berufsschule, wo sie neben Deutsch, Englisch sowie Wirtschaft und Sozialkunde auch auf ihren Ausbildungsberuf zugeschnittene Unterrichtsfächer wie Seefracht, Luftfracht, Landverkehr, Lager, Logistik und Buchhaltung hat. „Hier ist es wichtig, ein bisschen Geographiewissen mitzubringen. Man sollte schon einen Überblick haben, wo Indien, USA und die europäischen Länder ungefähr liegen“, sagt die Auszubildende.

Gina Di Buò freut sich schon darauf, im kommenden Jahr ihre Ausbildung abzuschließen. Danach möchte sie unbedingt in der Branche bleiben und sich vielleicht zur Fachwirtin für Güterverkehr und Logistik weiterbilden.

Video: Kaufmann/-frau für Spedition und Logistikdienstleistung

Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.

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