Mediengestalterin Digital und Print:
Artikellayouts, Titelseiten und mehr
Als angehende Mediengestalterin lernt Annika Ermel (34) bei der Agentur C3 die Gestaltung von Digital- und Printmedien genauso wie den professionellen Umgang mit Kundinnen und Kunden.
Annika Ermel mag gedruckte Magazine. Sie liebt es, Printprodukte zu entwerfen und dann wirklich in der Hand zu halten, wie sie sagt. In ihrer Ausbildung zur Mediengestalterin bei der Content-Marketing-Agentur C3 in Berlin arbeitet die 34-Jährige gerade an einer Mitarbeitendenzeitung eines Verkehrsunternehmens. Sie gestaltet das Layout nach grundlegenden Vorgaben, macht Entwürfe für die Titelseite und Vorschläge für passendes Bildmaterial, sie wählt Fotos und Illustrationen aus und fügt sie ein.
An der Gestaltung hatte die angehende Mediengestalterin schon immer Spaß. Zur Ausbildung kam sie dennoch auf Umwegen, wie sie sagt: Nach einem Studium der Germanistik und Kulturwissenschaft und ersten Jobs bei Verlagen und Tierschutzorganisationen merkte sie wieder, dass sie vor allem der gestalterische Aspekt von Kommunikation interessiert – und begann mit Anfang 30 die Ausbildung zur Mediengestalterin: „Ich wollte das richtig lernen, einen ordentlichen Abschluss darin machen, dabei direkt in die Arbeitspraxis einsteigen und auch Geld verdienen“, erzählt sie. Inzwischen ist sie im zweiten Jahr ihrer Ausbildung – und noch immer begeistert.
Annika Ermel
Foto: Ulrich Steinke (C3)
Ihre duale Ausbildung zur Mediengestalterin dauert drei Jahre. Annika Ermel erlebt diese als sehr vielseitig. Ein Drittel der Ausbildungszeit erfolgt normalerweise spezialisiert auf eine der drei Fachrichtungen Beratung und Planung, Konzeption und Visualisierung oder Gestaltung und Technik. Die Berlinerin macht ihre Ausbildung in der Fachrichtung Gestaltung und Technik. Der Lehrstoff, den sie an der Berufsschule im Blockunterricht durchnimmt, reicht von Typografie und Farbmanagement über Logoentwicklung und Corporate Design bis hin zu Webseitenerstellung, Marketing und Kalkulation. Auch der berufspraktische Teil führt sie bei C3 zu verschiedenen Stationen: Magazingestaltung, Bildredaktion, Lithografie/Bildbearbeitung, ins sogenannte Visual Lab mit Infografiken, Illustrationen und Filmen in 2D und 3D. Hinzu kommen die Bereiche Webdesign und User Experience (UX) sowie Social Media.
Nach einer Einarbeitungszeit im jeweiligen Gewerk werden die Auszubildenden in Projekte eingebunden und lernen, immer selbstständiger zu arbeiten und mit dem Team oder Kundinnen und Kunden zu kommunizieren. Azubis und Ausbildende sind dabei ständig im Austausch. Die Führungskräfte unterstützen und geben kreative Anstöße sowie Feedback zu Layouts.
Wenn Annika Ermel mit ihrer Ausbildung fertig ist, könnte sie grundsätzlich in Werbe-, Marketing- oder PR-Agenturen, bei Druck- und Medien-Unternehmen, in Verlagen oder in Marketing- und Kommunikationsabteilungen von Unternehmen und Organisationen arbeiten. Wenn die Möglichkeit besteht, freut sie sich nach ihrer Ausbildung übernommen zu werden – ansonsten ist sie gespannt auf neue Herausforderungen. Wie stark sie dort kreativ sein kann, hängt sehr vom Arbeitsplatz und vom Auftrag ab. Manchmal müssen nur fertig angelieferte Dateien überprüft und weitergereicht werden. In anderen Fällen könne man seine eigenen Ideen einbringen: „Manche Kunden oder Kundinnen haben schon sehr konkrete Vorstellungen, aber andere freuen sich über unsere Vorschläge“, sagt Annika Ermel.
Überhaupt will der professionelle Umgang mit Auftraggeberinnen und -geber und deren Feedback geübt sein. Eine andere, tägliche Herausforderung sei der Zeitdruck, unter dem man kreativ sein soll. Und oftmals bekommt man als Azubi völlig neue Aufgaben, auf die man sich zügig einlassen muss. „Aber es ist gut, ab und zu ins kalte Wasser geschubst zu werden“, sagt Annika Ermel. „Weil man dabei feststellt, dass man es in der Regel gut hinbekommt.“ Und eine gute Übung für das lebenslange Lernen, das in diesem Beruf unerlässlich ist, ist es obendrein.
So kann ein Arbeitstag aussehen >>
Video: Mediengestalter/in - Digital und Print
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Die Ausbildung im Beruf Mediengestalter/in Digital und Print wurde neu geordnet, um die wirtschaftlichen, technologischen und arbeitsorganisatorischen Entwicklungen in der beruflichen Praxis zu berücksichtigen. Diese Ausbildungsreportage bildet die alte Fachrichtung "Gestaltung und Technik" ab, die seit der neuen Ausbildungsordnung vom 01.08.2023 in die beiden neuen Fachrichtungen "Digitalmedien" und "Printmedien" untergliedert ist.
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