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Konditormeisterin: Die Auftragskonditorin

Hannah Längin (23) hat sich mit ihrer eigenen Patisserie einen Traum erfüllt. Die Konditormeisterin backt dort kunstvolle Torten für Hochzeiten und Geburtstagsfeiern und beliefert Cafés. Kreativität und die hohe Qualität ihrer Produkte sind ihr dabei am wichtigsten.

Kaffee und Kuchen in Auslage

Gegründet hat sie die 180° Grad Bio-Patisserie Hannah Teresa im Sommer 2021. Seitdem fertigt sie auf Kundenwunsch vor allem Torten für Familienfeste wie Hochzeiten oder Geburtstage und beliefert Cafés mit ihren süßen Kreationen. „Ab und zu biete ich außerdem kleine Aktionen an. Zur Adventszeit gab es beispielsweise eine Weihnachtstorten-Aktion. Kundinnen und Kunden konnten vorbestellen und sich ihre Torten dann am 24. Dezember abholen.“

Ihre Arbeitszeiten teilt sich die 23-Jährige flexibel ein, je nach Auftragslage. „Wenn ich nicht schlafen kann, gehe ich durchaus schon um 4 Uhr in die Backstube. Ansonsten muss ich mich nur nach meinen Kunden richten. Dafür bin ich dankbar“, sagt Hannah Längin.

Mit Meisterprüfung in die Selbstständigkeit

Ein Porträt von Hannah Längin. Ein Porträt von Hannah Längin.

Hannah Längin

Dass sie sich irgendwann selbstständig machen möchte, war der Konditorin schon immer klar. Ein kleines Café am Bodensee sollte es werden. „Die Idee von meinem eigenen Café ist gerade noch in den Hintergrund gerückt. Mit meiner Patisserie bin ich super happy und habe erstmal den Startschuss gesetzt“, erzählt sie. „Wenn ich die richtigen Räume finde, kann das Café ja immer noch kommen.“

Wer als Konditor/in selbstständig arbeiten möchte, muss zwingend einen Meisterbrief im Konditorhandwerk haben. Hannah Längin absolvierte ihre Meisterprüfung in zwei Abschnitten. Die Theorieteile III und IV schloss sie im Jahr 2019 ab. Diese sind in jeder Meisterprüfung gleich und umfassen Fächer wie Betriebswirtschaft, Finanz- und Rechnungswesen sowie rechtliche und steuerliche Grundlagen. Außerdem enthalten sie den Ausbildereignungsschein, der sie berechtigt, selbst Lehrlinge auszubilden. Ein Jahr später folgten die Meisterlehrgangsteile I und II mit einer fachtheoretischen und einer praktischen Prüfung. Dabei musste Hannah Längin unter Zeitdruck feine Backwaren wie Pralinen, Marzipanfiguren oder Tellerdesserts herstellen. Hinzu kam eine Facharbeit mit der Kalkulation sowie Angabe von Allergenen und Inhaltsstoffen ihrer Werke. „Das waren schon sehr aufregende Monate und ein unbezahlbares Gefühl, als ich endlich erfolgreich abgeschlossen hatte. Ich war auf jeden Fall sehr erleichtert“, erinnert sich Hannah Längin.

Entwicklung durch Kreativität und Qualität

Zwischen den beiden Prüfungen sammelte sie Berufserfahrung bei einer renommierten Patisserie in Südtirol. „Von allen Orten, an denen ich gearbeitet habe, habe ich dort am meisten für meine selbstständige Arbeit gelernt. Trotz der großen Stückzahl, in der Pralinen, Macarons und Torten gebacken wurden, war die Qualität sehr hoch. „Das geht nur, wenn man effektiv arbeitet und aus der Zeit, die man hat, die meiste Produktion herausholt.“

Für ihre eigenen Kreationen lässt sich die 23-Jährige mehr Zeit: Sechs bis acht Stunden benötigt die Konditormeisterin im Schnitt für eine Hochzeitstorte. „Das ist ein Prozess, der nicht an einem Tag stattfindet“, erklärt die 23-Jährige. „Am ersten Tag bereite ich die Böden und die Deko vor, am nächsten Tag setzte ich die Torte zusammen und am letzten Tag wird dann die Deko angeracht.“ Am besten gefallen ihr die Aufträge, bei denen sie freie Hand hat: „Dann kann sich das Produkt entwickeln und ich kann offen für Inspiration bleiben. Es macht schon viel Spaß, wenn am Ende etwas Tolles dabei herauskommt.“ Ihre Tortenkreationen lädt sie zum Beispiel auf Instagram hoch, unter dem Namen 180grad_biopatisserie.

Video: Konditor/in

Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.

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