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Florian Vogl hat sich in seiner Weiterbildung zum Immobilienfachwirt noch intensiver mit rechtlichen, wirtschaftlichen und organisatorischen Fragen seiner Branche befasst. Und das zusätzlich zu seiner Arbeit als Property Manager bei der Bayerischen Versorgungskammer in München.
Der 28-Jährige ist überzeugt: „Nur wenn man stets dazulernt und sich weiterbildet, hat man langfristig gute Chancen und Voraussetzungen am Arbeitsmarkt.“ Er will im Beruf vorankommen und in einer Führungsposition mehr Verantwortung übernehmen. Deswegen hat Florian Vogl direkt im Anschluss an seine Ausbildung zum Immobilienkaufmann eine berufsbegleitende Weiterbildung absolviert: Seit Dezember 2021 darf er sich Geprüfter Immobilienfachwirt (IHK) nennen.
Seit meiner Weiterbildung werden mir komplexere Aufgaben anvertraut – und es kommt vor, dass Kolleginnen und Kollegen sich mit Fragen an mich wenden.
Florian Vogl, Fachwirt – Immobilien
Was im Handwerk die Meisterin beziehungsweise der Meister ist, ist im Handel die Fachwirtin oder der Fachwirt. Beide beruflichen Qualifizierungen sind nach dem Deutschen Qualifizierungsrahmen (DQR) mit dem Fachhochschulabschluss „Bachelor“ gleichgestellt. Seit 2020 erhalten Fachwirtinnen und Fachwirte ebenso wie Meister/innen zusätzlich den Titel „Bachelor Professional“, der diese Gleichstellung untermauern soll.
Das BERUFENET, die Datenbank für Ausbildungs- und Tätigkeitsbeschreibungen der Bundesagentur für Arbeit, listet rund 60 verschiedene Bezeichnungen für Fachwirtinnen und Fachwirte auf. Neben branchenspezifischen Weiterbildungen, etwa zum/zur Fachwirt/in für Immobilien, Bestattung, Tourismus, E-Commerce oder Fertigungs- und Prozessmanagement, gibt es aufgabenspezifische Qualifizierungen. So kann bei der Aufstiegsfortbildung zum/zur Fachwirt/in der Fokus auf Fragestellungen im Marketing, der Buchhaltung oder im Vertrieb liegen.
Gemein ist allen Lehrgängen, dass betriebswirtschaftliche und arbeitsrechtliche Grundlagen vermittelt werden, die Lehrgangsteilnehmenden sich Wissen im Projektmanagement und der Personalführung aneignen sowie sich mit Unternehmenssteuerung und Controlling befassen. Hinzu kommen fachspezifische Ausbildungsinhalte.
Die kostenpflichtigen Lehrgänge zur Prüfungsvorbereitung werden oft in privater Trägerschaft in Kooperation mit den Industrie- und Handelskammern (IHK) oder von den Kammern selbst in ihren eigenen Bildungszentren angeboten. Die meisten Weiterbildungslehrgänge sind förderfähig, etwa durch das Aufstiegs-BAföG, auch bekannt als Meister-BAföG.
Florian Vogl brauchte keine finanzielle Unterstützung, sein Arbeitgeber übernahm die Kosten für den Lehrgang an der Sabel Akademie in München sowie die Prüfungsgebühr der IHK. Zweimal in der Woche, von 18 bis 21.15 Uhr, und an elf Samstagen fanden die Kurse statt – zusätzlich zu seiner Arbeit bei der Versorgungskammer. „Das war schon ein großes Paket“, sagt Florian Vogel rückblickend. „Aber zu schaffen, wenn man Ehrgeiz hat und die Motivation aus einem selbst kommt.“
Zu Beginn der Weiterbildung war er noch überzeugt, vieles bereits in seiner Ausbildung gelernt zu haben. Eine Fehleinschätzung. „Die Immobilienbranche ist extrem umfangreich. Mit Steuer- und Wirtschaftsrecht hatte ich mich bis dahin beispielsweise kaum beschäftigt“, räumt er ein. Personal, Bauprojektmanagement, Unternehmenssteuerung sowie Marktorientierung waren weitere Themen, die ihm im Unterricht begegneten.
Knapp eineinhalb Jahre dauerte seine berufsbegleitende Weiterbildung zum Immobilienfachwirt. Für Florian Vogl hat sich der Einsatz definitiv gelohnt. Seine Aufstiegsqualifizierung macht sich nicht nur auf der Gehaltsabrechnung bemerkbar, sondern auch bei der täglichen Arbeit. Als Property Manager, also Objektverwalter, ist er für die Immobilien verantwortlich, die die Bayerische Versorgungskammer verwaltet. Mietfragen, kleinere Instandhaltungen, aber auch größere Umbauten begleitet er kaufmännisch. „Seit meiner Weiterbildung werden mir komplexere Aufgaben anvertraut – und es kommt vor, dass Kolleginnen und Kollegen sich mit Fragen an mich wenden.“ Vor allem im juristischen Bereich habe er fundiertes Wissen erhalten, berichtet Florian Vogl.
Ausruhen will sich der ehrgeizige Fachwirt auf seinem Abschluss jedoch nicht. Schon jetzt weiß er, dass es weitergehen soll. Sein nächstes Ziel ist die Weiterbildung zum Immobilienökonom.
Das Aufstiegs-BAföG fördert die Vorbereitung auf mehr als 700 Fortbildungsabschlüsse, darunter die zum/zur Fachwirt/in. Lehrgangs- und Prüfungsgebühren werden einkommens- und vermögensunabhängig bis zu einer Summe von maximal 15.000 Euro finanziert, davon 50 Prozent als Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss, und 50 Prozent als Darlehen. Wer seine Fortbildung in Vollzeit absolviert, kann zusätzlich Förderungen zum Lebensunterhalt beantragen. Diese sind jedoch einkommens- und vermögensabhängig.
Ausführliche Informationen zum Aufstiegs-BAföG liefert das Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwörter u.a. Fachwirt)
Informationen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zu Fördermöglichkeiten, gesetzlichen Grundlagen und Erfolgsgeschichten rund um die Beihilfe zum beruflichen Aufstieg
Informationsseite des Deutschen Industrie- und Handelskammertages zu Themen rund um die berufliche Weiterbildung
hwww.dihk.de/de/themen-und-positionen/fachkraefte/aus-und-weiterbildung/weiterbildung
Stand: 08.07.2024
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