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Statements Bachelor und Master Professional: Begeisterung und Kritik

Die Titel Bachelor Professional und Master Professional werden von den Kammern begrüßt. Es gibt jedoch auch Kritik an dieser Neuerung, unter anderem vom Verband der Ingenieure. abi» hat einige zentrale Positionen zusammengetragen.

Ein leerer Hörsaal.

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

„Wir brauchen dringend mehr gut ausgebildete Fachkräfte für Transformation, Wachstum und Wohlstand. Es wird keine Energiewende ohne Anlagenmechanikerinnen und Monteure geben und keine Digitalisierung ohne Elektrikerinnen und Fachinformatiker. Eine berufliche Ausbildung ist ein tolles Sprungbrett für ein erfolgreiches Berufsleben. Deswegen ist mir die Attraktivität der beruflichen Bildung und Fortbildung wichtig. Dazu tragen Abschlüsse bei, die moderne Bezeichnungen haben, die international anschlussfähig sind und deutlich machen: Berufliche und akademische Bildung sind gleichwertig.“

Bettina Stark-Watzinger
Mitglied des Deutschen Bundestages
Bundesministerin für Bildung und Forschung

Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK)

„Berufsspezialist, Bachelor Professional und Master Professional: Diese im Berufsbildungsgesetz verankerten Abschlussbezeichnungen sind ein wichtiges und richtiges Signal. Sie unterstreichen die Praxisnähe und besonderen Fähigkeiten von Menschen mit höherer Berufsbildung. Klare Bezeichnungen nützen auch den Unternehmen, die weiterhin beruflich qualifizierte Fachkräfte suchen. Bachelor und Master Professional machen gerade gegenüber Jugendlichen deutlich, dass ein Qualifizierungsweg in der Beruflichen Bildung eine gleichwertige und praxisnahe Alternative zum Studium darstellt.“

Dr. Oliver Heikaus
Bereichsleiter Weiterbildung und Geschäftsführer der DIHK-Bildungs-gGmbH

Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI)

„Die neuen Fortbildungsbezeichnungen ‚Bachelor Professional‘ und ‚Master Professional‘, die übrigens nur in Deutschland vergeben werden, werden nicht die vom Gesetzgeber beabsichtigte Transparenz bringen. Im Gegenteil: Sie führen zu Verwirrung, denn die Begriffe ‚Bachelor‘ und ‚Master‘ werden in Deutschland eindeutig mit dem akademischen Bildungsweg assoziiert. Auch europaweit werden Bachelor und Master ausschließlich von Hochschulen vergeben. Damit sind im internationalen Kontext Missverständnisse zulasten von Absolventinnen und Absolventen sowie Unternehmen vorprogrammiert. Der VDI lehnt daher die neuen Bezeichnungen klar ab.“

Dieter Westerkamp
Bereichsleiter Technik und Gesellschaft im VDI

Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)

„Absolventen der Höheren Berufsbildung stehen auf Augenhöhe mit akademisch Qualifizierten. Diese Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung verdeutlichen die Abschlussbezeichnungen ‚Bachelor Professional‘ und ‚Master Professional‘. Sie signalisieren dem Arbeitsmarkt: Diese Absolventen sind in ihrem Beruf auf höchstem Niveau qualifiziert – auch für Fach- und Führungsaufgaben. Im Ausland verdeutlichen sie, was sich hinter der deutschen Qualifikation verbirgt. Das fördert auch die internationale Mobilität von beruflich Gebildeten.“

Hans Peter Wollseifer
Präsident ZDH