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Benedikt Weinzierl (25) macht die Ausbildung zum technischen Kaufmann und erwirbt parallel den Weiterbildungsabschluss „Geprüfter Berufsspezialist“. Damit ist er einer der ersten Auszubildenden der neuen, doppelt qualifizierenden Erstausbildung, die seit 2021 in Bayern angeboten wird.
Nach einigen Semestern Maschinenbau-Studium, das Benedikt Weinzierl als sehr theorielastig empfand, suchte er eine Alternative. Fündig wurde er mit der Ausbildung zum Technischen Kaufmann: „Hier kann ich meine Neigung zu technischen Themen mit kaufmännischem Wissen kombinieren“, sagt der 25-Jährige.
Die Ausbildung Technische/r Kaufmann/-frau führt zu einem Abschluss in einem anerkannten, in der Regel technischen Ausbildungsberuf und parallel zu einem von der zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK) geregelten Weiterbildungsabschluss als Geprüfte/r Berufsspezialist/in. Benedikt Weinzierl absolviert die Ausbildung zum Industriemechaniker beim Intralogistik-Anbieter Jungheinrich am Standort Moosburg an der Isar. „Andere in meiner Berufsschulklasse in Eichstätt haben die doppelt qualifizierende Erstausbildung mit der Ausbildung zum Anlagenmechaniker verknüpft“, berichtet er. „Wir haben einen eigenen Lehrplan und werden getrennt von den reinen Industrie- und Anlagenmechanikern unterrichtet, da wir zusätzlich ein kaufmännisches Programm durchlaufen.“
Mittlerweile ist er im dritten Lehrjahr und bereitet sich parallel zum Ausbildungsabschluss als Industriemechaniker auch auf die IHK-Prüfung zum Geprüften Berufsspezialisten vor.
Da wir in dreieinhalb bis vier Jahren zwei Abschlüsse machen, braucht es viel Eigeninitiative. Außerdem sollte man sowohl handwerklich begabt als auch kaufmännisch interessiert sein.
Benedikt Weinzierl, angehender Technischer Kaufmann und „Geprüfter Berufsspezialist"
Die doppelt qualifizierten Auszubildenden lernen im Blockunterricht vormittags alles, was sie als angehende Industrie- oder Anlagenmechaniker wissen müssen – von der Fertigungs- und der Automatisierungstechnik bis hin zur Instandhaltung und Qualitätssicherung. Nachmittags geht es um kaufmännische Themen wie Buchhaltung, Kosten- und Leistungsrechnung und Materialwirtschaft. Auch Informationstechnologien wie das Warenwirtschaftssystem SAP und Englisch stehen auf dem Stundenplan.
Im Ausbildungsbetrieb gibt es ebenfalls den technischen und den kaufmännischen Teil: „Feilen, Bohren, Sägen, Drehen und Fräsen lerne ich vor allem in der Ausbildungswerkstatt von Jungheinrich“, sagt Benedikt Weinzierl. Auf der anderen Seite befasst er sich in verschiedenen Abteilungen mit kaufmännischen Aufgaben. Ein Beispiel ist der Einkauf: „Wenn eine Schraube, die wir zur Fertigung unserer Gabelstapler brauchen, nicht mehr lieferbar ist, müssen wir entscheiden können, welche alternativen Angebote des Lieferanten sie ersetzen können.“ Auch ins Auftragszentrum, in den Vertrieb und ins Controlling erhält Benedikt Weinzierl während seiner Ausbildung Einblick. In Projektwochen lernt er darüber hinaus viel zu Themen wie Projektmanagement und Soft Skills. Dazu zählen Präsentationstechniken und Kommunikationsstärke.
„Da wir in dreieinhalb bis vier Jahren zwei Abschlüsse machen, braucht es viel Eigeninitiative. Außerdem sollte man sowohl handwerklich begabt als auch kaufmännisch interessiert sein“, ist Benedikt Weinzierl überzeugt. In welcher Abteilung der 25-Jährige nach seinem Abschluss tätig sein wird, steht noch nicht fest. Er erwartet, dass er vorrangig kaufmännische Aufgaben übernehmen wird. „Zudem würde ich gerne berufsbegleitend eine Weiterbildung zum Technischen Fachwirt machen. Diese entspricht dann einem Bachelorabschluss an einer Hochschule“, weiß er.
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Wenn du dich für diese doppelt qualifizierende Ausbildung entscheidest, kombinierst du einen technischen Ausbildungsberuf mit umfassenden kaufmännischen Kenntnissen. Das spart Zeit, bietet dir höhere Verdienstmöglichkeiten und vielfältige Karriereperspektiven: von technischen Bereichen wie Produktion und Entwicklung bis hin zu kaufmännischen Aufgaben in Vertrieb, Einkauf oder Projektmanagement. Auch der Schritt in die Selbstständigkeit – etwa mit einem eigenen Fertigungs-, Dienstleistungs- oder Handelsbetrieb im technischen Bereich – steht dir offen.
Stand: 20.01.2025
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