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Vermessungstechnikerin: Koordinaten, Daten, Karten

Lorena Garwels (21) lernt in ihrer Ausbildung unter anderem, wie sie die Maße und Lage eines Gebäudes exakt vermisst und dokumentiert. Sie wird Vermessungstechnikerin und arbeitet beim Katasteramt in Cloppenburg. Das Amt hat die Übersicht über die Grundstücke und Bauwerke im Landkreis sowie die Nutzung der Flächen.

Ein Vermessungstechniker arbeitet auf einer Baustelle.

Ein freiwilliges, einwöchiges Praktikum in den Sommerferien gab den Ausschlag für Lorena Garwels: Das verbrachte sie in ihrer jetzigen Dienststelle, die zum Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) gehört. „Zuvor hatte mir eine Freundin, ebenfalls Vermessungstechnikerin, von ihrer Ausbildung erzählt. Das fand ich spannend“, schildert sie.

Aufgrund ihres naturwissenschaftlichen Schulprofils interessierte sie sich sowieso für den technisch-mathematischen Bereich. Ihre Bewerbung beim LGLN war erfolgreich und so startete sie nach dem Abi in die dreijährige Ausbildung. Mittlerweile ist sie im letzten Lehrjahr.

  • Porträtfoto von Lorena G.

    Eine Freundin, ebenfalls Vermessungstechnikerin, hatte mir von ihrer Ausbildung erzählt. Das fand ich spannend.

    Lorena Garwels

Winkel und Strecken ausmessen

Liegenschaftsvermessung ist der Schwerpunkt in Lorena Garwels’ Ausbildung. Der Begriff „Liegenschaften“ umfasst Gebäude, Bauwerke und Flurstücke, egal ob in privater oder staatlicher Hand. Um diese vermessen zu können, hat die Auszubildende zuerst gelernt, die maßgeblichen Vermessungsunterlagen für den Außendienst vorzubereiten. Dazu gehören zum Beispiel Übersichtskarten mit wichtigen Vermessungspunkten und deren Koordinaten, an denen sich die Mitarbeitenden draußen im Gelände orientieren.

Im Außendienst hat sie ein wichtiges Arbeitsgerät der Vermessungstechnik kennengelernt: das Tachymeter. Damit kann das Team Winkel und Strecken messen und somit Koordinaten erzeugen. „Der Außendienst hat mir bisher am besten gefallen“, erzählt die 21-Jährige.

Räumliches Vorstellungsvermögen gefragt

Die im Außendienst gewonnenen Daten werden anschließend digital dokumentiert und eingetragen. „Das Eintragen macht mir ebenfalls Spaß, weil man hier technisches Verständnis braucht und es mit Mathe zu tun hat“, sagt Lorena Garwels. Beide Dinge – sowie räumliches Vorstellungsvermögen – seien hilfreich für die Ausbildung.

Neben der Liegenschaftsvermessung hat sie die Abteilung „Wertermittlung“ kennengelernt. Dort konnte sie einem Gutachter für Immobilien über die Schulter schauen. Außerdem hat sie einen Einblick bekommen, wie Geoinformationssysteme, kurz GIS, funktionieren und wie diese für das Geodatenmanagement in der Katasterverwaltung eingesetzt werden.

Im Anschluss: Geoinformatik studieren

Einen Tag pro Woche verbringt die Auszubildende in der Berufsschule. Im ersten Ausbildungsjahr waren es zwei. Dort beschäftigt sie sich unter anderem mit vermessungstechnischen Berechnungen. Außerdem lernt sie verschiedene Messgeräte und -verfahren kennen, zum Beispiel Höhenvermessung. Daneben stehen juristische Themen auf dem Stundenplan, wie Bauleitplanung und Baurecht.

Nach ihrem Abschluss will Lorena Garwels Geoinformatik studieren. Das LGLN bietet ein berufsintegrierendes Bachelorstudium an, sodass sie parallel studieren und als Vermessungstechnikerin arbeiten kann.

Video: Vermessungstechniker/in

Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.

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