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Medikamente hat jeder schon mindestens einmal im Leben eingenommen. Aber wie werden sie hergestellt, und woraus bestehen sie? Nico Lüscher (24) weiß es. Er macht eine Ausbildung zum Pharmakanten bei der Berlin-Chemie AG. Mit abi» teilt er, worauf es dabei ankommt.
„Ich habe hier eine wirklich wichtige Aufgabe“, sagt Nico Lüscher, wenn er von seiner Ausbildung spricht. Kein Wunder, denn bei seiner Arbeit darf er sich keine Fehler erlauben. Strenge hygienische Vorschriften, genaue Parameter beim Einstellen der Maschinen und viel Sorgfalt beim Protokollieren der einzelnen Arbeitsschritte: All das ist unabdingbar, damit die hergestellten Arzneimittel der Gesundheit am Ende helfen und nicht schaden.
Viele nehmen Medikamente als etwas Selbstverständliches wahr, dabei stehen hinter einer Tablette so viele Menschen mit ihrem Expertenwissen, Arbeitsschritte und Prozesse.
Nico Lüscher, angehender Pharmakant
Heute noch ist der 24-Jährige fasziniert davon, wenn er eine Tablettenschachtel in die Hand nimmt: „Viele nehmen Medikamente als etwas Selbstverständliches wahr, dabei stehen hinter einer Tablette so viele Menschen mit ihrem Expertenwissen, Arbeitsschritte und Prozesse.“ Ein Teil dieses Prozesses zu sein, macht ihn stolz.
In seinem zweiten Ausbildungsjahr weiß er bereits, wie man Tabletten presst, sie anschließend dragiert – sprich, mit einem Überzug versieht – und verpackt. Gelernt hat er das in seinem Betrieb Berlin-Chemie und an der Lise-Meitner-Schule, einem Oberstufenzentrum für Naturwissenschaften. Drei- bis viermal die Woche ist er in der Arbeit und an einem oder zwei Tagen in der Berufsschule. Für den praktischen Teil wechselt er zwischen dem Unternehmen und dem Berufsbildungszentrum Chemie (BBZ). Im BBZ kann er mit anderen Azubis den Umgang mit Geräten und Wirkstoffen in geschützter Ausbildungsatmosphäre lernen.
In seiner Arbeit trägt Nico Lüscher immer eine Schutzausrüstung: faserfreie Kleidung, Sicherheitsschuhe und je nach Abteilung auch eine Schutzbrille, Maske und einen Gehörschutz. An den Maschinen ist seine volle Aufmerksamkeit gefragt. Er muss die Rohstoffe ordnungsgemäß zugeben, die richtigen Einstellungen treffen und jeden Schritt genau protokollieren, weil nur so die Qualitätsstandards erfüllt und die Sicherheit garantiert werden können. „Wenn alles dokumentiert ist, können wir Fehler im Herstellungsprozess leichter feststellen und an der entsprechenden Stelle beheben“, erklärt er.
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Um die Arbeit in den einzelnen Abteilungen zu begreifen, braucht man laut Nico Lüscher vor allem Interesse an Naturwissenschaften und Technik. Er war daran schon in der Schule interessiert und hat deshalb nach dem Abitur erst mal zwei Semester lang Chemie in Potsdam studiert. Dann wollte er weg von der Theorie und hin zur Praxis. Zunächst hatte er vor, als Pharmazeutisch-technischer Assistent (PTA) Menschen zu beraten und Arzneimittel für sie anzufertigen. Er entschied sich jedoch gegen die schulische Ausbildung, für die er kein Gehalt bekommen hätte.
Die zwei Studiensemester bringen dem 24-Jährigen einen Vorsprung in bestimmten Fächern an der Berufsschule, zum Beispiel in Biochemie, Technischer Mathematik und in den Pharmakursen. Wer sich nicht sicher ist, ob die Ausbildung passt, dem empfiehlt Nico Lüscher, sich vorab genau über das Unternehmen und die Lerninhalte zu informieren. Für ihn waren damals vor allem die Erfahrungsberichte anderer Azubis hilfreich, um die Entscheidung zu treffen.
Seine dreieinhalbjährige Ausbildung möchte er dank guter Noten nach Möglichkeit verkürzen und danach bei Berlin-Chemie ein paar Jahre lang Berufserfahrung sammeln. Später kann er sich gut vorstellen, in einem Pharmaunternehmen als Schichtleiter oder Ausbilder zu arbeiten.
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Stand: 05.09.2024
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