Sonderausbildungen für Abiturientinnen und Abiturienten:
Eine Ausbildung, zwei Abschlüsse
Wenn du nach dem Abi eine praxisnahe, aber zugleich anspruchsvolle und fundierte theoretische Ausbildung absolvieren möchtest, dann könnte eine Sonderausbildung etwas für dich sein. Sie führt in kürzester Zeit zu einem Abschluss im anerkannten Ausbildungsberuf sowie einer Zusatzqualifikation.
Wer praxisorientiert seinen Wunschberuf erlernen möchte, hat die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Ausbildungsmodellen. Das Besondere an der Sonderausbildung für Abiturientinnen und Abiturienten: Sie führt zu einem Abschluss im anerkannten Ausbildungsberuf sowie einer auf das Unternehmen zugeschnittenen Zusatzqualifikation. Das können betriebswirtschaftliches Wissen, Fremdsprachenkenntnisse oder IT-Zertifikate sein. Das ebnet den Weg in Führungspositionen oder bildet eine gute Basis für ein Studium.
Da Unternehmen die Sonderausbildungen gezielt nach ihren Bedürfnissen anbieten, stehen die Chancen gut, danach übernommen zu werden.
Je nach Unternehmen und Bundesland sind Aufbau, Vergütung und Ausbildungskosten unterschiedlich geregelt. So auch die Länge der Ausbildung, die zwischen zwei und vier Jahren liegt – oftmals hat man jedoch bereits nach 18 bis 24 Monaten seinen ersten Abschluss in der Tasche. „Der theoretische Input ist in der Regel höher als bei einer regulären dualen Ausbildung. Dies verlangt einiges an Disziplin und Lernmotivation ab“, weiß Sven Geserich, Berufsberater bei der Agentur für Arbeit Potsdam. Auch handele es sich bei den Sonderausbildungen um eine Hinführung zu späteren Tätigkeiten, die ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und Stressresistenz abverlangen.
„Grundsätzlich sollte bei den zukünftigen Auszubildenden eine recht hohe Praxisaffinität vorhanden sein. Berührungsängste sind fehl am Platz“, sagt der Experte. Das gelte ebenso in Bezug auf die verantwortungsvollen organisatorischen Aufgaben, die auf die spätere Tätigkeit vorbereiten. Nicht selten sei zudem die Bereitschaft zur regionalen Mobilität gefordert. Denn Wechsel zwischen den Praxisphasen in der Firma und der Berufsschule oder Berufsfachschule, den Verwaltungs- oder Wirtschaftsakademien oder anderen privaten und unternehmensinternen Bildungseinrichtungen, wo die theoretischen Grundlagen erlernt werden, sind üblich.
Einen Spezialfall bildet diesbezüglich die Sonderausbildung zur Fluglotsin beziehungsweise zum Fluglotsen, die ausschließlich an der Flugsicherungsakademie nahe Frankfurt am Main stattfindet.
Kaufmännisch-betriebswirtschaftlich oder technisch Interessierte werden bei Industrie- und Handelsunternehmen fündig und können dort zum Beispiel eine Ausbildung zum/zur Handelsfachwirt/in, Eurokaufmann/-frau, Fachberater/in – Integrierte Systeme oder Immobilienassistent/in absolvieren. Eher handwerklich begabt? Dann finden sich Angebote wie Technische/r Betriebswirt/in – Handwerk. Im Bankwesen käme eine Ausbildung zum/zur Finanzassistent/in infrage.
Das BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit ist eine Anlaufstelle, um sich über den Wunschberuf zu informieren. Aktuelle Ausbildungsplätze findet man in der Ausbildungsplatzsuche der Bundesagentur für Arbeit, in den Lehrstellenbörsen der Industrie- und Handelskammern (IHK) oder Handwerkskammern. „Ergänzend ist es sinnvoll, über die Internetauftritte der jeweiligen Wunschfirmen zu recherchieren“, rät Sven Geserich. Ein weiterer Tipp: „Mit der Bewerbung sollte man ein Jahr vor Ausbildungsaufnahme beginnen, da das Auswahlverfahren sich oft recht umfangreich darstellt.“
BERUFE.TV
Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge.
www.berufe.tv
AusbildungPlus
Portal des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zu dualen Studiengängen und Ausbildungsangeboten mit Zusatzqualifikation.
www.bibb.de/ausbildungplus
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