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Immobilienkauffrau: Die Vermieterin

Meike Resing (23) hat eine Ausbildung zur Immobilienkauffrau absolviert. Bei einer Wohnungsbaugesellschaft hat sie viele Abteilungen kennengelernt. Am meisten Spaß machte ihr die Arbeit in der Vermietung. Mittlerweile studiert sie BWL mit dem Schwerpunkt Immobilienwirtschaft an der dualen Hochschule in Mannheim.

Eine Frau sitzt in einem Büro, telefoniert und macht sich Notizen.

Der perfekte Mix aus Kundenkontakt und Büroarbeit – so beschreibt Meike Resing ihren Alltag, den sie in der Ausbildung hatte. Etwa 5.000 Wohnungen zählen zum Bestand der Wohnungsbaugesellschaft mit Sitz im Münsterland, bei der die heute 23-Jährige ihre Ausbildung absolvierte. „Am Anfang meiner Ausbildung haben mich Kollegen bei Wohnungsbesichtigungen begleitet – im dritten Jahr habe ich das alleine gemacht.“ Mehrfach pro Woche traf sie sich mit Interessentinnen und Interessenten vor Ort, um ihnen Wohnungen zu zeigen. Auch das Aufsetzen von Mietverträgen gehörte zu ihren Aufgaben.

Ein Porträt-Foto von Meike Resing. Ein Porträt-Foto von Meike Resing.

Sobald eine Wohnung frei wurde, erstellte sie eine Anzeige im Online-Portal der Wohnungsbaugesellschaft. Oft meldeten sich innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Interessentinnen und Interessenten per Telefon oder E-Mail bei ihr. „Der Ansturm ist in der Regel sehr groß. Kleine, günstige Genossenschaftswohnungen sind besonders gefragt.“ Auch Schlüsselübergaben, Wohnungsabnahmen, die Bearbeitung von Kündigungen und Beratungsgespräche vor Ort in der Geschäftsstelle gehörten zum Tagesgeschäft. „Gemeinsam mit den Interessenten überlegten wir, welche Wohnungen zu ihren Vorstellungen passen. Bei Senioren zum Beispiel ist es wichtig, dass man ihnen nur altersgerechte Objekte vorstellt, die barrierefrei sind. Gegebenenfalls muss geprüft werden, ob der- oder diejenige berechtigt ist, eine öffentlich geförderte Wohnung anzumieten.“ Nach einer Wohnungsbesichtigung ließ sich die Immobilienkauffrau die Gehaltsnachweise zeigen, um zu überprüfen, ob jemand sich eine Wohnung grundsätzlich leisten kann.

Spaß am Kundenkontakt

„Man sollte auf jeden Fall ein kaufmännisches Interesse und wirtschaftliches Verständnis haben, wenn man sich für diesen Job interessiert“, findet Meike Resing. Spaß am Kundenkontakt ist ebenfalls wichtig, wenn man wie sie im Bereich Vermietung und Hausbewirtschaftung arbeitet. Um Kundinnen und Kunden richtig beraten zu können, muss sie sich gut mit den entsprechenden Rechtsgrundlagen und Fristen auskennen. Dieses Wissen wird im Berufsschulunterricht vermittelt.

Die Vermietung ist nicht der einzige Bereich, den Meike Resing während der Ausbildung kennenlernte: Sie hat im Rechnungswesen, im Controlling und in der Hausverwaltung mitgearbeitet. Auch die Technikerinnen und Techniker der Wohnungsbaugesellschaft haben sie bei ihren Reparaturarbeiten vor Ort begleitet. „Viele denken, Immobilienkaufleute arbeiten als Makler – das ist aber nicht zwangsläufig so. Man kann mit der Ausbildung in alle möglichen Richtungen gehen.“

Duales Studium nach der Ausbildung

Nach ihrem Abitur war sie bei der Agentur für Arbeit und auf Berufsbildungsmessen, um herauszufinden, was sie nach der Schule machen will. „Bei der Beratung ist dann irgendwann der Beruf Immobilienkauffrau aufgetaucht. Ich wollte auf jeden Fall erstmal eine Ausbildung machen, um herauszufinden, ob mir die Arbeit gefällt, und habe mir gedacht: Studieren kann ich später immer noch“, findet Meike Resing.

Und das tut sie jetzt. Die Studentin befindet sich im fünften Semester und studiert praxisintegriert an der dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim. „Im circa dreimonatigen Wechsel arbeite und studiere ich“, erklärt sie. Ihr neuer Arbeitgeber verwaltet öffentliche Gebäude, die dem Land gehören, zum Beispiel Denkmäler oder Justizvollzugsanstalten. „Ich bin hauptsächlich in der Abteilung Baumanagement Hochschulen eingesetzt, in der Neubauten und große Sanierungen beziehungsweise Modernisierungen für die Hochschulen in und um Münster betreut werden.“

Aber auch die anderen Abteilungen wie Bau- und Objektmanagement, Portfoliomanagement und An- und Verkauf von Immobilen durchläuft sie während ihrer Praxisphasen. Ergänzend dazu vermittelt die Hochschule das theoretische Wissen. „Im Studium habe ich Betriebswirtschaftliche, technische und rechtliche Module wie Finanzbuchführung, Bauen und Betreiben von Immobilien und Immobilienbewertung sowie Bürgerliches Recht, Wirtschaftsrecht und Immobilienrecht“, beschreibt sie ihre Studieninhalte.

Nach ihrem Studium kennt sie sich in unterschiedlichen Teilbereichen der Immobilienbranche bestens aus. „Somit habe ich ein umfangreiches Wissen, welches ich in vielen Bereichen der Immobilienwirtschaft anwenden kann", freut sie sich.

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Video: Immobilienkaufmann/-frau

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